Trierfahrt der Lateinschüler des 8. Jahrgangs (2.-5. April 2019)






Trier. Älteste Stadt Deutschlands (Gründung im Jahre 17 v. Chr., bewiesen anhand der Jahresringe eines Brückenpfeilers, dessen Brücke zur Stadtgründung führte) – neun Mal Weltkulturerbe.

Total langweilig. Denkste, wenn du das so liest. Aber nein: Die Stadt im Süden von Rheinland-Pfalz hat so einiges zu bieten. Nicht nur die Porta Nigra, das „schwarze Tor“, wie sie auf einer Sonderprägung von Zwei-Euro-Münzen zu sehen ist. Sie ist zwar das Wahrzeichen der Stadt, aber bestimmt nicht die einzige Sehenswürdigkeit von „Augusta Treverorum“ (lateinischer Name Triers: ‚Stadt des Augustus im Land der Treverer (Kelten)‘). Denn nicht nur z.B. die Konstantinsbasilika mit ihren um die 20 Metern Deckenhöhe und den 40 Metern Länge hat den 2. Weltkrieg renoviert überstanden, sondern auch Kaiserthermen, zumindest der Rest, der gewaltige Dom, das Amphitheater und eben auch die Porta Nigra. Diese wird übrigens nur deshalb schwarzes Tor genannt, weil die Witterung die eigentlich strahlend weißen Steine anliefen ließ. Von den Römern wurde sie Porta Martis, also Tor des Mars, genannt (Mars – wer kennt ihn nicht, den Kriegsgott und eigentlichen Mann der Aphrodite). Ihre Steine wurden einfach nur aufeinandergesetzt, ohne Mörtel oder ähnliche Substanzen. Nur Metallklemmen außen an den Steinen hielten zusätzlich zusammen. Die Steine sind riesig, nur so nebenbei... Ihr versteht schon, warum die Trierer ihr antikes Stadttor so lieben, es ist das besterhaltene Römertor der Welt... – ja, ich höre ja schon auf.

Aber in Trier gibt's ja nicht nur alte Gebäude, sondern auch Museen (und 'n McDonalds in der Innenstadt auch, keine Sorge). Das Rheinische Landesmuseum zum Beispiel bewacht sorgsam – jetzt kommt's: den ältesten antiken Goldschatz der Welt, bestehend aus 1.500 bestens erhaltenen Goldmünzen. Reiner Goldwert so um die 20.000 Euro. Ja, okay, nicht so viel, oder? Aber klappt euch die Kinnlade herunter, wenn ich jetzt sage, dass EINE Münze das Wert ist? Eine. EINE EINZIGE. Das ist 'ne Hausnummer. Die Münzen wurden übrigens von einem Hobbyarchäologen in Trier gefunden und im Museum anonym abgegeben. Man weiß nicht, wer es war. Wenn die Person 50 Münzen behalten hätte, wäre sie heute Millionär. Vielleicht hat sie ja eine Münze behalten, so als Andenken...

Wollt ihr überhaupt noch weiterlesen? Ich hab' noch ein bisschen was im Ärmel. Das Amphitheater ist auch beeindruckend. Hier konnten genau so viele Leute Platz nehmen wie heute im Fußballstadion des Karlsruher SC (2. Bundesliga, nicht weit weg von Trier), nämlich um die 20.000 Bürger. Mit dem Unterschied, dass man keinen Eintritt bezahlen musste. Und es wurden nicht nur Gladiatorenspiele veranstaltet, obwohl sie natürlich am beliebtesten waren: Es gab Hinrichtungen (teilweise auf brutalste Art und Weise, wie z.B bei lebendigem Leib von wilden Tieren zerfleischt zu werden), Reden an das Volk, religiöse Feste und auch Kämpfe von Gladiatoren gegen Tiere, z.B. Löwen, Elefanten, Bären und so weiter. Außerdem war das Amphitheater zu Römerzeiten Teil der Trierer Stadtmauer und wurde als Eingangstor verwendet.

Und, schon einen netten Vorgeschmack bekommen? Ich will ja auch nicht zu viel verraten. Die Fahrt hat mir sehr viel Spaß gemacht, ich habe viel über römische Geschichte gelernt. Jetzt seid ihr am Zug!

Jona, 8d, Schüler auf Reisen mit anderen Jahrgangs-Lateinern