Ausstellung zum Kriegsende

ausstellung

Am 15. Januar wurde im Kreishaus durch Landrat Jörg Bensberg eine Ausstellung eröffnet, in der Ergebnisse des Projektes „1945 – Aufbruch in den Frieden?“ vom Mai 2006 gezeigt werden. Er betonte dabei, wie wichtig es sei, dass sich junge Menschen mit den Ereignissen am Kriegsende beschäftigten. Schüler des Gymnasiums haben zusammen mit Projektteilnehmern aus Liepaja/Lettland, Silute/Litauen und Kyritz/Brandenburg die Situation im Jahr 1945 in ihren Heimatregionen erkundet und auf 24 Ausstellungstafeln dargestellt.

 

 

Die Ausstellung ist bis zum 31.1. 07 während der Dienstzeiten bis 16.00 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Aktuelle Bilder von der Ausstellung und vom Projekt finden Sie in der Galerie .

„1945 – Aufbruch in den Frieden?“

Eröffnung der Projektausstellung

In Anwesenheit von zahlreichen Besuchern lobte Landrat Jörg Bensberg das Engagement der Schüler und freute sich, dass die Ergebnisse der Erkundungen im Kreishaus für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Viele Spuren von damals seien verloren gegangen, um so wichtiger sei es, dass heute junge Menschen sich mit den Ereignissen beschäftigten, um daraus Lehren zu ziehen. „Es ist wichtig zu wissen, dass Wohlstand und Frieden nicht selbstverständlich sind und man immer wieder darum kämpfen muss“, stellte Bensberg fest. Unter den Besuchern waren auch Zeitzeugen, die aus eigenem Erleben die Geschehnisse bestätigen konnten.
Schüler des Gymnasiums und Projektleiter Uwe Riegel gingen auf die Hintergründe der Ausstellung ein. Sie ist im Zusammenhang mit den Comenius-Projekten zu sehen, die seit über 10 Jahren vom Gymnasium unter dem Motto „Nachbarn in Europa“ organisiert werden. Beim Projekt in Liepaja/Lettland 2005 entstand durch die Beschäftigung mit der wechselvollen Geschichte dieses Landes der Plan, das Kriegsende in den verschiedenen Regionen in den Blick zu nehmen.

Fragestellung

Das Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 wurde sehr unterschiedlich erlebt und ist in den vier Regionen auch unterschiedlich gut dokumentiert. War das Kriegsende schon der Aufbruch in den Frieden und wie lange herrschten noch die Wirkungen des unheilvollen Krieges nach? Wer waren die Frauen und Männer der ersten Stunde?

Vorgehen

In dem für Schulen begrenzten Umfang wurden die in Archiven und Veröffentlichungen zugänglichen Dokumente hinzugezogen. Der Schwerpunkt lag bei der Befragung von Zeitzeugen. Insgesamt wurden über 60 Männer und Frauen interviewt, die aus eigenem Erleben über die Ereignisse der jeweiligen Heimatregion berichteten.

Projektarbeit

Vom 19. bis zum 28. Mai 2006 trafen sich 43 Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe sowie ihre Lehrkräfte von 4 Schulen aus drei Ländern zur gemeinsamen Arbeit. Dabei wurden die Ergebnisse von den Erkundungen über die Heimatregionen verglichen und für eine gemeinsame Ausstellung zusammengestellt. Diese Zusammenarbeit an einem Ort steht in der Tradition der schon seit Jahren organisierten Comenius-Projektarbeit.

Naturschutzstation Fehntjer Tief

Der Aufenthalt in Ostfriesland bot zugleich allen Beteiligten die Gelegenheit, die Besonderheiten der Region kennen zu lernen. Bei Exkursionen nach Wilhelmshaven, Oldenburg und Emden wurden weitere Erkenntnisse zur Thematik eingeholt. Die Teilnehmer knüpften durch die Zusammenarbeit und beispielsweise beim Ausflug nach Baltrum und bei einer Wattwanderung persönliche Kontakte.

Förderung

Das Projekt ist ein Beitrag im Wettbewerb

Frieden für Europa – Europa für den Frieden

Dabei erkunden Schulen und Jugendgruppen, welche Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg gezogen wurden und vor welchen Aufgaben wir heute stehen, um Frieden zu sichern.
Gefördert wurde das Projekt vom

Fonds Erinnerung und Zukunft
der Stiftung
Erinnerung, Verantwortung und Zukunft, Berlin


Stationen der Ausstellung

Nach der ersten Präsentation im Mai durch die Teilnehmer zum Abschluss des Projektes war die Ausstellung an folgenden Orten zu sehen:

ab 22.07.2006
Šiluté / Litauen

ab 10.10.2006
Liepāja / Lettland

ab 11.11.2006
Kyritz / Brandenburg

ab 15.1.2007
Westerstede

Danksagung

für gute Zusammenarbeit an alle Zeitzeugen und die

Stadtarchive Westerstede, Aurich, Wilhelmshaven,Kyritz, Silute/Litauen, Liepaja/Lettland. Okkupationsmuseum Liepaja, Stadtmuseum Silute
A Lasco-Bibliothek und Bunkermuseum Emden, Lettisches Kulturzentrum Ohmstede/Oldenburg, Naturschutzstation Fehntjer Tief, Landkr. Aurich,

und Herrn Landrat Bensberg für die Bereitstellung der Räumlichkeiten

Fortführung der Projektarbeit

Es ist geplant, im Jahr 2007 die Arbeit an der Thematik fortzusetzen, weil einerseits nicht alle bereits vorliegenden Materialien in die Ausstellung übernommen werden konnten, andererseits viele Fragen offen geblieben sind und neue Aspekte auftauchten.

Beiträge und Hinweise von Besuchern der Ausstellung nehmen wir deshalb gerne auf. Der Kontakt kann über das Gymnasium Westerstede hergestellt werden.

Übersicht zur Ausstellung

Themenübersicht zu den Tafeln

Tafel


1 Vorstellung der Projektarbeit

Litauen

2 Kriegsende und Flucht nach Westen

3 Besiedlung der Region

4 Das Leben in der Nachkriegszeit

Lettland

5 Das Kriegsende in Lettland

6 Letten als Soldaten

7 Repression und Deportation

8 Wirtschaftlicher Wandel in der Sowjetzeit

Kyritz / Brandenburg

9 Die Russen kommen!

10 Kriegsende in Kyritz

11 Hoffnung und Ernüchterung in Kyritz

12 Wusterhausen und Dreetz

13 Junkerland in Bauernhand

14 Dokumente zur Bodenreform

15 Die Karten werden neu gemischt

16 Wolfskinder

Westerstede / Nordwesten

17 Zwangsarbeiter im Nordwesten

18 Ein kleines Stückchen Lettland in Oldenburg

19 Umsiedlung der Deutschbalten

20 Das Kriegsgeschehen

21 Der Kampf im Nordwesten

22 Ereignisse und Zeitzeugen

23 Der Neubeginn

24 Stationen der Ausstellung

Bilder vom Projekt im Fehntjer Tief Mai 2006

Übersetzungen der lettischen und litauischen Texte befinden sich unter den Bildern und teilweise neben den Tafeln.