
Deutsch: streng, geordnet und immer pünktlich – das hatten sich die zwanzig polnischen Austauschschüler noch vor ihrer Ankunft vorgestellt. Der von der Schule organisierte und vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk geförderte Austausch mit der Hochschule Lyzeum im polnischen Wroclaw vom 7. bis zum 14. Oktober stellte sich als kleiner Kulturschock heraus. Insgesamt war es jedoch ein tolles Erlebnis und eine lehrreiche Erfahrung.
Nachdem wir uns an den ersten Tagen näher kennengelernt und unsere Gäste aus Polen sich in die Familien eingefunden hatten, stand eine dreitägige Exkursion nach Hannover an. Diese war thematisch im Bereich der neugedachten Mobilität in Großstädten angelegt, weswegen ein erstes Zwischen-Anlaufziel die Fahrradstadt Bremen war. Unserer langen Anreise zum Trotz waren alle gespannt bei der Sache und konnten vom Besuch im „Repair Café‟ und einer informativen Rundführung durch das Fahrradquartier Bremen einiges mit auf den weiteren Weg nehmen. Gelernt haben wir, warum die Umgestaltung zu einem hohen Fahrradanteil im Individualverkehr von Großstädten relevant ist und wie die dafür erforderliche Planung überblickt und umgesetzt wird. Anschließend hatten wir die Möglichkeit, Bremen weiter zu erkunden, uns zu stärken und auf Shoppingtour zu gehen. All dies trug dazu bei, dass sich die polnische und die deutsche Gruppe während der gemeinsamen Erlebnisse immer mehr vermischten.
Daran anschließend folgte das Einchecken in der Akademie des Sports in Hannover und eine Sporteinheit in der dortigen Turnhalle. Nach dem Ausklingen des anstrengenden Tages am Buffet konnten wir uns für den anstehenden Besuch in der Autostadt ausruhen, denn diese war unser nächstes Ziel. Angekommen in Wolfsburg teilten wir uns zunächst in Gruppen auf und nahmen an einer Führung durch das Zeithaus teil. Hier wurde ein Bogen gespannt, der von der reichhaltigen Historie der Automobilindustrie bis hin zur von Elektromobilität und den Gedanken an das Klima geprägten Zukunft reichte. Auch die Aura des ausgestellten „Bugatti Veyron‟ machte Eindruck. Doch nicht nur Autoliebhaber kamen auf ihre Kosten – spannende Architektur, weitere Modelle und auch eine Rutsche sorgten für viel Freude und einen sehr gelungenen Ausflug.
Im weiteren Tagesverlauf genossen wir das Umfeld der Akademie und eine Kleingruppe begab sich auf den Weg zur Hannoveraner Innenstadt bei Dunkelheit. So gut, wie wir uns mittlerweile kannten und aufeinander eingespielt waren, wurde unter den in der Unterkunft Gebliebenen währenddessen viel gespielt und gelacht. Alles in allem kann das Programm nicht nur als lehrreich betrachtet werden, sondern es hat uns näher zusammenrücken lassen. Auch die anfangs hinderliche Sprachbarriere haben wir gemeinschaftlich überwunden. Die polnischen Austauschschülerinnen und -schüler nutzten nach eigenen Worten die Möglichkeit, mit der deutschen Kultur in Kontakt zu kommen und sich in dieser wohlzufühlen. Besonders beeindruckt waren sie von der Größe Hannovers und dem hohen Stellenwert des Fahrrads in Deutschland. Einen schönen Abschluss fand diese spannende Woche bei einem gemeinsamen Grillabend in Großsander.