Aus dem Schulleben

TSI auf dem „Bandshop“ in Oldenburg

D. Schlichting
Montag, 15. April 2024





Einer Einladung der Musikschule Oldenburg folgend trat unsere Schulband TSI am 14.03.24 abends im Wilhelm 13 auf. Der „Bandshop“ findet etwa viermal im Jahr statt und bietet Jugendbands aus Oldenburg und Umgebung die Gelegenheit, auf einer professionellen Bühne Auftrittserfahrung zu sammeln, sich gegenseitig die Ergebnisse ihrer Probenarbeit zu präsentieren und sich miteinander zu vernetzen.

Neben TSI waren noch drei weitere Bands von Oldenburger Gymnasien eingeladen. Zuerst haderte TSI etwas mit der Programmreihenfolge, da man befürchtete, dass der Auftritt am Ende des Konzerts nur vor leeren Rängen stattfinden würde. Aber weit gefehlt! „Das Beste zum Schluss“, so dachten offensichtlich viele Besucherinnen und Besucher, und sie wurden nicht enttäuscht: TSI zeigte energiegeladene Spielfreude und begeisterte das Publikum mit ihren mehrstimmig gesungenen, klanglich abwechslungsreichen Popsongs. Gerne erfüllte die Band schließlich den Wunsch nach einer Zugabe. Im Anschluss an das vielseitige, etwa zweistündige Konzert gab es noch Zeit, sich auszutauschen und Bekanntschaften mit den Oldenburger Musikerinnen und Musikern zu schließen. Eine rundum gelungene Veranstaltung, die alle – Mitwirkende wie auch Zuhörende – sehr genossen haben.

Wie Kriege enden: Historische Perspektiven auf das 19. und 20. Jahrhundert

Daniel Osewold
Montag, 08. April 2024

Im Wissenschaftsforum Westerstede wird Prof. Dr. Jörn Leonhard, Universität Freiburg am 11. April um 18:30 Uhr in der Aula des Gymnasiums Westerstede einen Vortrag zum genannten Thema halten.

Kurzfassung

Frieden schaffen – aber wie? Kaum eine Frage ist gegenwärtig so drängend und gleichzeitig so umstritten. Wann beginnt überhaupt der Weg aus einem Krieg? Und wie kann er gelingen: mit Waffen oder ohne, durch Verhandlungen oder den Sieg einer Seite? Wann weiß man überhaupt, ob es sich um einen Frieden handelt oder bloß um eine taktische Atempause? Jörn Leonhard blickt in seinem Vortrag auf Kriege der Neuzeit, die alle auf verschiedene Weise irgendwann zu Ende gingen, und zeigt, warum wir die Gegenwart viel besser verstehen, wenn wir uns auf diese Geschichte einlassen.

Zum Vortragenden

Prof. Dr. Jörn Leonhard ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Freiburg. Er ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Für 2024 wurde ihm der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die höchste Auszeichnung für Wissenschaftler in der Bundesrepublik, zuerkannt.

Im Verlag C.H.Beck sind von ihm erschienen:
"Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs" (6. Aufl. 2020)
"Der überforderte Frieden. Versailles und die Welt 1918-1923" (2. Aufl. 2019), (zus. mit Ulrike von Hirschhausen)
"Empires. Eine globale Geschichte 1780-1920" (2023)
"Über Kriege und wie man sie beendet. Zehn Thesen" (2. Aufl. 2024).

Kontakt Wissenschaftsforum Westerstede:
Dr. Daniel Osewold
Gymnasium Westerstede – Europaschule
daniel.osewold@gym-wst.eu

Besuch aus der Politik: Lena Nzume (B’90 / Die Grünen) zu Gast im Politik-LK

Thomas Wilhelm (Jg. 12)
Montag, 11. März 2024

Am Montag, 04. März 2024 stattete die Grünen-Politikerin und Absolventin des Gymnasiums Westerstede Lena Nzume dem Politik-Leistungskurs des 12. Jahrgangs einen Besuch ab. Dabei beantwortete sie verschiedene politische und persönliche Fragen der Schülerinnen und Schüler. Auch hatte sie durchaus eigenen Gesprächsstoff im Gepäck, der für einige Diskussionen sorgte. Es wurden unterschiedlichste Aspekte angesprochen, hauptsächlich in den Bereichen Innenpolitik, Schulpolitik, Migrationspolitik und nicht zuletzt Rassismus – ein Thema, bei dem Nzume als aus Kamerun stammende Deutsche diverse eigene Erfahrungen hat. Sie berichtete von persönlich erlebter Ausgrenzung in- und außerhalb der Schule und machte deutlich, dass sie sich deren Verbannung aus dem Schulsystem zum Ziel gesetzt hat – wobei sie allerdings auch Aspekte wie etwa Racial Profiling bei der Benotung von Schülerinnen und Schülern erwähnte, denen man wohl kaum auf der Ebene des gesamten Apparats wird präventiv begegnen können.

Weitere „Streitthemen“ waren u.a. die Bezahlkarte für Flüchtlinge, der Umgang mit dem Rechtsruck bzw. mit der AfD und ihrer Wählerschaft, die Notwendigkeit von ausländischem Personal, der Umgang mit der Mehrsprachigkeit von Schülerinnen und Schülern sowie die Akzeptanz von Migrantinnen und Migranten in unserer Gesellschaft. In diesem Kontext wurde auf kulturelle Differenzen und vonseiten Nzumes auch auf den Wandel der Definition und Benutzung bestimmter Begriffe wie „Rasse“ oder „Kultur“ eingegangen.

Der Inhalt dieses Treffens sorgte auch in der Unterrichtsstunde am Folgetag noch für Diskussionen im Kurs. Auch über das Angebot Nzumes zu einem Besuch im niedersächsischen Landtag wurde dabei beraten.

Auch wenn politische Differenzen bzw. Meinungsunterschiede in bestimmten Bereichen deutlich wurden, waren der Kurs wie auch alle anderen (eigens eingeladenen) Teilnehmenden dankbar für die Möglichkeit eines solchen Gesprächs und für die Zeit, die sich Nzume für den Besuch genommen hat.

100 Kilo Kunst

Constance Wolter
Dienstag, 28. November 2023





Michelangelos berühmtes Fresko – der göttliche Fingerzeig, mit dem der Schöpfer dem ersten Menschen, Adam, Leben und Seele einhaucht – ist wohl eines der meistzitierten Werke der Kunstgeschichte. Im neuen Verwaltungsgebäude, Lange Straße 15 in Westerstede, wird es – obwohl weiterhin unverkennbares Zitat – zu einer Geste des Willkommenseins, des Unterstützung Erfahrens, denn hier wird die berühmte Geste zum Sich-die-Hände-Reichen umgedeutet. Das passt natürlich hervorragend zum Zweck des Gebäudes, sind hier doch Jobcenter und Veterinäramt untergebracht. Aber es setzt in einer Zeit wie unserer auch ein deutliches Zeichen der Barmherzigkeit und gegenseitigen Unterstützung – und weist damit über den Kontext, in dem Kundinnen und Kunden das Gebäude betreten, hinaus. Einander die Hände reichen – eine Metapher dafür, angenommen zu sein, ankommen zu dürfen, aufgenommen zu werden, Aufmerksamkeit und Zuwendung zu erfahren als Mensch unter Menschen. Nicht trotz, sondern wegen aller Unterschiedlichkeit bezogen auf Herkunft, Kultur, Sprache, Glauben.

In den Sommerferien haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Behörden das neue Gebäude bezogen – dessen großzügiges, lichtdurchflutetes Atrium jedoch noch leer und unpersönlich wirkte. Bis jetzt. Denn in der ersten Herbstferienwoche haben 14 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Westerstede eine Raumskulptur geschaffen, die nun an drei dünnen Stahlseilen schwebend den Lichthof schmückt: ein 100kg schwerer Würfel mit einer fast 4m langen Raumdiagonalen, der auf der Spitze hängend angebracht ist. „Vielfalt“ ist der Titel der Raumskulptur, die auf Initiative des Architekten des Landkreises Ammerland, Andreas Martin, in Auftrag gegeben wurde. Der Titel des Kunstwerks lässt sich auch auf die Gruppe der Schülerinnen und Schüler beziehen, die in den Jahrgängen 8 bis 13 lernen und eine Woche lang unter der Leitung des erfahrenen Künstlers Christian Hermann täglich von 9:30 bis 16:30 Uhr in einer zum Atelier umfunktionierten Halle der DEULA gearbeitet haben. Am Mittwoch, 1. November, wurde das Kunstwerk durch Landrätin Karin Harms der Öffentlichkeit vorgestellt (die NWZ berichtete). Unter dem Begriff „Vielfalt“ oder vielleicht besser Vielfältigkeit lassen sich aber auch die Herausforderungen fassen, mit denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Ratsuchenden des Jobcenters konfrontiert sind, wie dessen Geschäftsführer Günther Siebels zu Beginn der Kreativwoche hervorhob. Vielfältige Krisen, z.B. Kriege und die daraus resultierenden Fluchtbewegungen, erfordern täglich neue Lösungen – und zwar nicht nur auf der großen politischen Bühne, sondern auch ganz konkret vor Ort, wo es darum geht, z.B. von Flucht Betroffene bei ihrer sprachlichen, schulischen und beruflichen Integration zu unterstützen. Dies macht auch der Titel „EnterIntercultural Space“ des von Dirk Weißer, dem Projektkoordinator der Kreisvolkshochschule Ammerland, angeschobenen Projekts deutlich.

Ermutigend und einladend wirkt auch das formatfüllend dargestellte Lächeln auf der gegenüber den Händen liegenden Seite des Würfels. Nur das Lächeln – mehr ist nicht abgebildet, und das wirkt angesichts der zwei Jahre währenden Phase der Pandemie, in der unser Lächeln allzu oft hinter der Maske verborgen blieb, geradezu befreiend. Das gelb-rot-blaue Band, das sich über vier der sechs Würfelseiten zieht, hebt hervor, wie wichtig Netzwerke für uns alle sind. Auf zwei Seiten sind die Silhouetten menschlicher Figuren zu erkennen, die vielfach miteinander verbunden sind und eine Gemeinschaft bilden, in der alle aufgefangen und getragen werden und sich als Teil eines größeren Zusammenhangs und Zusammenhalts erleben dürfen. Dass all das keineswegs selbstverständlich ist, daran gemahnen die beiden Seiten, auf denen zarte Pflanzen umschwärmt von Schmetterlingen zu sehen sind. Freundschaft und Gemeinschaft sind wie Blumen im Garten – wenn wir uns an ihnen erfreuen und sie erblühen sehen wollen, müssen wir uns aktiv um sie kümmern und sie pflegen, damit sie wachsen können.

Einen echten Auftrag für ein Kunstwerk im öffentlichen Raum umzusetzen ist nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch eine einmalige Bildungschance. Den vergleichsweise geschützten Rahmen schulischer Projekte zu verlassen, um an einem Projekt mitzuwirken, das nicht nur zeitliche und thematische Vorgaben macht, sondern eben auch öffentlich zu sehen und mit einem nicht unerheblichen Finanzrahmen ausgestattet ist, kann auch Druck verursachen und die Kreativität lähmen. Die Schülerinnen und Schüler haben sich davon jedoch in ihrem Workflow nicht ausbremsen lassen, und dank der motivierenden Begleitung durch Christian Hermann haben sie pünktlich und sehenswert abgeliefert. Chapeau!

Dzień dobry Westerstede!

Kira Rebling, Erik Boyken, Jordan Fischer (10d)
Montag, 20. November 2023





Im Oktober 2023 fand der Polenaustausch der Klasse 10d statt. Die polnischen Austauschschülerinnen und -schüler trafen früh am 6. Oktober ein, was zu einem etwas hektischen Start führte. Die ersten Treffen im Jaspershof am Ankunftstag förderten das Kennenlernen.

Das eigentliche Programm begann am folgenden Montag, das Wochenende davor wurde genutzt, um die Integration der polnischen Schüler in die Gastfamilien und in die Umgebung zu unterstützen. Während der Austauschwoche gab es Ausflüge, darunter Besuche im Universum in Bremen, die Erkundung von Bremen und Oldenburg sowie eine Exkursion auf die Insel Spiekeroog. Gruppenaktivitäten wie eine Kanutour stärkten den Teamgeist.

In der Freizeit trafen unsere polnischen Gäste und wir uns immer wieder an verschiedenen Orten, um Zeit miteinander zu verbringen, was dem kulturellen Austausch wie auch unseren zwischenmenschlichen Beziehungen zugute kam. Die sprachliche Verständigung war dabei anfangs eine Herausforderung, die wir aber schnell überwinden konnten. Die polnischen Schülerinnen und Schüler stellten so einige Unterschiede zwischen Polen und Deutschland fest, wie die E-Mobilität und die Nutzung von Fahrrädern als Verkehrsmittel. Auch Unterschiede im Schulsystem waren ein Thema unserer Gespräche.

Trotz anfänglicher Barrieren entwickelte sich eine starke Gemeinschaft. Der Austausch förderte das Verständnis für kulturelle Unterschiede und für die Bedeutung interkultureller Erfahrungen. Wir freuen uns auf den Rückaustausch im April in Breslau, um unsere gemeinsamen Erfahrungen zu vertiefen.

Shakespeare durchbricht wieder einmal die vierte Wand auf Schloss Gödens

Emily Weisensee / Bennett Krüger (Jg. 12)
Montag, 13. November 2023





Wenn Eulen im Nachthimmel über die Theaterbühne im Schlosspark Gödens fliegen und eine schaurig-schöne Atmosphäre erschaffen, die man sich nicht entgehen lassen sollte, dann freut man sich umso mehr darüber, dem Rat zu einem Shakespeare-Theaterbesuch auf Schloss Gödens gefolgt zu sein. Auf Empfehlung unserer Kursleitung nahm unser Englisch-Leistungskurs gemeinsam mit anderen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern des Gymnasiums Westerstede am 14.09.2023 den kurzen Weg nach Schloss Gödens auf sich, um das Stück „Romeo und Julia“, aufgeführt von der American Drama Group Europe, ansehen zu können.

Die Theatergruppe, gegründet von dem Amerikaner Grantly Marshall in München, ist seit 1978 erfolgreich. Seither machen es sich internationale Schauspielerinnen und Schauspieler aus den USA, Großbritannien sowie Frankreich zur Aufgabe, klassische und modere Dramen in möglichst vielen Ländern aufzuführen. Die fünf Darstellerinnen und Darsteller der Gruppe, die in Gödens auftraten, waren nicht nur schauspielerisch fantastisch, sondern auch ziemlich coole Leute.

Sie nutzten den außergewöhnlichen Veranstaltungsort Schloss Gödens, um das herausfordernde Theaterstück Shakespeares zu einem einmaligen Erlebnis zu machen. Die Sprache war deutlich anspruchsvoll, aber dank der guten schauspielerischen Leistungen nicht überfordernd, sondern eine willkommene Herausforderung für unseren Englischkurs. Das Publikum konnte bei der Vorstellung direkt im schönen Ambiente des Schlossparks sitzen, und dadurch, dass die Anzahl der Gäste begrenzt war, konnten die Schauspielerinnen und Schauspieler eine große Nähe erzeugen und stellenweise das Publikum sogar auf amüsante Weise direkt einbinden. Gesangseinlagen, die Spannung durchbrechende Witze und so mancher Versuch, deutsch zu sprechen, lockerten die ernste Stimmung des Stücks auf. Besonders imponierten uns die Improvisationskünste und damit das schauspielerische Talent der Aufführenden: Ob fernes Glockenleuten oder penetrantes Kindergeschrei, sie fingen es einfach auf und bauten es humorvoll in die Szene mit ein.

Aber nicht nur das Theaterspiel als solches, sondern auch die Geschehnisse abseits der Bühne machten den Abend trotz aufziehender Kälte durchaus magisch. Vor Beginn der Vorführung hatten wir die Möglichkeit, durch den Schlosspark zu schlendern, das Schloss und die Gärten zu bewundern und die Szenerie auf uns wirken zu lassen. Wenn diese bereits im Hellen verzaubernd wirkte, so zog sie uns mit dem Einbruch der Dunkelheit durch die bereits erwähnten Eulen sowie den Sternenhimmel vollständig in ihren Bann, was die Romantik des Dramas noch verstärkte. Nach der Aufführung konnten wir die Schauspielerinnen und Schauspieler auch auf einer persönlicheren Ebene kennenlernen, indem wir ihnen beim Einräumen ihres Equipments halfen. Obwohl sie zunächst aufgrund ihrer Kompetenz etwas einschüchternd wirkten, waren sie nicht nur freundlich, sondern auch witzig, und sie freuten sich über den Austausch. Sie erzählten uns von lustigen Erfahrungen während anderer Aufführungen und machten zum Abschluss sogar noch ein Selfie mit uns.

Zusammengefasst war dieser abenteuerliche Abend ein großartiges Erlebnis, von dem wir alle viel mitgenommen haben. Wir freuen uns bereits auf die kommende Aufführung im nächsten Jahr, die wir allen Lesenden wärmstens empfehlen.


Hinweis: Die imaginäre Grenze zwischen zum Beispiel dem Filmgeschehen oder der Theaterbühne und dem Publikum wird als “Vierte Wand” bezeichnet. Wenn diese Grenze von den SchauspielerInnen überwunden wird, spricht man vom Durchbrechen der Vierten Wand.

Gegen Judenhass und Gewalt 1938 und 2023 - Gedenkgang in Erinnerung an die Reichspogromnacht

SV
Donnerstag, 02. November 2023





Am 9. November 1938 erreichte die Judenverfolgung in der NS-Zeit eine neue Dimension: Die Nationalsozialisten riefen dazu auf, jüdische Geschäfte und Synagogen zu verbrennen. Schon in der Nacht darauf standen sie in Flammen.

Die Reichspogromnacht gilt als eine der dunkelsten Nächte in der deutschen Geschichte. Aus Oldenburg erfolgte am 22. November 1938 schließlich der Erlass, alle jüdischen Kinder von öffentlichen Schulen zu verweisen – und so erging es auch den vier jüdischen Kindern der Höheren Bürgerschule Westerstede: Hermine Silberbach, Rosa Silberbach, Oskar Silberbach und Leonard Frank. Nur Hermine Silberbach überlebte die Verfolgung durch die Nationalsozialisten.

In Erinnerung an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die damals bedroht, verschleppt und getötet wurden, organisiert die Westersteder Jugend seit der Schändung des jüdischen Friedhofes im Jahre 2008 einen jährlichen Gedenkgang. Der brutale Überfall der Hamas auf Israel hat die Erinnerung an das Grauenhafte und Unvorstellbare wieder wachgerufen. Tote, Verletzte und Verschleppte sind 2023 wieder Gründe jüdischer Angst. Auch in Deutschland wächst der Antisemitismus aus verschiedenen Quellen und öffentliche Kundgebungen begrüßen die Gewalt gegen jüdische Menschen. Der Bundespräsident rief Mitte September in einer Berliner Synagoge dazu auf, nicht zuzulassen, dass die Terroristen einen Keil in unsere Gesellschaft treiben. Die Angst sei groß, aber der Zusammenhalt sei stärker. In diesem Sinne startet der diesjährige Gedenkgang um 19:00 Uhr am Rathaus mit einer kurzen Ansprache des Bürgermeisters.

Von dort gehen die Teilnehmer zunächst zum jüdischen Friedhof, steuern dann die Stadtbibliothek und anschließend das Abraxas an und enden im Innenhof des Gymnasiums bei einem Tee und jüdischem Gebäck. An jeder Station halten Schülerinnen und Schüler kleine Reden zu den historischen Hintergründen der Orte und erzeugen mit Gedichten oder Zitaten Erinnerungskultur.

Alle Menschen aus der Region sind herzlich eingeladen. Viele tun es ihnen an vielen Orten unseres Landes gleich. Für ein gemeinsames Zeichen des Erinnerns, der Mitmenschlichkeit und des Zusammenhalts.

1.000 € für notleidende Menschen in Libyen und Marokko

SV
Mittwoch, 04. Oktober 2023





Die schrecklichen Bilder der beiden Naturkatastrophen in Libyen und Marokko haben auch die Schülerinnen und Schüler unserer Schule erreicht. Das Ausmaß ist verheerend. Tausende Menschen haben ihr Leben verloren, Zehntausende sind obdachlos, ganze Dörfer und Städte liegen in Trümmern. Natürlich gilt es jetzt, humanitäre Hilfe zu leisten und in der Region für sauberes Trinkwasser zu sorgen, um eine Gesundheitskrise zu verhindern. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Westerstede haben, organisiert von der SV, sowohl in Apen als auch in Westerstede quer durch alle Jahrgänge Kuchen gebacken und in den Pausen verkauft. Rund 920 € sind dabei als Spende für die Organisation Deutschland hilft zusammengekommen.

Die SV hat den Betrag aufgerundet und dankt allen Beteiligten!

Eure SV

On y va!

Leevke Icke
Montag, 07. August 2023





Drittortbegegnung der Französischschüler des 8. Jahrgangs mit dem Collège St. Joseph de Navarin aus Boulogne-sur- Mer in Kehl (5.-9.Juni 2023)

Nach einer langen Busfahrt trafen wir am Montagnachmittag in Kehl an der Jugendherberge ein und konnten die Zimmer beziehen, dann begann das Warten: Der Bus unserer französischen Partnerschule stand im Stau, sodass sich das erste Kennenlernen in den Abend verschob. Als dann endlich alle angekommen waren, begannen bei einem Spaziergang nach Frankreich über die „Passerelle des deux Rives“, die die Stadt Kehl über den Rhein mit der Stadt Straßburg verbindet, direkt die ersten Gespräche, mal auf Deutsch, mal auf Französisch und meistens in einer bunten Mischung aus beiden Sprachen.

In den nächsten Tagen stand ein abwechslungsreiches Programm auf dem Plan: Zunächst der Besuch einer französischen Chocolaterie und die Besichtigung der historischen Haut-Koenigsbourg, am folgenden Tag in Straßburg dann eine sehr interessante Führung durch das Europaparlament und nach der Mittagspause, in der alle die Stadt auf eigene Faust erkunden konnten, eine Bootstour über die Kanäle der Stadt.

Am nächsten Tag ging es nach Freiburg, wo zunächst die Innenstadt bei einer Rallye erkundet wurde. Nach der Mittagsfreizeit fand eine Führung durch das ökologische Modellviertel Vauban statt, welches die französischen Schüler aus ihrem Schulbuch kannten und nun live erleben konnten. Die Abendstunden gestalteten die Schüler mit einem deutsch-französischen Karaoke-Abend, einem bi-nationalen Basketballturnier und vielen Gesprächen, Spielen und gemeinsamen Erlebnissen, die die beiden Länder einander näherbrachten und Freundschaften entstehen ließen, die in dem ein oder anderen Fall schon in die Planung eines Austausches im „Brigitte-Sauzay“- oder „Voltaire“-Programm übergingen.

Wir danken dem Deutsch-Französischen Jugendwerk für die finanzielle Unterstützung unseres deutsch-französischen Treffens in Kehl, das eine gelungene Alternative zu unserem bisher üblichen Austauschprogramm darstellte!

Was uns bewegte – Eine kleine Rückschau der Schülervertretung 2023

Mathilda | Vanessa | Felix W | Klaas | Felix B | Tizian | Leon | Nicolas | Marla | Silke
Montag, 03. Juli 2023





Als SV ist es uns wichtig, das Schulleben und die Schulgemeinschaft mit Aktionen zu gestalten und zu fördern. Das bedeutet, dass wir uns Dinge überlegen, die euch Freude bereiten, aber auch, dass wir Themen angehen, die für uns gesellschaftlich wichtig sind. Mit dem Ausklingen des Schuljahres und dem anstehenden Sommerfest, zu dem wir an dieser Stelle noch einmal herzlichst alle einladen, möchten wir die Gelegenheit nutzen, um noch einmal gemeinsam an das letzte Jahr zu erinnern.

Juniorwahl

2022 war in Niedersachsen Landtagswahl. Wahlberechtigt sind bei dieser Wahl alle Bürger*innen, die bereits 18 Jahre alt sind. Wir als Schule wollten aber wissen, welche Parteien unsere Schüler*innen wählen würden. Dementsprechend führte die SV die Juniorwahl durch, bei der alle Schüler*innen ab der 8. Klasse wählen durften. Das Ergebnis wurde zeitgleich mit dem echten Wahlergebnis veröffentlicht und war Thema im Politikunterricht.

Gedenkgang

Uns als Schüler*innen der Schule ist ein tolerantes Miteinander ohne Rassismus besonders wichtig. Aus diesem Grund erinnern wir in Kooperation mit dem Jugendbeirat der Stadt Westerstede jedes Jahr am 9.11. an die Reichspogromnacht und die damit einhergehende Verfolgung und Auslöschung vieler Menschengruppen. Auch in diesem Jahr war uns dies ein Anliegen und so freuten wir uns umso mehr, dass so viele Menschen unserem Aufruf zum Gedenkgang gefolgt sind. In diesem Schuljahr wurde die Veranstaltung zusätzlich von Olec Mün bereichert, der als Nachfahre Westersteder Juden ein Konzert in der Aula gab. Im Jubiläumsjahr der Stadt Westerstede interviewten Tizian und Marla Zeitzeugen und im November soll – neben dem Gedenkgang am 9.11. – ein bleibendes Stück Erinnerungskultur auf dem jüdischen Friedhof entstehen.

Minitange und Winterball

Ein paar Wochen später gestalteten wir unsere Mensa in eine Disko um. Da unser SV-Mitglied Mathilda der Ansicht war, dass die 5. und 6. Klassen eine Disko zur Stärkung der Klassengemeinschaft brauchen, verwandelte sich die Schule an einem Abend in „Minitange“. Es war schön zu sehen, wie viele Kinder an dem Abend zu lauter Musik auf der Tanzfläche ausflippten. Und da sich die Mensa als geeigneter Tanzsaal erwies, entschlossen sich die Oberstufenschüler der SV (Marla, Tizian, Felix W., Felix B., Nicolas, Vanessa, Klaas, Silke und Leon) kurzerhand, den durch Corona etwas „eingestaubten“ Winterball neu zu beleben. Im März tanzten also die Oberstufenschüler*innen bei bester Laune zu unterschiedlichen Rhythmen in der dekorierten Mensa und die Fotobox hielt reihenweise Erinnerungen fest.

Welt-AIDS-Tag

Der 1. Dezember ist seit 1988 ein feststehender Termin zum Bewusstmachen der Rechte HIV-positiver Menschen. Uns als SV ist dieser Tag wichtig und daher sammeln wir in jedem Jahr Spenden und legen Informationsmaterial zur Aufklärung bereit. Wir kooperieren mit der AIDS-Hilfe Oldenburg, die uns in jedem Jahr freundlich bei unserem Spendenaufruf unterstützt, und wir freuen uns, auch in diesem Jahr einen dreistelligen Betrag spenden zu können.

Nikolausaktion

Um alle Schüler*innen auf die Weihnachtszeit einzustimmen, haben wir auch in diesem Jahr die Schule weihnachtlich geschmückt und im Innenhof den großen Weihnachtsbaum aufgestellt. Wir lassen es uns außerdem auch nicht nehmen, für euch den Nikolaus zu spielen. Daher hatten einige fleißige SV-Helferlein in allen Klassenräumen einen Nikolausgruß für euch bereitgelegt.

Weihnachtsbasar

Ein ebenfalls fester Bestandteil unseres Schullebens ist der Weihnachtsbasar, den wir nicht nur für uns, sondern auch für andere machen. Wie in jedem Jahr geht die Hälfte unseres Erlöses an Dr. Andreas Settje und seinen Verein Man Maya Med, der in Nepal die medizinische Versorgung für die dort lebenden Menschen verbessern möchte. Durch eure zahlreichen Angebote auf dem Basar und die hohe Zahl der Besuchenden war der Basar ein großer Erfolg. Viele Schüler*innen nutzten die Möglichkeit und bestellten unter der Regie von Marla und Leon eifrig Kleidung mit einem Schullogo bei der SV. Auch das formt ein Stück Schulgemeinschaft.

Reaktivierung der Spieleausleihe

Seit ein paar Jahren lag unsere Spieleausleihe etwas im Dornröschenschlaf. Unserem jüngsten SV-Mitglied Mathilda war es wichtig, dass es in den Pausen wieder möglich ist, Spiele auszuleihen. Zudem war sie der Ansicht, dass neue Spiele angeschafft werden sollten. Wir haben euch daraufhin gefragt, was euch in den Pausen zum Spielen fehlt und passend zum Sommer für 1500€ Bewegungsspiele gekauft, die nun für euch in den Pausen zur Verfügung stehen. Das Angebot wird intensiv genutzt und darüber freuen wir uns sehr.

OOWV-Wasserspender

Unser Leon hatte bereits sein Abitur geschrieben und hätte sich gedanklich schon von der Schule verabschieden können. Hat er aber nicht. Bei einem Treffen mit der OOWV sowie der Schulleitung und den Hausmeistern hat er den Anstoß gegeben, dass es demnächst an unserer Schule einen Wasserspender geben wird, an dem ihr eure großen Wasserflaschen mit und ohne Kohlensäure auffüllen könnt.

Sommerfest

Zu guter Letzt lasst euch gesagt sein, dass unsere Vorbereitungen für das Sommerfest aktuell auf Hochtouren laufen. Wir schreiben Listen, transportieren Möbel, koordinieren Klassen, organisieren Hüpfburg, Fußball-Dart und Bungeerun und überlegen uns, womit wir euch auf dem Sommerfest eine Freude machen können. Vielfältige Essensangebote (auch vegetarische Optionen) treffen hoffentlich jeden Geschmack.


Feiern wir am Dienstag gemeinsam in den Sommer 2023!


Auf den Spuren der Römer

Till Gatzmann (8d)
Mittwoch, 28. Juni 2023





Vom 05.06.23 bis zum 08.06.23 waren wir mit den Lateinkursen des 8. Jahrgangs in Begleitung von Frau Labohm und Frau Buten in Trier. Am Montag brachen wir um 8:00 Uhr pünktlich mit unserem Busfahrer Mark auf. Während der Hinfahrt machten wir Halt im „Archäologischen Park Xanten“. Vor Ort nahmen wir an einer Führung teil, in welcher wir unter anderem ein rekonstruiertes Amphitheater besichtigten. Wir lernten aber auch viel über Innovationen, welche die Römer anderen Völkern brachten, wie z.B. die Fußbodenheizung oder sogar die grundlegende Idee einer Stadt. Die Weiterfahrt wurde jedoch durch einen Unfall blockiert, weshalb wir für drei Stunden im Stau feststeckten. Die Stimmung kippte aber nur kurz, da durch gute Musik für Unterhaltung im Bus gesorgt wurde. Nach dieser „Karaoke-Einlage“ kamen wir um ca. 21:30 Uhr endlich in der Jugendherberge Weiskirchen an. Die Herberge hatte uns trotz der Verspätung freundlicherweise warmes Essen bereitgestellt.

Am nächsten Morgen brachen wir nach einem ausgiebigen Frühstück schon recht früh nach Trier auf. Vor Ort besichtigten wir planmäßig das „Rheinische Landesmuseum Trier“ und nahmen an einer Führung teil, bevor wir dann die Gelegenheit hatten, auf eigene Faust eine Rallye durchs Gebäude anzutreten. Im Laufe der Führung, aber auch während der Rallye, sahen wir z.B. den größten jemals gefundenen Goldschatz, welcher aus der Zeit der Römer stammt. Diese gewaltige Menge an Goldmünzen wiegt über 18 kg und hat einen rein materiellen Wert von mehr als einer Millionen Euro. Außerdem bekamen wir einige der imposanten Grabdenkmäler oder auch ein Modell der römischen Stadt Trier zu sehen. Nach einer kurzen Erholungsphase in der schönen Innenstadt Triers hielten die Schülerinnen und Schüler Referate über verschiedene römische Gebäude wie z.B. die Kaiserthermen oder das Amphitheater, welche bereits zu Hause vorbereitet worden waren. Außerdem besichtigten wir eine „Villa Rustica“, ein altes römisches Landhaus, welches basierend auf archäologischen Ausgrabungen rekonstruiert wurde. Dort wurde ebenfalls ein Vortrag gehalten, bei welchem die Referenten ihre Mitschülerinnen und Mitschüler durch das beeindruckende Anwesen führten. Nach einem kurzen Abstecher zur imposanten Saarschleife neigte sich der Tag auch schon dem Ende zu.

Am zweiten Morgen unserer Fahrt brachen wir nach dem Frühstück erneut nach Trier auf, um dort zunächst die Liebfrauenkirche, die ganz im Zeichen der Mutter Gottes steht, und das Museum am Dom zu besichtigen. Dort nahmen wir an einer Führung teil, in welcher wir unter anderem 12 Meter hohe Granitsäulen, welche als Pfeiler im Dom verwendet wurden, aber auch sehr beeindruckende Deckenmalereien bestaunen konnten, die aus dem Wohnhaus Helenas, der Mutter Konstantins des Großen, stammten, welches ehemals an der Stelle des Doms stand. Nach dieser Führung besichtigten wir den Dom, dort bekamen wir den „Heiligen Rock“, in welchem Fragmente aus der Tunika Jesu Christi verarbeitet sind, zu Gesicht. Nach einer Erholungspause im Palastgarten hörten wir die noch verbliebenen Referate über die Konstantinsbasilika, welche von Konstantin dem Großen erbaut und als Audienzhalle der römischen Kaiser genutzt wurde, nun aber als evangelische Kirche dient. Danach hatten wir den Auftrag, eine Rallye über die Themen der letzten Tage zu absolvieren, bevor wir eine Erlebnisführung durch die berühmte Porta Nigra machten. Zu Beginn dieser Führung wurden wir von einem als Römer verkleideten Mann in die Porta, das nördliche Stadttor Triers, hineingeführt. Dort trafen wir auf einen weiteren Mann, welcher als römischer Zenturio verkleidet war. Dieser Zenturio erklärte uns in Form eines sehr spannenden Schauspiels vieles über die Porta Nigra. Am Ende dieser Führung blieb noch Zeit für ein Selfie mit den Schauspielern. Nach dieser sehr informativen und spannend gestalteten Führung ging es wieder in die Herberge.

Am nächsten Tag mussten wir auch schon Abschied nehmen von der wunderschönen Umgebung. Während der Rückfahrt machten wir noch ein letztes Mal Halt und wanderten auf Empfehlung von Frau Zwick zur „Tempelanlage Tawern“, einem rekonstruierten altrömischen Tempelbezirk. Dort informierten wir uns mittels eines Audioguides über die gesamte Anlage. Anschließend machten wir uns endgültig auf den Weg nach Hause.

Nun bleibt nur noch eine Frage offen: Was haben wir auf dieser Exkursion gelernt?

Viele spannende Fakten über die Römer, ihre Wirkung auf Deutschland, aber natürlich auch vieles über Trier.

Weitere Artikel gibt es im ARTIKELARCHIV

Unterrichtszeiten

Stunde

Westerstede

Apen

1./2. Stunde 08:00 - 09:30 08:00 - 09:35
1. große Pause 09:30 - 09:50 09:35 - 09:55
3./4. Stunde 09:50 - 11:20 09:55 - 11:30
2. große Pause 11:20 - 11:45 11:30 - 11:45
5./6. Stunde 11:45 - 13:15 11:45 - 13:20
Mittagspause 13:15 - 14:10 13:20 - 14:00
7./8. Stunde 14:10 - 15:40 14:00 - 15:30

Aktuelles

Anmeldung Jahrgang 5
Schuljahr 2024/25

- Anschreiben
- Anmeldeformular
- Anlage zur Anmeldung
- Materialliste
- Bibliotheksordnung, Antolin
- Musikzweig
- Nachhaltige Schultasche
- Schutzbrillen
(Anmeldeschluss: 03.05.2024)

Lernmittel für den Jahrgang 5

- Anmeldung Lernmittel 5
- Informationen Lernmittel 5
- Lernmittelliste 5
- Bestellung Lernmittel 5

Mensaspeiseplan

15.04. - 19.04.


ISERV-Anmeldung

www.gym-wst.eu


Vertretungsplan (Lc)

Einsehbar unter IServ - Vertretungsplan

Aktuelle Termine

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Musikzweig

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Aus der Presse

Pressearchiv

Europaschule

Europa hat gewählt – wir auch!




Das Gymnasium Westerstede liegt voll im Europatrend, wie die in der Woche vor der tatsächlichen Europawahl durchgeführte Juniorwahl gezeigt hat. In diesem Zeitraum konnten die Westersteder Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 10 und 11, wie bundesweit knapp eine halbe Million Wahlberechtigte, ihre Stimme abgeben und erste Erfahrungen machen, was es heißt, politisch mitbestimmen zu dürfen.

Der überparteiliche und gemeinnützige Verein Kumulus e.V. aus Berlin stellte bundesweit den organisatorischen Rahmen zur Verfügung und wertete anschließend die Ergebnisse aus.

So liegen die im Bundestag vertretenen Parteien CDU/CSU (10,7%), SPD (12,2%), GRÜNE (33,9%), DIE LINKE (5,4%), FDP (7,4%) und die AFD (6,5%) für deutsche Schüler auch auf Europaebene größtenteils vorn, ergänzt durch DIE PARTEI (6,7%), die PIRATEN (2,3%) und die TIERSCHUTZPARTEI (3,6%). Die Westersteder Schüler, 300 waren wahlberechtigt, 284 gaben ihre Stimme ab (94,67%), setzten mit 93 Stimmen die GRÜNEN an die Spitze. Darauf folgten mit deutlichem Vorsprung die SPD (58 Stimmen), worauf ein Dreigespann aus CDU (29 Stimmen), DIE PARTEI (28 Stimmen) und FDP (25 Stimmen) folgte; VOLT erhielt 14 Stimmen, DIE LINKE 10, die TIERSCHUTZPARTEI 9. Die PIRATEN und die AFD erhielten je 3 Stimmen, während die Parteien ÖDP, TIERSCHUTZ HIER! und DER III. WEG je 2 Stimmen sammeln konnten. Die Parteien FAMILIE, MLPD, DIE DIREKTE! und die PARTEI FÜR DIE TIERE bekamen jeweils 1 Stimme.

Trotz dieses vielschichtigen Ergebnisses sind sich alle Projektteilnehmenden aus dem Kreis der Schülerinnen und Schüler, der Fachgruppe Politik-Wirtschaft und der Europa-AG einig, dass es eine gewinnbringende Veranstaltung an unserer Schule war und zukünftig unbedingt wieder durchgeführt werden muss.

Zertifizierungsfeier „Europaschule in Niedersachsen“

Auf Einladung der Niedersächsischen Landesschulbehörde und des Oberbürgermeisters der Stadt Osnabrück fand am 21. Juni 2019 im Friedenssaal des historischen Rathauses Osnabrück die sog. Zertifizierungsfeier für diejenigen Schulen statt, die das aktuelle Zertifizierungsverfahren für die Führung der jeweils auf fünf Jahre befristeten Zusatzbezeichnung „Europaschule in Niedersachsen“ erfolgreich abgeschlossen haben.

In Anwesenheit des Europaabgeordneten Tiemo Wölken und Vertretern der Niedersächsischen Landesschulbehörde wurde Herrn OStD Brumloop als Schulleiter und Herrn StD Timpe als zuständigem Europaschulkoordinator die Auszeichnung zusammen mit der Urkunde feierlich überreicht, die unsere Schule dazu berechtigt, ab dem 1.8.2019 für weitere fünf Jahre die Zusatzbezeichnung „Europaschule in Niedersachsen“ zu verwenden und so den europäischen Gedanken auch weiterhin nach innen und außen hin sichtbar und erfahrbar zu machen.

Bereits seit dem Jahr 1998 führt unsere Schule die Zusatzbezeichnung „Europaschule“; mit dem RdErl. d. MK v. 11.12.2013 hat die Niedersächsische Landesschulbehörde ein Befristungs- und Zertifizierungsverfahren eingeführt, in welchem Schulen, die beantragen, die neue Zusatzbezeichnung „Europaschule in Niedersachsen“ führen zu dürfen, ihre Arbeit jeweils im fünfjährigen Rhythmus in Form eines umfassenden Antrages und einer ausführlichen Dokumentation nach vorgegebenen Kriterien evaluieren lassen müssen (z.B. Teilnahme an europäischen Projekten und Praktika zur Berufsorientierung, europäische Aktionen, Teilnahme an europäischen Wettbewerben oder Planspielen etc.). Die Prüfung erfolgt durch die jeweilige Regionalabteilung der Landesschulbehörde.

Mitte der Neunziger Jahre begann unsere Schule damit, sich für europäische Belange zu engagieren. Vorbildliche Arbeit – manches davon in gewisser Hinsicht echte Pionierarbeit – ist seither geleistet worden. Eine Auswahl der zahlreichen europäischen Projektvorhaben seit 1995 sei hier noch einmal beispielhaft aufgeführt:

Seit 1995 regelmäßige Austauschprojekte mit europäischen Austausch- und Partnerschulen aus Lettland (Liepaja), Litauen (Silute), Slowakei (Poprad) in Kooperation mit dem Pädagogischen Austauschdienst Bonn; Austauschprojekte mit Polen (Breslau) in Kooperation mit dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk; langjährige Austauschprojekte mit Belgien (Roeselare), den Niederlanden (Emmen, Utrecht) und Frankreich (Rouen/Normandie); Austauschprogramme mit Frankreich (Boulogne-sur-Mer) und Spanien (Zaragoza) sind aktuell neu hinzugekommen.

Europäische Großprojekte (Auswahl):
  • 1995-2010: Comenius-Projekte „Nachbarn in Europa“ mit sieben Schulen aus acht europäischen Ländern (Gymnasium Friedrich Ludwig Jahn in Kyritz, Gymnasium Westerstede, bilinguales Gymnasium UDT Poprad/Slowakei, das KDC Emmen/Niederlande, Liceum Ogolnoksztalcace Bielsko-Biala/Polen, das Tycho Braheskolan Helsingborg/Schweden, Vydunas Gimnazium Silute/Litauen, Liepaja/Lettland); in dieser Zeit unterschiedliche Projektschwerpunkte (historisch, ökologisch, geografisch, biologisch etc.)
  • 2004-2006: Umweltschule in Europa: BLK-Programm „21“ (Verknüpfung schulischer Bildung mit der Lokalen Agenda 21 vor Ort) in Zusammenarbeit mit dem Regionalen Umweltbildungszentrum Ammerland
  • 2004: Projekt „Europäische Zentren der Macht“ – Schüler arbeiten im und berichten als Onlinejournalisten aus dem Bundespresseamt und dem Bundeskanzleramt; Zusammentreffen mit Bundeskanzler Schröder im Kanzleramt
  • 2004-2008: Internationales Projekt „European Parliament: Model Krzyzowa Nations“ in Zusammenarbeit mit der Stiftung Kreisau (Simulation von Entscheidungsabläufen im europäischen Parlament)
  • 2004-2008: Journalistisch-ökologisches Projekt „Umwelt baut Brücken“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU); Auszeichnung und Empfang durch Bundespräsident Horst Köhler als an der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland“ beteiligte Schule
  • 2009-2010: Zeitzeugenprojekt „The European Niners 2009-2010“ in Zusammenarbeit vier deutschen und vier polnischen Schulen; Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft; Verleihung des Schülerfriedenspreises des Landes Niedersachsen 2010 durch Kultusminister Dr. Bernd Althusmann
  • 2010: Projekt „Zeitreise durchs Jahrhundert“: Europäische Kulturnacht in Westerstede in Zusammenarbeit mit den Partnerschulen aus Lettland, Litauen, Polen und der Slowakei
  • 2011-2012: Projekt „Sounds der Freiheit“: Musik der Siebziger und Achtziger Jahre in Deutschland und Polen in Zusammenarbeit mit der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft
  • 2004-2012: European Conferences und Projektpräsentationen mit den Partnerschulen in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Krzyzowa/Kreisau (u.a. im Zusammenhang mit den Projekten „European Niners“ und „Sounds der Freiheit“ und im Rahmen von regulären Austauschprojekten und -maßnahmen)
  • Teilnahme an Sprachmittler- und Kooperationsprogrammen des Kultusministeriums bzw. des Landes Niedersachsen mit der Partnerregion Castilla y Léon („Spanischlehrer in Niedersachsen“) etc.
  • Regelmäßige Orchesterfahrten ins europäische Ausland

Zahlreiche weitere Aktivitäten sind in dieser Zeit zu verzeichnen gewesen, die das Schulleben der Europaschule vielfältig und erfolgreich geprägt haben und die angesichts ihrer Fülle hier nur angerissen werden können: z.B. Ausbau des Mehrsprachigkeitsprofils der Schule; bilingualer Unterricht; Möglichkeiten zum Erwerb von Sprachzertifikaten, Wander- und Jubiläumsausstellungen in den Partnerländern, Schüler-Stipendiatenprogramme mit Poprad und Breslau, langjährige bilaterale Comeniusprojekte mit Irland, Arbeitsgemeinschaften zum Thema „Europa“, europäische Projekte im Rahmen der Seminarfacharbeit; Schulprojektwoche zum Rahmenthema „Europa“ im Jahr 2014 usw.

Dass unsere Schule auch weiterhin als erfolgreiche Multiplikatorin der europäischen Idee aktiv bleiben und die europäische Idee weiterentwickeln wird, davon zeugen in jüngster Zeit u.a. die herausragenden Aktivitäten der beiden Erasmus-Plus-Projekte „Keep on Shining“ und „Water – a combining element“, an denen zusammen mit unserer Schule weitere vier europäische Schulen aus Spanien, Italien, Griechenland und Finnland beteiligt sind. Auch das Berufsorientierungsmodul „Pathways in Europe“, durch das im Rahmen des Wissenschaftsforums Westerstede sukzessive eine Möglichkeit zur Absolvierung eines „Europäischen Forschungspraktikums“ geschaffen werden soll, verspricht für die nächsten Jahre spannend zu werden. –

„Europaschulen in Niedersachsen vermitteln ihren Schülerinnen und Schülern ein umfassendes Wissen über Europa und tragen zur Stärkung der gemeinsamen europäischen Grundwerte und zum Verständnis für die europäische Kultur und Vielfalt bei.“ (RdErl. d. MK v. 29.06.2018)

Ja, wir sind dabei! Und das ist gut so!

Erasmus-Plus-Projekt: Zu Besuch im Land der Tomaten

Vom 31.03.19 bis zum 06.04.19 ging es für fünf Schülerinnen des Erasmus-Plus-Projekts „Water – a combining element“ nach Vera, eine Gemeinde in der Provinz Almería in der autonomen Region Andalusien in Spanien.

Wie der Name des Projektes schon erahnen lässt, ging es auch auf dieser Reise wieder darum, sich mit dem Thema Wasser auseinanderzusetzen, diesmal zu den Schwerpunkten Wasservorkommen, Wassergewinnung, Wasseraufbereitung und Wassernutzung. Diesbezüglich unternahmen wir mit insgesamt 40 Schülerinnen und Schülern aus Finnland, Italien, Griechenland, Deutschland und Spanien Ausflüge zu einem Gewächshaus, zu einer Entsalzungsanlage, in eine Höhle, zur historischen Palast- und Gartenanlage „La Alhambra“ (Foto) und in ein Ökodorf.

Neben dem anspruchsvollen thematischen Besichtigungsprogramm blieb uns allerdings auch etwas Freizeit, um unter anderem die Stadt Vera zu erkunden, wo ein an ein schweres Erdbeben erinnernder Gedächtnisort, die Stierkampfarena und das lokale Fußballstadion „Estadio la Viña“ auf dem Programm standen. Außerdem waren wir im Nachbarort Garrucha am Strand, konnten miteinander Volleyball spielen und uns zu gemeinsamen Filmabenden treffen.

In besonderer Erinnerung wird uns jedoch der Abschiedsabend bleiben, den wir auf der Bowlingbahn und in einem Restaurant mit Karaoke-Einlagen unterschiedlicher Qualität verbrachten. So machten wir uns am Ende der Woche mit vielen Eindrücken, zahlreichen neuen Kontakten und bleibenden Erinnerungen auf die Rückreise nach Hause, wo uns unsere Eltern und zwei Wochen Osterferien erwarteten.

Das Projekt „Europa in Zeiten des Populismus: Brauchen wir eine neue Idee von Europa?“

In Ihrer vieldiskutierten Streitschrift „Warum Europa eine Republik werden muss!“ stellt die deutsche Politikwissenschaftlerin und Publizistin Ulrike Guérot, Professorin für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems, die provokante These auf, dass die „EU-Krise [...] Ausdruck einer nicht vorhandenen europäischen Demokratie, einer fehlenden Vision eines demokratischen Europa“ sei, die „EU […] in Deutschland wie in den Nachbarstaaten heute jeden Fluchtpunkt für ein politisches Projekt, für eine sinnstiftende Erzählung des großen Ganzen verloren“ habe, sodass nicht der Populismus die EU bedrohe, „sondern die EU […] den europäischen Populismus“ produziere: „Wo EU-Politik als alternativlos gilt, provoziert sie Systemgegnerschaft.“ Und: „Ein demokratisches Europa ist […] gar nicht im Angebot, sondern immer nur mehr EU und mehr Integration, also mehr von demselben. […] Im allgemeinen europäischen Kauderwelsch ist keine klare Idee von Europa mehr zu erkennen, weil wir sie nicht mehr in Worte fassen können.“

Grund genug für das Referentenprogramm des Wissenschaftsforums Westerstede, sich im Vorfeld der Europawahlen 2019 mit diesen Thesen auseinanderzusetzen und für den 2. Mai 2019 zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Das Projekt Europa in Zeiten des Populismus: Brauchen wir eine neue Idee von Europa?“ einzuladen, an der die Jahrgänge 10 und 11 und weitere Interessierte der Westersteder Öffentlichkeit in der vollbesetzten Aula teilnahmen. Die Stipendiatengruppe des Wissenschaftsforums bereitete diese Veranstaltung mit Hinblick auf die Themenblöcke „Europäische Idee im Zeitalter des Populismus“, „Jugend in Europa“, „Bildung in Europa“ und „Weiterentwicklung Europas“ inhaltlich vor.

Alexa Korczak (Klasse 11f) und Simon Thyen (Klasse 11e), die beide als Stipendiaten des Wissenschaftsforums in Brüssel bzw. in Berlin ihr Praktikum absolviert hatten, moderierten die spannende Diskussionsveranstaltung, an der neben dem EU-Abgeordneten Tiemo Wölken (SPD), den Bundestagsabgeordneten Stephan Albani (CDU) und Dennis Rohde (SPD), dem Landtagsabgeordneten und europapolitischen Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Dragos Pancescu, auch der Kandidat bei der Europawahl und Vorsitzende der FDP Varel, Michael Voss, als Podiumsteilnehmer ihre Sicht auf die Themenblöcke „Jugend in Europa“ sowie „Europäische Bildung“ und „Weiterentwicklung Europas/der europäischen Idee“ vorbrachten; Gustav Wehner von Pulse of Europe Oldenburg vertrat dabei die Position der Zivilgesellschaft.

Eingangs erhielten alle Teilnehmer die Gelegenheit, ihre Vorstellung vom „europäischen Konzept/der europäischen Idee“ vorzustellen, wobei (ganz im Sinne Guérots) zu Beginn natürlich all die Standardbegrifflichkeiten benannt wurden, die in der öffentlichen Diskussion gemeinhin mit dem Begriff „Europa“ verbunden werden: Freiheit, Grenzenlosigkeit, Grund- und Menschenrechte, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Solidarität, Meinungs- und Pressefreiheit, Abkehr vom Nationalismus usw. Allen gemeinsam war dabei die grundsätzliche Kritik an populistischen Bestrebungen, wobei im Kern allerdings nicht wirklich ausgeschärft wurde, worin die Ursachen des Populismus liegen oder welche Rolle die EU-Politik möglicherweise selbst dabei spielt, diesen zu befördern.

Einig war man sich dann allerdings unbedingt darin, Jugendliche zu ermuntern, sich weiterhin für die europäische Idee zu begeistern. So forderte Tiemo Wölken verstärkte Europäische Investitionen in die Jugend, für ERASMUS und für die Jugendgarantie, um mit einer starken Jugend Europa vor den Nationalisten zu schützen. Auch Stephan Albani und Dennis Rohde hoben gemeinsam die große Bedeutung von EU-Austauschprogrammen für Jugendliche zur Förderung allgemeiner und beruflicher Bildung hervor, da dadurch wichtige Möglichkeiten und Gelegenheiten geschaffen würden, Wissen und Erfahrungen in Einrichtungen und Organisationen verschiedener Länder weiterzuentwickeln und junge Menschen zur Teilhabe am demokratischen Leben in der EU zu motivieren. Gustav Wehner von Pulse of Europe verwies in diesem Zusammenhang auf das durch die Aktivitäten Greta Thunbergs ausgelöste starke Engagement Jugendlicher im Zusammenhang mit der Klimawandeldiskussion („Fridays for Future“) und wünschte sich ein ebensolches Engagement Jugendlicher für die europäische Idee. Aber schon der Verweis der Moderatoren auf die heftigen Diskussionen um den Art. 13 der EU-Urheberrechtsreform und die damit verbundene Frage nach der künftigen Freiheit des Internets machten deutlich, dass einzelne Podiumsteilnehmer augenscheinlich eine tiefere Distanz zwischen den Vertretern des EU-Europa und Teilen der europäischen Jugend erkennen, deren breite Kritik an der EU-Urheberrechtsreform nicht gehört worden sei. Dass dies zu Frustrationen und im schlimmsten Fall dazu führen könne, dass Jugendliche sich nicht mehr in den Strukturen der EU zu engagieren bereit seien, stellte denn auch der EU-Abgeordnete Tiemo Wölken fest, der im Hinblick auf die Höhe der geplanten Militärforschungsausgaben konstatierte: „Wir brauchen ein Parlament, das mehr an die Jugend glaubt anstatt an Waffen.“ Und gleichwohl, dies stellten alle Podiumsteilnehmer übereinstimmend fest, sei es zwingend erforderlich, die Jugend verstärkt in die europäischen Entscheidungsprozesse einzubeziehen, denn nur so könne es gelingen, den wachsenden Gefahren des Nationalismus und Populismus zu begegnen.

So blieb am Ende dieser von allen Beteiligten äußerst engagiert geführten Podiumsdiskussion ein vielleicht etwas zwiespältiger Eindruck zurück: Glaube – Liebe – Hoffnung. Glaube und Hoffnung gegenüber der europäischen Jugend allein wird die Krise der europäischen Demokratie nicht beseitigen helfen. Die Liebe zur europäischen Idee allein sicherlich auch nicht. Was also bleibt, welche Möglichkeiten ergeben sich da für die Schule heute?

Abgesehen von den aktuellen Diskussionen um die Aktivitäten der Fridays-for-Future-Bewegungen ist eine von vielen Möglichkeiten vielleicht die, mit unmittelbar Verantwortlichen (stärker als bisher geschehen) ins Gespräch zu kommen, mit ihnen zu diskutieren, sie zu befragen, sie zu interviewen – vergleichbar den Aktionen, welche die ZEIT mit ihrer Aktion „Deutschland spricht“ auf einer anderen Ebene zu realisieren versucht.

Schulisch gesehen könnte das bedeuten, viel häufiger als bisher geschehen gesellschaftlich relevante und für Jugendliche interessante und sie direkt betreffende Fragen und Entscheidungen im Mikrokosmos Schule unmittelbar(er) erfahrbar zu machen. Eine Möglichkeit hierzu stellen sicherlich z.B. die beiden Podiumsdiskussionsveranstaltungen von Anfang April und Anfang Mai 2019 dar, die von der Europa-AG und vom Wissenschaftsforum Westerstede initiiert wurden. Darüber hinaus wäre es jedoch z.B. auch denkbar, regelmäßig an Planspielen zur „Europapolitik“ teilzunehmen oder regelmäßige Fahrten nach Brüssel und Straßburg als Zentren europäischer Politik durchzuführen oder in der Schule z.B. am European Youth Parliament teilzunehmen, das Strukturen des Europäischen Parlaments nachbildet und konkret erfahrbar macht. Eine weitere Möglichkeit ergibt sich darüber hinaus z.B. im Rahmen des Referentenprogramms des Wissenschaftsforums Westerstede, durch das renommierte Vertreter und/oder Kritiker europäischer Politik nach Westerstede geholt werden können, um ihre Sicht europäischer Entwicklungen zu erläutern und sich dabei einer kritischen Diskussion zu stellen. Eine nächste Gelegenheit hierzu wird sich möglicherweise bereits im kommenden Schuljahr ergeben, falls es gelingt, dass Frau Prof. Dr. Ulrike Guérot als eine der derzeit führenden deutschen Politikwissenschaftlerinnen für Europapolitik und Demokratieforschung zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung des Wissenschaftsforums Westerstede zu uns in die Schule kommt und mit Schülerinnen und Schülern diskutiert. Wir werden sehen!

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