An einem kalten Tag im Februar 2013 kamen unsere nordirischen Austauschpartner in Westerstede an. Da sie erschöpft von der langen Fahrt waren, gingen wir zunächst mit ihnen in die Mensa und nahmen eine Stärkung zu uns. Daraufhin zeigten wir unseren Gästen unsere Schule, das Gymnasium Westerstede. Unsere Gäste waren sehr interessiert und wir mussten ihnen Rede und Antwort stehen. Am Nachmittag bestimmten wir im Computerraum gemeinsam die Themen für unser Filmprojekt näher. Wir entschieden uns für geschichtliche Aspekte rund um unsere Schule und um Westerstede. Innerhalb der Schule ist zum Beispiel das neue Denkmal für die während des Nationalsozialismus von der Schule ausgeschlossenen jüdischen Schüler des Gymnasiums interessant. Dieses steht auf dem Schulhof und wurde im Jahr 2012 offiziell eingeweiht.
Im weiteren Verlauf haben wir uns den jüdischen Friedhof in Westerstede angeschaut, zudem waren wir sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche. In letzterer hatten wir das Glück, sowohl die Pastoralreferentin als auch den Pfarrer Trenkamp interviewen zu dürfen. Beide waren offen für unsere Fragen und haben perfekt vor der Kamera agiert. Wir haben erfahren, dass die Katholiken in Westerstede zwar in der Diaspora leben, dieses aber nicht als negativ empfinden, da der Austausch bzw. die Zusammenarbeit mit den evangelischen Gemeinden fruchtbar ist. Gerade dieses friedliche Zusammenleben und die gegenseitige Unterstützung z.B. bei Kirchenfesten imponierte unseren nordirischen Gästen. In ihrem Land kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten. Ein besonderes Highlight des Besuchs unserer nordirischen Gäste war die Fahrt zum Auswanderermuseums in Bremerhaven. Bereits früh am Morgen ging es in Westerstede los. Über Oldenburg, wo wir unsere Gäste aus der Jugendherberge abholten, fuhren wir nach Bremerhaven, wo wir am späten Vormittag eintrafen. Schon von der Außenansicht des Gebäudes waren wir begeistert und begannen mit den ersten Filmarbeiten.
Im Museum angekommen, organisierten unsere Lehrer zunächst einmal eine kleine Einführung in das Thema. Daraufhin begaben wir uns eigenständig auf die Spuren der Ein- und Auswanderer aus Deutschland und anderen Ländern. Für unsere nordirischen Gäste gab es Audioguides in englischer Sprache, sodass auch sie sich umfassend über das spannende Thema informieren konnten. Für uns standen zudem Informationstafeln und viele weitere interaktive Informationsquellen zur Verfügung. Am Ende des Tages fuhren wir erschöpft, aber zufrieden wieder nach Hause. Insgesamt waren die Tage mit den nordirischen Gästen sowohl für uns als auch für unsere nordirischen Gäste ein Erlebnis. Seit ihrer Rückkehr in die Heimat haben wir weiterhin Kontakt mit unseren Gästen gehalten. Das Filmmaterial wurde gemeinsam bearbeitet und mit deutschen Untertiteln versehen. Eine Filmvorführung steht noch an.