
„Niemals Frieden? Israel am Scheideweg“ – dieser komplexen Frage, die nicht zuletzt mit Blick auf die aktuellen Ereignisse in Syrien, aber vor allem angesichts des blutigen Hamas-Attentats vom Oktober 2023 sowie der Reaktion der israelischen Regierung darauf von größter Aktualität ist, stellte sich der renommierte Historiker Moshe Zimmermann am Dienstag, 17.12.24 in einem Vortrag im Rahmen des Wissenschaftsforums Westerstede.
Zimmermann, emeritierter Professor der Hebrew University Jerusalem, sprach in der gut gefüllten Aula der Europaschule Gymnasium Westerstede vor Schülerinnen und Schülern und einer interessierten Öffentlichkeit und präsentierte dabei vor allem Überlegungen aus seinem jüngsten, für den Deutschen Sachbuchpreis 2024 nominierten Buch, bevor er im Anschluss für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stand.
Neben der Darstellung der langen historischen Linien des Nahostkonflikts vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart versuchte Moshe Zimmermann deutlich zu machen, wie wichtig eine abgesicherte Zweistaatenlösung in der Region ist, um einen stabilen und dauerhaften Frieden zu erreichen. Weder einseitige, terroristische Gewalt der iranischen Proxies Hamas oder Hizbollah noch eine militärisch begründete israelische Dominanz oder die weiter ausgreifende Siedlungspolitik der aktuellen Regierung könnten zu einer Überwindung des Konflikts führen – diese würden lediglich die seit Generationen bestehende Gewaltspirale weiterdrehen. Nötig seien vielmehr politische Lösungen und eine neue Politik in Gaza und der Region. Nicht zuletzt betonte Zimmermann die Rolle internationalen Gemeinschaft, die endlich einen tragfähigen und überzeugenden Beitrag zur Konfliktbeilegung in Nahost leisten müsse.