Werte/Normen

Fachgruppenleitung 

Anke Riesberg

Kerncurricula

Klasse 5-10:   
Kerncurriculum Oberstufe:   

Schulinterner Netzplan

Netzplan Sek. I
Netzplan Sek. II

Arbeitsorganisation

Operatoren des Faches WuN
Methoden
Leistungsbewertung
Philosophie-AG
Tipps für Leseratten
Internetlinks

Aktionen

Tag der Philosophie
Bundeswettbewerb "Philosophischer Essay"
Projekt "Rattenscharfes Denken"
Philosophie trifft Theater

Lehrerinnen und Lehrer 

Elias (WuN, Mu, Sp)
Frühauf (WuN, De, Po, DS)
Gürtler (WuN, En, Re)
Riesberg (WuN, En)

Fachgruppe Werte und Normen

Die FACHGRUPPE WERTE UND NORMEN unserer Schule besteht aus neun Lehrerinnen und Lehrern, wobei derzeit zwei Mitglieder über die Prüfungsberechtigung im Abitur verfügen; die folgenden Ausführungen lehnen sich z.T. sinngemäß oder wörtlich den Rahmenrichtlinien bzw. dem Kerncurriculum für das Fach Werte und Normen an.

Angesichts des immer rascher voranschreitenden gesellschaftlichen Wandels der Lebensbedingungen steht der einzelne Mensch und Heranwachsende zunehmend vor einer immer größer werdenden Herausforderung, in einer globalisierten und häufig ich-bezogenen Gesellschaft noch Frei- und Gestaltungsräume für sich und die eigene Persönlichkeitsentwicklung zu finden.

Unser Ziel als Fachgruppe ist es dabei, diesen möglichen Orientierungsproblemen, die sich aus Obigem ergeben, Rechnung zu tragen, indem wir in Orientierung an der zentralen ethischen Frage des Philosophen Immanuel Kant „Was soll ich tun?“ versuchen, einen Zugang zu Fragen und Problemstellungen der Philosophie, der Religionswissenschaft und anderer Bezugswissenschaften herzustellen. Damit sind wir bemüht, eine Auseinandersetzung mit konkurrierenden Wahrheits- und Weltauffassungen zu initiieren, um die Bereitschaft zu reflektiertem und verantwortungsbewusstem Handeln sich selbst und anderen gegenüber zu fördern. Wichtiges Ziel ist es für uns dabei, eine Auseinandersetzung mit Wirklichkeit und Wahrheitsansprüchen sowie die Entwicklung ethischer Urteilsfähigkeit zu initiieren und auf diese Weise Orientierung und Verhaltenssicherheit durch ein besseres Verständnis für die in der Gesellschaft wirksamen und sich stetig wandelnden Wertvorstellungen und Normen zu erzielen. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen insbesondere dazu befähigt werden, ein aktives, eigenständiges und problemorientiertes Lernen zu praktizieren, welches unsererseits als wichtige Voraussetzung dafür gesehen wird, eine individuelle, selbstbestimmte und verantwortungsbewusste Lebensgestaltung zu realisieren, um auf diese Weise gesellschaftliche Mitverantwortung zu übernehmen.

Werte und Normen - allgemeine Zielsetzungen und Besonderheiten des Faches

Die Fächer „Philosophie“ und „Werte und Normen“ weisen viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede auf. Da an unserer Schule Philosophie bisher nicht unterrichtet wird, sollen hier im Folgenden allgemeine Zielsetzungen und Besonderheiten des Faches "Werte und Normen" näher vorgestellt werden.

Das Fach Werte und Normen wendet sich an die Schülerinnen und Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen oder sich vom Religionsunterricht abgemeldet haben bzw. von ihren Erziehungsberechtigten abgemeldet wurden. Zur Teilnahme sind auch Schülerinnen und Schüler verpflichtet, für deren Bekenntnis das Land keinen Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach eingeführt hat. Der Werte-und-Normen-Unterricht wird dabei durchgehend von der Klasse 5 bis zum Jahrgang 12 angeboten. Der Unterricht soll dabei in den Klassen 5 -10 zeitgleich mit dem Religionsunterricht und damit in der Regel am Vormittag stattfinden. Aus organisatorischen Gründen erfolgt der Unterricht in den höheren Jahrgängen mitunter auch am Nachmittag.

Im Gegensatz zum Religionsunterricht trägt der Staat die alleinige Verantwortung für das Fach Werte und Normen und verlangt deshalb die weltanschauliche und religiöse Neutralität des Faches. Zwar werden in unserem Fach vergleichbare Fragestellungen, Probleme und Sachverhalte unterrichtet, wie sie auch im Religionsunterricht behandelt werden, aber die Behandlung ist hier ausdrücklich nicht an die Grundsätze einer Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft gebunden. Der Werte-und-Normen-Unterricht kann im Unterschied zum Religionsunterricht daher keine Antworten auf der Grundlage weltanschaulicher und religiöser Prämissen geben. Sein wesentliches Grundprinzip ist vielmehr einerseits die große plurale Offenheit, die Absolutheitsansprüche ausschließt; andererseits ist damit jedoch zugleich auch keine Beliebigkeit gegeben, insofern die Antworten des Faches Werte und Normen ihre Grenze im Minimalkonsens über die Würde des Menschen und die Prinzipien der freiheitlich-demokratischen Grundordnung finden.

Obwohl in der globalisierten Welt der Gegenwart ein gewisser minimaler Grundkonsens über geltende Normen und Werte sicherlich unterstellt werden kann, so ist doch unübersehbar, dass sich unsere Gesellschaft und Kultur einschließlich ihrer religiösen Herkunftsprägung dramatisch wandelt und pluralisiert: Unterschiedliche Wahrheits- und Weltauffassungen und divergierende Interessen führen zu miteinander konkurrierenden, divergierenden Wertvorstellungen und -orientierungen, die zunehmend zu Konflikten und Krisen im persönlichen und gesellschaftlichen Leben führen. Prozesse wie Globalisierung, mediale Vernetzung und Migration beschleunigen die Umwälzung überkommener gesellschaftlicher Strukturen derart, dass alte Sicherheiten und stabile Orientierungen zunehmend verloren gehen.

In der Folge dieser „Neuen Unübersichtlichkeit“ (Jürgen Habermas) wird es spätestens nach dem Ende der „Großen Erzählungen“ (Jean-François Lyotard) für den Einzelnen zunehmend schwieriger, sich in der postmodernen Welt des „Anything goes“ (Paul Feyerabend) mit ihren konkurrierenden gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Werten und Normen zu orientieren:

  • Wie können Verbindlichkeiten und Verpflichtungen in Institutionen aufgebaut oder aufrechterhalten werden, die ständig zerbrechen oder immer wieder umstrukturiert werden?
  • Wie bestimmen wir, was in uns von bleibendem Wert sein soll, wenn wir in einer sich weiter dynamisierenden Gesellschaft leben, die sich nur auf den unmittelbaren Moment konzentriert?
  • Wie finden Kinder und Jugendliche in einer solchen Erwachsenenwelt zu einer eigenen stabilen Orientierung?

Fachspezifische Zielsetzungen und Kompetenzen

Das Fach "Werte und Normen" trägt dieser Unübersichtlichkeit und der daraus hervorgehenden Schwierigkeit des einzelnen, sich zu orientieren, in besonderem Maß Rechnung. Es bietet den Schülerinnen und Schülern durch kritischen Vergleich von Werten und Normen unterschiedlicher Kulturen und Zeiten das Wissen, um eigene Wertorientierungen zu finden und vernünftig zu begründen; zugleich sollen Verständnis für andere und Toleranz gegenüber abweichenden Orientierungen geweckt werden. Pluralismus und Empathie sind daher zentrale Grundsätze des Unterrichts und sollen auch praktisch in Entscheidungs- und Handlungssituationen, die sich den Schülerinnen und Schülern in der heutigen Gesellschaft stellen, eingeübt werden. Wir wollen aber auch die Fähigkeit zur Kritik entwickeln, wobei unter Kritikfähigkeit zweierlei verstanden wird: Die faire, vernünftig begründete Kritik abweichender Orientierungen anderer sollte mit der Bereitschaft einhergehen, sich auch selber kritisieren zu lassen bzw. sollte die Fähigkeit einschließen, sich selbst und die eigenen Überzeugungen auch in Frage zu stellen. Um diese Ziele zu erreichen, müssen sowohl Wahrnehmungsfähigkeit und Verständniskompetenz als auch Diskussions- und Urteilsfähigkeit geschult werden.

Im Sinne dieser o.a. Fragestellungen bezieht sich das Unterrichtsfach Werte und Normen insgesamt auf altersgerecht adäquate Fragen und Problemstellungen der Philosophie, der Religionswissenschaft und anderer Bezugswissenschaften wie z.B. den Gesellschafts-, Rechts- oder Naturwissenschaften. Ziel ist es dabei, zur Reflexion miteinander konkurrierender Wahrheits- und Weltauffassungen anzuhalten und die Bereitschaft zu reflektiertem und verantwortungs-bewußtem Handeln sich selbst und anderen gegenüber zu fördern. Wichtige didaktische Prinzipien des Faches sind daher die Auseinandersetzung mit Wirklichkeit und Wahrheitsansprüchen sowie die Entwicklung ethischer Urteils- und Verantwortungsfähigkeit. Ein solcher Unterricht zielt folglich auf aktives, eigenständiges und problemorientiertes Denken und Handeln, nicht bloß auf rein rezeptives Lernen historischer Positionen und Aspekte.

Der Unterricht im Fach Werte und Normen wird dementsprechend verstanden als ein weitgehend selbstständiger Prozess der Heranwachsenden mit folgenden Zielen:

  • Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit
  • Förderung der Selbständigkeit und Eigenverantwortung
  • Befähigung zur ethischen Urteilsbildung
  • Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung.

Unterrichtsthemen und jahrgangsbezogene inhaltliche Schwerpunkte in der Sekundarstufe I

Das Kerncurriculum Sek. I im Fach Werte und Normen stellt verbindliche inhalts- und prozessbezogene Kompetenzen dar, die durch eine Auseinandersetzung mit jahrgangsspezifischen Leitthemen vermittelt oder gefestigt werden. Die inhaltsbezogenen Kompetenzbereiche bilden dabei die zentralen Orientierungspunkte für die Konzeption von Unterrichtssequenzen.

Die prozessbezogenen Kompetenzbereiche des Faches Werte und Normen umreißen die Fähigkeiten und Fertigkeiten, mit denen die Schülerinnen und Schüler die inhaltlichen Kompetenzbereiche mit zunehmender Selbstständigkeit erarbeiten:

  • Wahrnehmen und Beschreiben
  • Verstehen und Reflektieren
  • Diskutieren und Urteilen
Die Reihenfolge, in der die inhaltsbezogenen Kompetenzbereiche und Leitthemen erarbeitet werden, ist im schulinternen Curriculum für die Jahrgänge 5-10 festgelegt (s. Infokasten).

Unterrichtsthemen und inhaltliche Schwerpunkte in der Sekundarstufe II (Jahrgänge 11 und 12)

Das Fach „Werte und Normen“ gehört zum Aufgabenfeld B (gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld). Die Arbeitsanforderungen im Fach „Werte und Normen“ sind vergleichbar mit den Anforderungen anderer Fächer des Bereiches (Geschichte, Politik/Wirtschaft, Erdkunde, Religion etc.).

Der Werte-und-Normen-Unterricht im Sekundarbereich II führt die fachspezifischen Zielsetzungen des Sekundarbereichs I fort und ist zusätzlich durch den schrittweisen Kompetenzaufbau im Bereich wissenschaftspropädeutischen Lernens gekennzeichnet.

Die in den Kompetenzbeschreibungen und in den verbindlichen Unterrichtsaspekten der Pflichtmodule umrissenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten sind prüfungsrelevant für das erfolgreiche Absolvieren eines Prüfungskurses Werte und Normen.

Übersicht über die Rahmenthemen und Module der Qualifikationsphase (Q1 – Q4):

Leistungsbewertung im Fach Werte und Normen

Noten werden in pädagogischer Verantwortung gegeben.

Zu berücksichtigen sind neben den Beobachtungen im Unterricht auch die Lern- und Leistungsentwicklung, sodass eine Gesamtnote nicht nur rein rechnerisch begründet werden und in begründeten Einzelfällen von der rechnerisch ermittelten Note abweichen kann.

Zu Beginn des Schuljahres informiert die verantwortliche Lehrkraft über die Kriterien zur Leistungsbeurteilung.

Mitte und Ende jedes Halbjahres werden die Schülerinnen und Schüler über den Leistungsstand informiert, indem sie die Note für die sogenannte mündliche Mitarbeit erhalten.

Gegenstand der Leistungsbeurteilung von Klassenarbeiten und Klausuren im Fach Werte und Normen soll nach Auffassung der Fachgruppe nicht Faktenwissen als Einzelwissen sein, sondern den Schülerinnen und Schülern soll dabei primär die Chance eingeräumt werden, kategoriales Wissen anzuwenden und mit einem abwägenden Urteil zu verknüpfen.

Die Einschätzungen der einzelnen Schülerleistungen richten sich daher (ohne hier Vollständigkeit anzustreben) nach folgenden Gesichtspunkten:

  • Text-/Sachverständnis
  • Erkenntnisse über Funktionszusammenhänge
  • Methodische Kompetenzen
  • Beurteilungskompetenz.
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