Geschichtsexkursion zur Gedenkstätte Esterwegen





Am 26. und 27.02.2025 besuchten die Klassen des 10. Jahrgangs im Rahmen des Geschichtsunterrichts das ehemalige Konzentrations- und Strafgefangenenlager Esterwegen.

Nach einer 45 Minuten langen Busfahrt kamen die Klassen in Esterwegen an. Der Besuch startete mit einem einstündigen Vortrag zur Machtübernahme der NSDAP und mit einem Überblick über die Geschichte und Entwicklung der Emslandlager. Die sog. „Hölle im Moor“ war ab dem Sommer 1933 unter der Kontrolle der SA und SS zunächst ein Lager für politische „Schutzhäftlinge“.

Ab 1936 dienten die insgesamt 15 Lager im Emsland als Strafgefangenenlager, in denen etwa 80.000 verurteilte politische Häftlinge und während des Krieges mehr als 100.000 Kriegsgefangene litten und Tausende von ihnen starben.

Während des Vortrags konnten wir uns Zusammenhänge selbst erarbeiten sowie die im Unterricht gelernten Inhalte anwenden und einbringen. Mithilfe eines Modells der damaligen Anlage konnten sich alle deren Aussehen und Größe besser vorstellen.

Nach einer kurzen Pause ging die Führung auf dem Außengelände weiter. Der Aufbau des Lagers ist so, wie er damals war, nicht mehr erhalten und wurde auf Wunsch ehemaliger Insassen auch nicht wieder neu errichtet. Stattdessen sind die früheren Baracken durch Heckenblöcke angedeutet. Trotzdem war es nicht schwer sich vorzustellen, wie es damals dort ausgesehen haben könnte. Der Weg, welcher über die Anlage führt, ist mit zahlreichen Informationstafeln bestückt und auch einige alte Elemente wie Stufen oder Mauerreste sind noch erhalten.

Beim Ausbau der Gedenkstätte wurde auf viele kleine Einzelheiten geachtet, welche diesen Ort noch eindrucksvoller machen. So ist der Boden um den Weg herum mit Vulkanstein bedeckt, welcher an das Moor erinnern soll, in dem die Inhaftierten arbeiten mussten. Auch an den Stellen, an denen sich früher einmal die Tore befanden, tragen viele modellhafte Nachbauten metaphorisch dazu bei, die Geschehnisse zu veranschaulichen. Während des Vortrags und des Rundgangs stand der Mitarbeiter der Gedenkstätte immer für Fragen zur Verfügung. Von diesen gab es einige, da viele von uns an dem Thema sehr interessiert waren.

Nach einer erneuten kurzen Pause hatten wir noch Zeit, uns selbst in der Ausstellung im Inneren des Hauptgebäudes umzusehen. Diese ist sehr informativ, beeindruckend und mit viel Treue zum Detail aufgebaut und enthält u.a. „Überbleibsel“ von Gefangenen und Wachmännern, wie Kleidung oder Schriftstücke sowie einige ergreifende Geschichten von Einzelschicksalen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Exkursion nach Esterwegen bei uns verschiedenste Emotionen, von Staunen und Erschrecken bis hin zu purer Sprachlosigkeit, hervorgerufen hat, und dass viele von uns diese Erfahrung nicht so schnell vergessen werden.