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Die Schulbibliothek B³ (Motto: Bildung bricht Barrieren) stellt neben Fach- und Sachliteratur sowie Belletristik, Nachschlagewerken, Zeitungen und Zeitschriften neue Medien wie Hörbücher, DVDs, E-Books und Internetdatenbanken bereit. Hinzu kommen Notebooks und ein OPAC-PC zur Informationsrecherche und -beschaffung. Die Einrichtung, Wartung und Betreuung des Netzwerks übernehmen Herr van Rüschen (Stadt Westerstede) und Herr Perenthaler. Die Schülerinnen und Schüler sind für den sachgerechten Umgang mit den Medien selbst verantwortlich.

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Bibliothekskonzept

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1. Grundlagen

Das Programm der zur Grundausstattung einer allgemeinbildenden Schule gehörenden Schulbibliothek orientiert sich an den „Grundsätzen für das schulische Zusammenleben“ (Stand: 2011, einsehbar über die Schulhomepage). Sie steht allen interessierten Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern während der Öffnungszeiten zur Be­nutzung zur Verfügung. Die Öffnungszeiten sollen während des Schultages von 8.00 bis 14.10 Uhr gewährleistet sein. Weitere Nutzungszeiträume bedürfen der vorherigen Ab­sprache oder erfolgen unter Aufsicht des Lehrpersonals. Die Benutzerordnung ist aufgrund der Neustrukturierung der Räumlichkeiten sowie der inhaltlichen Gestaltung überarbeitet worden. Die inhaltliche Gestaltung der Bibliothek beachtet die Grundsätze der Toleranz und des Verständnisses füreinander sowie für andere Kulturen, Nationalitäten und Religio­nen.

2. Funktion

Eine zeitgemäße Schulbibliothek ist weit mehr als ein Aufbewahrungsort für Medien. Sie bietet eine große Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten. Die Schulbibliothek B³ des Gymnasiums Westerstede versteht sich vorrangig als Lern- und Informationszentrum. Als ein Ort selbstbestimmten und individuellen Lernens ermöglicht sie freies Arbeiten außerhalb des Unterrichts. Im Zusammenhang mit dem Unterricht bietet sie Lehrenden und Lernenden Möglichkeiten zur zielgerichteten Informationsbeschaffung, -auswertung und -bewertung. Als Medienforum bietet sie den Schülerinnen und Schülern zudem ein gut präsentiertes, informatives Angebot an Büchern und Medien für den Unterricht und die Freizeit und er­möglicht den Austausch über die dargebotenen Inhalte. Sie vermittelt somit Medien- und Informationskompetenz. Ihre Funktion als Ort des Lesens, besonders der Leseförderung und Lesekompetenz, ist den obigen Aspekten immanent.

Die Schulbibliothek als Ort des selbstbestimmten und individuellen Lernens

Die Bibliothek ist ein Arbeitsraum für Schülerinnen und Schüler, die in der Regel in Abwesenheit von Lehrkräften und außerhalb ihres eigenen Unterrichts (z. B. in ausfallenden Stunden und/oder Freistunden, ggf. auch am Nachmittag) Teile ihres Lernprozesses selbstständig und eigenverantwortlich und/oder in Form präzise formulierter und definier­ter Lernsequenzen steuern können. Dabei steht eine Stärkung der fächerübergreifenden und projektorientierten Arbeit im Vordergrund. Die Bibliothek fördert zudem Prozesse der Kommunikation, Information, Reflexion, Produktion und Präsentation.

Die Schulbibliothek als Ort der Information

Neben der Möglichkeit zur individuellen Auseinandersetzung mit den zur Verfügung stehenden Informationen seitens der Schülerinnen und Schüler bietet die Schulbibliothek einen idealen Ort für eine anregende und motivierende Verknüpfung mit dem Unterrichtsgeschehen. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer wirken deshalb beim Aufbau und der Pflege des Bestands mit. Sie sorgen außerdem mittels entsprechender Bausteine in den Fachcurricula sowie der abiturspezifischen Fachhandapparate für die Oberstufe in der Bi­bliothek dafür, dass diese auch tatsächlich für den Fachunterricht genutzt wird. Dabei wer­den verschiedene Teilkompetenzen der Informationskompetenz fachbezogen vermit­telt:

  • systematische Recherche im Bestand und in externen Quellen,
  • Beurteilung der Suchergebnisse nach Glaubwürdigkeit und Verwendbarkeit,
  • Strukturierung und Einordnung der ermittelten Informationen,
  • verständliche und einprägsame Weitergabe des Wissens an andere.
Die Bibliothek stellt im Rahmen wechselnder Themen (z.B. Mittelalter, Erfindungen, Klima,…) interdisziplinäre bzw. fächerübergreifende Verknüpfungen zwischen den einzelnen Fachrichtungen her. Sie bietet den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, sich selbstständig in neue Sachverhalte eines Themas einzuarbeiten, zu bekannten Themen zusätz­liche Übungen zu machen, individuelle Stärken auszubauen und Lücken zu schließen, sich auf Unterricht und Prüfungen vorzubereiten.

Die Schulbibliothek als Medienforum

Die Bibliothek weist ein gut präsentiertes Angebot an Büchern und Medien (hierunter fallen auch Spiele) für den Unterricht und die Freizeit der Schülerinnen und Schüler auf. Dabei werden die in den letzten Jahren veränderten Rezeptionsweisen und Medienpräferenzen berücksichtigt. Sie eignet sich daher auch für außerunterrichtliche Projekte und Arbeitsgemeinschaften. Zudem wird eine enge Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Westerstede angestrebt. Dort wird den Schülerinnen und Schülern ein breiteres, ergänzendes bzw. weiterführendes Angebot zur Verfügung gestellt, das die Möglichkeiten der Ausstattung der Schulbibliothek überschreitet. Neben der Ausleihe von Medien wird mit der Organisation von Lesenächten, Lesewettbewerben, Autorenlesungen, Buchpräsentationen und ähnlichen Aktivitäten zur Heranbildung einer Lese- und Lernmotivation beigetragen. Angedacht ist auch, Verknüpfungen zur Bi­bliothek der Universität Oldenburg und zur Kinder- und Jugendbuchmesse (KiBum) herzu­stellen. Die Schulbibliothek ist somit auch ein Ort der Begegnung, der Kommunikation und letztlich der Inspiration.

3. Inhaltliche Voraussetzungen

Die Bibliothek gliedert sich in die Bereiche der Fach- und Sachliteratur sowie der Belletristik. Während sich die Fachliteratur in ihrer Struktur an den Unterrichtsfächern orientiert, ist die Sachliteratur nach Interessenkreisen geordnet. Die einzelnen Bereiche und die jeweili­gen Medien sind grundsätzlich allen Schülerinnen und Schülern zugänglich. Die klare Glie­derung durch Leitsysteme ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine selbstbestimm­te und/oder durch den Unterricht vorgegebene Orientierung und Schwerpunktsetzung. Den Grundsätzen der Toleranz und des Verständnisses füreinander sowie für andere Kulturen, Nationalitäten und Religionen wird einerseits durch ein inhaltlich breit gefächertes, unterschiedlichste Verständniszugänge ermöglichendes Angebot Rechnung getragen, an­dererseits z.B. mittels wechselnder Rahmenthemen (vgl. 2.) oder Ausstellungen be­rücksichtigt.

4. Gliederung

Der Bibliotheksraum gliedert sich in Funktionsbereiche, die den Abläufen und Aufgaben entsprechen. Diese Bereiche sind im Einzelnen:

  • der Eingangsbereich mit dem Verbuchungsplatz (Ausgabe),
  • der Regalbereich, gegliedert nach Fach- und Sachliteratur sowie Belletristik,
  • der Informationsbereich mit dem elektronischen Katalog und Internetplätzen,
  • der Arbeitsbereich mit Gruppen- und Einzelarbeitsplätzen,
  • der Kommunikationsbereich mit einer Ausstattung, die zu ungezwungenem Auf­enthalt einlädt und für kleinere Veranstaltungen genutzt werden kann.

5. Organisation

Die Arbeit der Bibliothek wird von Frau Evers (Leitung) organisiert und betreut. Frau Michler als Fachobfrau des Faches Deutsch und Frau Kruit unterstützen das Projekt bei der Anschaf­fung von neuen Medien. Frau Kruit ist darüber hinaus auch weiter­hin für die Be­treuung der Bereiche Sachliteratur und Belletristik zuständig. Belletristische Litera­tur, die aktuell im Unterricht Verwendung findet, wird der Fachliteratur zugeordnet. Frau Süsens trägt in ihrer Funktion als Schulassisten­tin dazu bei, dass in der Bibliothek eine Ausleihe und angemessene Öffnungszeiten möglich sind; sie wird künftig zusammen mit Herrn Manssen die Verwaltungsaufgaben übernehmen. Stellvertretend für die Schulleitung be­gleitet Herr Hundhausen das Projekt.

Angestrebt wird darüber hinaus die Mitarbeit von Schülerinnen und Schülern im Rahmen einer Bibliotheks-AG. Deren Aufgaben werden wie bisher von Frau Kruit vergeben. Mittelfristig ist eine Mitarbeit von Oberstufenschülerinnen und -schülern denkbar, die im Um­gang mit der Organisation einzelner Bibliotheksbausteine (Umgang mit der Software BVS, Katalogisie­rung, Ausleihverfahren, Einführung in die Bibliotheksnutzung für Schülerinnen und Schüler usw.) geschult werden könnten und einen besonderen AG-Nachweis für ihre Tätigkeit er­halten, der ihnen bei beruflichen Auswahlgesprächen als Nachweis zusätzli­cher Erfahrungen nützen kann.

Frau Kruit betreut weiterhin die Einführung der Schülerinnen und Schüler in die Bibliotheksbenutzung in der Sekundarstufe I, üblicherweise ist dies für den 5. Jahrgang vorge­sehen. Zukünftig erfolgt zudem, spätestens ab Jahr­gang 7, eine Einführung in die Fachlite­ratur. Die Einführung soll in Jahrgang 9 bzw. 10 wiederholt werden, um sicherzustellen, dass den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeiten einer zielgerichteten Abiturvorbe­reitung oder Berufsorientierung bekannt sind.

Die Schülerinnen und Schüler können die bereitgestellten Medien unter Vorlage ihres Leseausweises entleihen. Diesen beantragen sie mit der Anmeldung am Gymnasium. Sie er­kennen damit zugleich die Bibliotheksordnung an, die ihnen zur Kenntnisnahme ausgehändigt wird. In Zukunft sollen auch die Lehrerinnen und Lehrer in die umfangreichen Nutzungsmöglichkeiten der Bibliothek eingeführt werden und ebenfalls Medien ausleihen und ggf. vorbe­stellen können. Frau Evers unterstützt die Lehrkräfte zudem bei der Planung und Durch­führung von Unterricht in der Bibliothek.

Die Verwaltung sämtlicher Medien und der Leserkonten erfolgt über die Bibliothekssoftware BVS (Bibliotheksverwaltungssystem). Sie entspricht dem aktuellen Stand der Tech­nik und bietet vielfältige, zukunftsfähige Nutzungsmöglichkeiten. Über die Software erfolgt nicht nur die Ausleihe (mittels Barcodescanner) und Katalogisierung, sondern auch die Le­serverwaltung und Buchhaltung.

Medien, die allen Nutzern dauerhaft zugänglich sein müssen, bilden sogenannte Präsenzbestände, die nicht entleihbar sind. Frontalpräsentationen weisen auf interessante Veröf­fentlichungen hin und unterstützen die Orientierung in der Bibliothek. Im Neuerwerbungsregal werden alle neuen Medien vorgestellt. Für die Oberstufe und das Abitur sind den Abiturthemen entsprechende Handapparate eingerichtet, die ebenfalls Präsenzbestände enthalten. Neben der Internetnutzung tragen insbesondere der Zeitungs- und Zeitschriften­bereich zu einer Auseinandersetzung mit aktuellen Themen der Zeitgeschichte, der Geistes- und Naturwissenschaften u.a. bei. Das belletristische Angebot und die Sachlitera­tur orientieren sich stärker an den individuellen Interessen der Nutzer. Neu hinzugekom­men ist der Bereich „Ausbildung und Beruf“, der den Schülerinnen und Schülern einen ers­ten Zugang zu den vielfältigen Möglichkeiten ihrer Weiterbildung nach der Schullaufbahn bietet.

6. Herausforderungen

Aufgrund der Ausgangssituation stellen sich der neu gestalteten Schulbibliothek folgende facettenreiche Herausforderungen:

  • Sichtung, Ordnung, Neuorganisation und Erweiterung bestehender Ressourcen,
  • Erweiterung des Bestandes mit aktuellen Medien,
  • Bereitstellung und Organisation neuer Medien,
  • Bereitstellung und Sicherung des erforderlichen Finanzierungsrahmens,
  • Heranführung der Schülerinnen und Schüler an die selbstständige Nutzung der Bibliothek sowohl hinsichtlich ihrer eigenen Interessen als auch lernorientierter Prozesse,
  • Verdeutlichung der Bedeutung der Förderung eigenverantwortlichen Lernens als wichtiger Teil des Bildungsprozesses für Schülerinnen und Schüler, aber auch für Lehrerinnen und Lehrer,
  • Heranführung von Lehrkräften an die Arbeit in der Schulbibliothek hinsichtlich der räumlichen und materialen Ressourcen für den eigenen Unterricht,
  • Verdeutlichung des Nutzens neuer Medien für das Lehren und Lernen,
  • aktive Einbindung in den Schulalltag,
  • Einbindung des Konzepts in das Schulprofil.

7. Ziele

Aus dem Vorgenannten leiten sich konsequent folgende Ziele für die Arbeit in und mit der Bibliothek ab:

  • Förderung des selbstgesteuerten und eigenverantwortlichen Lernens der Schülerinnen und Schüler,
  • Verbesserung ihrer Lernmotivation und Leistungsbereitschaft,
  • verbesserte Binnendifferenzierung durch Förderung lernschwächerer und besonders begabter Schülerinnen und Schüler,
  • Stärkung der Sachkompetenz der Schülerinnen und Schüler im Umgang mit den Medien,
  • Nutzung der Möglichkeiten neuer Medien sowohl für die Qualitätsverbes­serung des Unterrichts als auch für die individuelle Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler,
  • zukunftsorientierte Gestaltung mit wissenschaftspropädeutischem Ansatz.

8. Ausblick

Die Bibliothek ist der ideale Begleiter für Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zum selbstständigen jungen Erwachsenen, der mit den Anforderungen in Studium, Ausbildung und Beruf selbstbewusst umzugehen versteht. Um dieser Rolle gerecht zu werden, bietet sie ein systematisch erschlossenes, stets aktuelles Medienangebot. Mit Hilfe qualifi­zierten Personals soll eine kompetente Beratung der Schülerinnen und Schüler ebenso ermöglicht werden wie die gründliche Pflege des Bestands.

In der Vermittlung von Recherche-, Lese-, Medien- und Informationskompetenz werden den Schülerinnen und Schülern wichtige Schlüsselqualifikationen an die Hand gegeben, die ihnen eine angemessene Auseinandersetzung mit einer zunehmend komplexer werdenden Umwelt ermöglichen.

Die Schulbibliothek ist keineswegs ein Ort, der zukünftig im Schulalltag an Bedeutung verlieren wird. Vielmehr bleibt seine Bedeutung fraglos bestehen, nur ändern sich seine Struktur, sein Aussehen und seine Inhalte. Es ist die Aufgabe des Bibliotheksteams, diesen Prozess zu begleiten, zu befördern und die Attraktivität der Bibliothek zu erhalten.

Der Umgang mit neuen Technologien, aber auch die Vermittlung von Einsichten in die Nutzung dieser Technologien für die Bereicherung der eigenen Lern­entwicklung sind Kompetenzen, welche durch die Arbeit in einer modernen Bibliothek unterstützt werden können.

Den Herausforderungen der Zukunft ist nur mit jungen Menschen zu begegnen, die früh gelernt haben individuell Verantwortung zu übernehmen. Wir können dabei helfen, dass die Ausbildung unserer Schülerinnen und Schüler dieser Tatsache Rechnung trägt, wenn wir ihnen an diesem multifunktionalen Ort möglichst vielfältige und anspruchsvolle Entfaltungsmöglichkeiten bieten.

Daniela Evers
Stand: 26.01.2015

Quellenangaben:

  • www.gymnasium-westerstede.de, Grundsätze für das schulische Zusammenleben, eingesehen am 14.02.2014.
  • www.schulmediothek.de, eingesehen am 14.02.2014.
  • http://kataloge-bz-lueneburg.de/aurichgym/webopac/ („Selbstlernzentrum am Gymnasium Ulricianum Aurich“), eingesehen am 14.02.2014.
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