Strukturwandel aus einer neuen Sicht






Für den 10. Jahrgang des Gymnasiums Westerstede ging es am Dienstag, 26. Februar auf eine Exkursion ins Ruhrgebiet, um sich an diesem Beispiel mit dem Begriff „Strukturwandel“, der im Erdkundeunterricht thematisiert wird, näher auseinanderzusetzen. Es ging morgens um 8:00 Uhr mit insgesamt vier Bussen Richtung Nordrhein-Westfalen los. Zwei Busse fuhren zuerst nach Oberhausen zum CentrO, die anderen beiden nach Duisburg in den Landschaftspark Nord.

Das CentrO Oberhausen gilt als größtes Einkaufs- und Freizeitzentrum Europas. Es ist das sogennante „Herzstück der neuen Mitte“ von Oberhausen. Vorher wurde auf dem Gelände der ehemahligen Gutehoffnungshütte ein Stahl- und Walzwerk betrieben. Mit dem CentrO verbindet man heute nur ein riesiges Shoppingcenter, wobei häufig vergessen wird, dass es durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze oder im Bereich Tourismus ein wichtiges Beispiel für den Strukturwandel darstellt.

Auch das Gelände rundherum hat sich im Zuge des Strukturwandels stark entwickelt. Es wurde unter anderem mit Theater, Kinos, einem Aquapark oder Parkplätzen ausgestattet. Sogar eine Promenade mit vielen Restaurants und Ausblick auf eine Wasserlandschaft befindet sich direkt am CentrO. Wir konnten die Gegend im näheren Umkreis allein erkunden und ehemahlige Industrie- und Dienstleistungsbetriebe, Grünflächen oder zum Beispiel die König-Pilsener-Arena und umliegende Gebäude ausmachen. So haben wir uns ein Bild von der im Vergleich zu früheren Zeiten kaum veränderten Infrastruktur verschafft.

Nach einer Erkundung des CentrO selbst und einer Stärkungspause im großen Gastronomiebereich des Einkaufszentrums ging es zurück zu den Bussen, um nach Duisburg zu fahren. Dort erwartete uns der riesige Landschaftspark Duisburg-Nord auf einer Fläche von 180 Hektar. Der Park bietet Freizeit-, Kultur-, Erholungs- und Sportmöglichkeiten zugleich – es war für jeden etwas dabei. In einer Führung durch den Park wurde den Klassen die Geschichte des Hüttenwerks nähergebracht. Von den früher harten Arbeitsbedingungen ist heute kaum noch etwas zu spüren, so sehr hat der Park sich im Zuge des Strukturwandels entwickelt. Im Gasometer des ehemaligen Werks wurde ein Tauchbecken errichtet, das als größtes Indoor-Tauchgewässer Europas gilt und sogar ein künstliches Riff mit Wrack bietet. In den ehemaligen Möllerbunkern, wo einst Koks und Eisenerz zwischengelagert wurden, ist ein Klettergarten errichtet worden; durch zwei Erzbunker führt sogar eine Riesenröhrenrutsche. Ringsherum gibt es Wanderwege mit einem industriegeschichtlichen Rundweg.

Zu den Highlights zählte für viele Schüler der Hochofen 5: Dieser ist 70 Meter hoch und Stahltreppen führen zu der Aussichtsplattform, von der man einen beeindruckenden Ausblick auf Duisburg, auf das westliche Ruhrgebiet und den Niederrhein hat. Nach der Führung konnten sich die Schüler selbstständig auf dem Gelände bewegen und ins Besucherzentrum gehen oder die Landschaft im Sonnenschein genießen. An den vielen Freizeitangeboten und den unterschiedlichen Bereichen, die der Landschaftspark Duisburg-Nord besitzt, wird der Strukturwandel sehr gut sichtbar.

Wir konnten auf der Exkursion viele Eindrücke sammeln und an einem konkreten Beispiel den Strukturwandel des Ruhrgebiets erkennen und verstehen. Lernen war mit Spaß und Freizeit verbunden, weshalb die Fahrt ein voller Erfolg war. Eine tolle Idee, den Unterricht mal anders zu gestalten! Dank großzügiger Zuschüsse des Fördervereins konnten die Kosten gesenkt und die Fahrt somit ermöglicht werden, dafür ein großes Dankeschön von allen, die dabei waren!