Umweltminister verleiht Ehrennadel

Große Überraschung beim Besuch des Niedersächsischen Umweltministers am 14. März im Gymnasium Westerstede: Zum ersten Mal wurde die Ehrennadel des Umweltministeriums vergeben. "Die herausragende Arbeit von Jan-Hendrik Möhle, Sven Coners und Tobias Orth hat mich überzeugt. Sie zeigt: Schüler sind, wenn sie entsprechend begleitet werden, in der Lage und Willens, Besonderes zu leisten", lobte der Minister. Oberstudienrat Uwe Riegel erhielt als betreuender Lehrer ebenfalls die neu geschaffene Umweltnadel. Der Minister stellte sich auch den Fragen eines Biologie-Leistungskurses und bekannte am Ende des Besuches: „Es hat mir Spaß gemacht, hier gewesen zu sein.“

Für ihr Projekt "Maßnahmen zur Renaturierung des Hollweger Moores" war die Arbeitsgruppe bereits im letzten Jahr mit einem Sonderpreis im Bundes Umwelt Wettbewerb ausgezeichnet worden. Am Mittwoch hatten die Schüler des 13. Jahrgangs Jan-Hendrik und Sven – Tobias fehlte leider wegen einer Erkrankung - die Gelegenheit, ihre Arbeit vorzustellen. Sie haben nach einer Bestandsaufnahme im Hollweger Moor bei Westerstede einen Plan zur Renaturierung entworfen und mit teilweise selbst entwickelten Methoden in praktische Maßnahmen umgesetzt. Dabei sind sie insbesondere vom ehemaligen Naturschutzbeauftragten des Landkreises Rudolf Stamer, pensionierter Lehrer des Westersteder Gymnasiums, unterstützt worden. Vertreter von Behörden und Vereinen, mit denen teilweise schon seit langem bei ähnlichen Projekten eine Zusammenarbeit besteht, waren bei der Veranstaltung anwesend, als die Ehrennadel erstmalig vom Umweltminister verliehen wurde: "Mit ihr werden zukünftig Menschen geehrt, die sich in herausragender Weise ehrenamtlich über das normale Maß hinaus für die Umwelt und den Schutz unserer Natur einsetzen", erläuterte Sander. "Da so eine Leistung nicht ohne engagierte Lehrer möglich ist und wir weitere Lehrer dazu anstiften wollen, Schüler so gut zu begleiten, erhält auch Uwe Riegel als Betreuer die Niedersächsische Umweltnadel.“

Wie sich dieser Erfolg an eine Reihe von erfolgreichen Arbeiten anschließt, belegte Uwe Riegel mit dem Hinweis auf die drei jetzt bestehenden naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaften des Gymnasiums. Aus der bereits seit 1988 arbeitenden AG sind über 100 Arbeiten hervorgegangen, viele davon wurden ausgezeichnet. Daneben besteht seit drei Jahren die Chemie AG und seit neuestem gibt es die Umwelt AG. Auch die „Moorforscher“ wollen weiterarbeiten. Sie stellten den Plan eines „Moor-Padds“ vor und erhielten spontan das Versprechen des Umweltministers, ein solches Projekt zu fördern. Für interessierte Schülerinnen und Schüler bestehen also gute Möglichkeiten, sich in einer der Arbeitsgemeinschaften zu engagieren. Auskunft dazu erteilen die Fachlehrer.

Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte sich Sander den Fragen von Teilnehmern eines Biologie-Leistungskurses. Er legte zunächst auf Anregung der Gesprächsleiterin Swantje Häger die ganze Vielfalt der im Umweltministerium angesiedelten Aufgaben dar. Dabei kamen die kontroversen Ansätze zur Sprache: „Ökologie, Ökonomie und soziale Belange der hier lebenden Menschen müssen zu einem Ausgleich gebracht werden“, so der Minister. „Sie sollen hier leben können“, wandte er sich an die jungen Zuhörer,“ in einer intakten Umwelt und in sozialer Sicherheit.“ Die Fragesteller ließen kein aktuelles und brisantes Thema aus: Bundesautobahn 22, Energiegewinnung aus Biogas, Vertiefung von Wasserstraßen und weitere umweltrelevante Probleme standen zur Diskussion. In erfreulich offenen Worten stellte Sander die widerstreitenden Belange dar. Er räumte ein, dass in der Politik teilweise erheblicher Entscheidungsbedarf bestehe, wie zum Beispiel bei einem umfassenden Energiekonzept, das europaweit angelegt sein müsse. Zugleich bekannte er sich als Politiker zu der Pflicht, heute die richtigen Entscheidungen treffen zu müssen, damit folgende Generationen hier eine Zukunft haben.

Wenn der Minister zum Abschluss feststellte, er habe Spaß beim Besuch gehabt, so trifft diese Einschätzung vermutlich auch für die Preisträger und für alle Teilnehmer der Veranstaltungen zu.