Mit „Erasmus+“ in Italien




Im Rahmen des „Erasmus+“-Projektes an unserer Schule sind wir, vier Schüler aus dem 9. Jahrgang der Europaschule Gymnasium Westerstede, vom 19.2. bis zum 25.2.2017 mit unseren Lehrerinnen Frau Cabrera-Krügel und Frau Bosselmann nach Neapel (Italien) gereist. Wir beschäftigen uns in unserem „Erasmus+“-Projekt mit dem Thema „Keep on shining – a project on lighthouses“. Hieran nehmen auch Schulen aus Finnland, Spanien, Griechenland und Italien teil.

Am Sonntag, 19.2. landeten wir nach sechs Stunden Reisezeit mit einem Zwischenstopp in München gesund und heil in Neapel – für zwei von uns war es der erste Flug. Unsere Gastfamilien warteten schon auf uns und begrüßten uns sehr herzlich. Nun hieß es erst mal Abschied nehmen von unseren Klassenkameraden: Mit einem noch recht mulmigen und aufgeregten Gefühl schlossen wir uns unseren Gastfamilien an.

Am nächsten Morgen wurden wir in der Aula der Partnerschule G.B. Vico von dem gesamten Jahrgang unserer Austauschschüler begrüßt. Nun wurde es sehr offiziell. Wir sangen die Hymnen aller fünf teilnehmenden Länder (Italien, Spanien, Finnland, Griechenland und Deutschland), danach stellten die Italiener und Spanier ihre Schulen vor. Am Nachmittag besuchten wir die Festung Castel Sant’Elmo und hatten von dort einen atemberaubenden Blick auf die Bucht von Neapel und den Vesuv. Anschließend waren wir im Kloster Certosa di San Martino. Den Abend verbrachten wir mit unseren Gastfamilien.

Für den darauf folgenden Tag war ein sehr spannender Ausflug geplant. Wir fuhren zum Leuchtturm Capo Miseno, wo der Leuchtturmwärter uns seinen Leuchtturm zeigte. Er lebt dort mit seinem kleinen Hund und betreut von hier aus zwei weitere Leuchttürme. Er ist einer von wenigen Leuchtturmwärtern, die noch in ihrem Leuchtturm leben, denn mittlerweile ist vieles elektronisch gesteuert und daher nicht mehr so wartungsabhängig. Von dort hatten wir einen fantastischen Ausblick auf Capri und Ischia. Nach einer kleinen Mittagspause fuhren wir zum Krater Solfatara, wo stinkende Schwefelschwaden aufsteigen. Dort wurden wir auf die Besonderheiten dieses schlafenden Schwefelvulkans hingewiesen. Eigentlich wunderschön, aber gerochen hat es wirklich nicht so gut.

Der Mittwochvormittag war der Projektarbeit gewidmet. Wir erstellten Plakate über die Leuchttürme und arbeiteten in gemischten Gruppen zusammen. Es war toll, mit den italienischen, finnischen, spanischen und griechischen Schülern zusammenzuarbeiten. Wir hatten viel Spaß. Am Nachmittag lernten wir ein wenig die Altstadt von Neapel kennen. Wir besuchten die Kathedrale San Lorenzo und das ehemalige Kloster San Lorenzo Maggiore, unter dem sich die Ruine eines römischen Marktes befindet. Danach hatten wir frei und unternahmen etwas mit unseren italienischen Freunden.

Am Donnerstag besuchten wir die Katakomben von San Gennaro, welche am Ende des dritten und zu Beginn des vierten Jahrhunderts erbaut wurden. Dieser Ausflug war sehr eindrucksvoll, weil wir einen interessanten Einblick in die Geschichte von Neapel gewinnen konnten. Den Nachmittag verbrachten wir mit Projektarbeit. Wir setzten einige unserer Geschichten, die wir in unseren Heimatländern geschrieben hatten, in ein szenisches Spiel um, und auch wenn nicht alles perfekt klappte, hatten wir sehr viel Spaß.

An unserem letzten Tag wurden vormittags die letzten Interviews mit Leuchtturmwärtern aus den einzelnen Ländern vorgestellt, und wir schlossen die Arbeit an unseren Plakaten ab. Beim anschließenden Feedback waren wir uns alle einig, dass das Treffen in Neapel großartig war und wir noch mehr Zeit hätten haben wollen, um uns noch besser kennenzulernen.

Am Nachmittag besichtigten wir noch das Rathaus von Neapel und wurden vom Bürgermeister von Neapel begrüßt. Abends waren wir dann in der Oper San Carlo – ein beeindruckendes Opernhaus mit über 3000 Sitzplätzen. Wir sahen „Die Zauberin“ von Tschaikowski. Atemberaubend! Von vielen neuen Freunden mussten wir uns an diesem Abend schon verabschieden, was nicht ohne Tränen verlief.

Am Samstag, nach nur sechs Tagen, flogen wir wieder nach Hause. Der Abschied fiel uns sehr schwer, doch unsere Gastgeber werden im Mai für eine Woche nach Deutschland kommen und in Westerstede am Projekt teilnehmen. Wir freuen uns schon sehr auf sie.

Insgesamt war es eine wunderschöne Zeit, wir konnten viele Eindrücke sammeln, die wir erst einmal verarbeiten müssen.