Wissenschaftsforum Westerstede

Wissenschaft im inter- und transdisziplinären Dialog

Studien- und Berufsorientierung

Daniel Osewold | Michael Timpe

Wieviel Chemie steckt in Psychologie? Was braucht es, um Journalist oder Arzt zu werden? Was hat neurowissenschaftliche Forschung mit Philosophie zu tun? Lieber ein Physikstudium oder das Ingenieurwesen? Was machen eigentlich Archäologen? – In dem Pilotprojekt „Wissenschaftsforum Westerstede - Wissenschaft im inter- und transdisziplinären Dialog“ geht die Europaschule Gymnasium Westerstede neue Wege zur Studien- und Berufsorientierung.

Was ist das Wissenschaftsforum Westerstede und welche Ziele verfolgt es?

In allen Bereichen der heutigen Gesellschaften spielt „Wissen“ eine immer wichtigere Rolle, die heutige Lebenswelt wird zunehmend wissenschaftlich geformt. Von individuellen Fragen zu Gesundheit, Ernährung oder Konsum bis hin zu Entscheidungen in Politik und Wirtschaft spielt wissenschaftliches Wissen in allen Gesellschaftsbereichen eine immer wichtigere Rolle, es ist zur zentralen Ressource postindustrieller Gesellschaften geworden. Zugleich muss das Wissen aus seinen Entstehungskontexten heraus verstärkt in die Gesellschaft, in Schule und Öffentlichkeit kommuniziert werden, d.h. es muss zu einer vertieften Erweiterung des Verständnisses von und zur vertieften Kommunikation mit den Wissenschaften kommen. Nur so kann das immer noch vorhandene „Trennungsbewusstein in Natur- und Geisteswissenschaften“ aufgehoben, nur so können Einsichten in die interdisziplinären Zusammenhänge und das Zusammenwirken von Wissenschaft vermittelt, nur so kann die Erkenntnis der Grenzen wissenschaftlicher Aussagen bewirkt und eine von Sachkenntnis getragene Auseinandersetzung mit Wissenschaften, Technik und ihren Folgen initiiert werden, um die eigene Lebenswelt nach ethischen Grundsätzen überhaupt selbstbestimmt und verantwortlich gestalten zu können.

"Fundierte Studienorientierung ist unser Ziel. Das von uns entwickelte Konzept, das für Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs Praktikumsaufenthalte insbesondere in wissenschaftlichen, kulturellen und politischen Institutionen vorsieht, erweitert das klassische vierzehntägige Betriebspraktikum zur Berufsorientierung und bietet besonders interessierten Schülern die Möglichkeit eines praxisnahen Forschungsaufenthalts in Form einer direkten Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern oder Angehörigen kultureller und politischer Institutionen.“

So charakterisieren die beiden Projektleiter an der Europaschule Gymnasium Westerstede, Dr. Daniel Osewold und Michael Timpe, ihr Projektvorhaben, das Forschungspraktika, Referentenprogramme und wissenschaftliche Orientierung miteinander zu verschränken sucht.

Wer unterstützt das Wissenschaftsforum Westerstede?

Das Wissenschaftsforum Westerstede arbeitet mit dem Programm „Innovative Hochschule“ der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg zusammen, das eine enge Zusammenarbeit von Universität und Schule vorsieht.

Darüber hinaus wird das Vorhaben in finanzieller Hinsicht großzügig von der EWE Stiftung Oldenburg und dem Förderkreis des Gymnasiums Westerstede unterstützt. Das Wissenschaftsforum Westerstede ist darüber hinaus bestrebt, weitere Fördermittel bei weiteren Stiftungen einzuwerben.

Wie ist das Wissenschaftsforum Westerstede aufgebaut?

1. Das Stipendiatenprogramm

Der eine wichtige Bereich des Wissenschaftsforums Westerstede ist das Stipendiatenprogramm, durch das Forschung vor Ort gewährleistet werden soll. Das Stipendiatenprogramm, für das sich interessierte Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs bei der Projektleitung bewerben können, ist modular aufgebaut: Je nach Interessensschwerpunkt sollen im Rahmen verschiedener Module (z.B. Umwelt/Energie/Leben, Medien/Journalismus, Materie/Naturwissenschaften, Politische Partizipation o.ä.) Forschungspraktika in deutschen/europäischen Forschungszentren ermöglicht werden.

Das Stipendiatenprogramm selbst wird während der niedersächsischen Ferienzeiten, vorzugsweise während der Herbst- oder Osterferien (ggf. auch während der Sommerferien) durchgeführt.

Eine Besonderheit stellt in dieser Hinsicht das Modul „Interviewreihen mit Personen der Zeit- und Wissensgeschichte“ dar, das interessierten Schülerinnen und Schülern in Begleitung und mit Unterstützung durch Lehrkräfte ermöglicht, Fragestellungen, die sich aus dem Unterricht ergeben haben, im direkten Gespräch mit Personen der Zeitgeschichte (z.B. Wissenschaftlern, Schriftstellern, Universitätsangehörigen, Politikern etc.) zu vertiefen und/oder zu erörtern. Häufig ergeben sich aus diesen Kontakten wiederum Möglichkeiten, zu einem späteren Zeitpunkt Praktika durchzuführen.

2. Das Referentenprogramm

Die andere Säule des Wissenschaftsforums Westerstede stellt das der Wissenschaftskommunikation verpflichtete Referentenprogramm dar: Organisiert von der Projektleitung werden unter dem Dach der Europaschule Gymnasium Westerstede öffentliche Veranstaltungen durchgeführt, in denen Vertreterinnen und Vertreter wissenschaftlicher, kultureller und politischer Institutionen ihre jeweiligen Fach- und Forschungsgebiete vorstellen. Stipendiatengruppen führen dabei in das Thema der jeweiligen Abendveranstaltung ein, stellen die Person und den Forschungsschwerpunkt des Referenten vor und/oder erläutern zugleich ihre Erfahrungen, die sie im Rahmen ihres Forschungsaufenthaltes in den jeweiligen Institutionen gemacht haben.

Perspektivische Entwicklungsmöglichkeiten

Die Erkenntnis, das wissenschaftliches Wissen, das zur zentralen Ressource postindustrieller Gesellschaften geworden ist, in allen Gesellschaftsbereichen eine immer wichtigere Rolle spielt, führt dazu, dass sich heutige Schülerinnen und Schüler im Zuge der zunehmenden Globalisierung nicht nur auf einen nationalen Arbeitsmarkt, sondern vor allem auch auf einen europäischen Arbeitsmarkt vorzubereiten haben. Welche Aspekte sind wichtig und beeinflussen junge Menschen, die künftig in der internationalen Arbeitswelt Erfolg haben möchten? Welche Schlüsselkompetenzen in Informations- und Kommunikationstechnologie, in Mathematik, in allgemeiner Bildung usw. sind schulischerseits erforderlich?

Das Wissenschaftsforum Westerstede ist vor diesem Hintergrund sehr daran interessiert, auch auf europäischer Ebene Praktikumsmöglichkeiten in wissenschaftlichen Instituten, kulturellen und politischen Institutionen zu erschließen.

Eine Möglichkeit dazu wird voraussichtlich das neue Teilprojekt „Pathways – Studien- und Berufsorientierung auf dem europäischen Arbeitsmarkt“ darstellen, dessen Realisierungsmöglichkeit derzeit zusammen mit anderen europäischen Schulen geprüft wird und das voraussichtlich im Jahre 2019 initiiert werden soll.

Kontakt

Dr. Daniel Osewold & Michael Timpe
Wissenschaftsforum Westerstede
Europaschule Gymnasium Westerstede
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