Die Baugeschichte unserer Schule

 Autor: Hans Eden

Schulen sind Gebäude wie andere auch. Gebäude werden geplant, gebaut, benutzt, gelegentlich erweitert und renoviert, schließlich ausgemustert, evtl. abgebrochen oder verkauft. Bei unserer Schule ist das anders. Ganze Schülergenerationen können es bezeugen: Unsere Schule wird immerzu gebaut, und das seit fast 60 Jahren. Unzählige Anträge, Besprechungen, Sitzungen, Finanzierungsprobleme, Beschlüsse und Genehmigungen hat es gegeben, und dennoch haben sich Rat und Verwaltung immer wohlwollend für unsere Schule eingesetzt. Dafür danken wir ihnen, besonders den Bürgermeistern Post, Niemann, Hüniken, Hinrichs und Groß, Gemeindedirektor Groß, Stadtdirektor Tapken und den Ausschussvorsitzenden.

Am schwierigsten war wohl die Phase unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg. Vorhanden war der erste Bauabschnitt, der weiß gestrichene heutige Westbau. Er wurde im Jahre 1911 von dem Architekten August Ziese errichtet, als die seit 1850 existierende private Lateinschule als Höhere Bürgerschule Westerstede von der Gemeinde übernommen worden war. Der Westbau umfasste im Erdgeschoss vier Klassenräume (in jeder Ecke einen), einen großen Flur in der Mitte (heute Arbeitsplatz von Frau Fritsch), ein Lehrerzimmer dahinter (heute Besprechung: Eltern – Streitschlichter etc.) und ein Perron (am Flur entlang der Gartenstraße). Im Obergeschoss gab es noch zwei Klassenräume (heute die Zimmer von Herrn Brumloop und Frau Hoffmann sowie von Frau Hallerbach und Kopierraum). Außerdem gab es eine Wohnung für den Direktor (heute Lehrerzimmer usw.). 40 Jahre waren kaum Änderungen vorgenommen worden, außer in der Wohnung.

Erst mit dem Ausbau der damaligen Oberschule für Jungen zur Vollanstalt (ab 1947) beginnt ein Zustrom von Schülern, dem das alte Gebäude nicht mehr gewachsen ist. Schon 1950 sind die Jahrgänge 5 – 10 zweizügig. Nachmittagsunterricht muss durchgeführt und Behelfsquartiere müssen benutzt werden: eine Baracke mit drei Klassenzimmern und einer Hausmeisterwohnung auf dem Schulhof (in der Gegend der heutigen Z-Bau-Toiletten), vier Räume in der Hössensportanlage (heute Jugendherberge), schließlich Räume im damaligen Hotel Henken (heute: Textilien Gut & Günstig). Eine Erweiterung des Schulgebäudes ist dringend nötig. Sie wird von Rat und Verwaltung, vor allem von Bürgermeister Post und Gemeindedirektor Groß, vorangetrieben, obwohl die Gemeinde damit in kurzer Zeit vier Schulen zu bauen hat. Es gelingt, von der amerikanischen Militärverwaltung eine Spende von 80.000 DM (McLoy-Stiftung – Gedenktafel im Nordbau an der Westtreppe), vom MK einen Zuschuss von 60.000 DM und 80.000 DM an Krediten zu erhalten. Die McLoy-Stiftung wird nur im Zusammenhang mit jugendpflegerischen Zwecken gewährt: Die Aula (N3/2) muss als Festsaal für Jugendgruppen zur Verfügung stehen; es wird ein Jugendlesezimmer (N3/1) vorgesehen und in den frei werdenden Räumen auf der Hössen wird die Jugendherberge eingerichtet.

Der Oldenburger Architekt Bruno Hofmann führt den Erweiterungsbau aus. Die vorhandenen 220.000 DM reichen nur für einen Teil der Zielplanung: acht Klassenräume (N1/1,2,3,4; N2/1,2,3,4), Aula (N3/2), Jugendlesezimmer (N3/1), an den Flurenden ein Karten- bzw. ein Materialraum, sowie ein Toilettengebäude. Die Schulleiterwohnung im Westbau wird für die Verwaltung hergerichtet. Dieser (zweite) Bauabschnitt wird 1951 begonnen und am 20.Januar 1953 eingeweiht.

Ihm folgt 1957/ 58 der restliche Nordbau als dritter Bauabschnitt: Vier Klassenräume (N1/5, N1/6, N2/5, N2/6), die naturwissenschaftlichen Fachräume im hinteren Flügel, ein Zeichensaal (N3/7) mit Kunstbetrachtungsraum (N3/8 – ungeeignet, weil ein gefangener Raum), ein Musiksaal (N3/3), ein zunächst als Handarbeitsraum geplanter Klassenraum (N3/5) und ein Materialraum (N3/4) werden erstellt. Bereits bei der Planung dieses Bauabschnitts bemängelt die Bezirksregierung das Fehlen eines Werkraums. Sie schlägt vor, diesen in einem Keller unterhalb N1/11 zu erstellen. Aus Kostengründen behilft man sich aber mit einem Provisorium unterhalb N1/1. Innerhalb dieses dritten Bauabschnitts wird auch der Westbau umgestaltet: Der Hausmeister erhält eine Wohnung in einem Teil des Dachgeschosses (heute Koordinatorenräume); die Baracke wird abgebrochen. Die Klassenräume im 1. Stock, derzeit Chemie- und Physikraum, werden umgestaltet zu einem Milchtrinkraum (100%iger Zuschuss der Milchwirtschaft für die Einrichtung!) und einem Aufenthaltsraum, der aber weiterhin auch als Unterrichtsraum dienen muss. Mit dieser Bauphase ist das Schulbauprogramm am Gymnasium abgeschlossen (so Dr. Blohm bei der Einweihung) - abgesehen von einer Turnhalle.

Sie wird als vierter Bauabschnitt 1960 in Angriff genommen, aber schon seit 1956 gibt es den Gedanken, in dieser Bauphase "eine allen Anforderungen, auch in der Gemeinde, genügende Aula zu schaffen." Eine Mehrzweckhalle hält man für ungeeignet; der Bau einer Aula neben der Turnhalle ist wegen Platzmangels nicht durchführbar, daher entscheidet man sich für den Bau einer Aula über der Turnhalle. Der Südbau kann am 1. März 1962 eingeweiht werden. Er umfasst außer Aula und Turnhalle noch einen Milchtrinkraum (S1/0) und einen neuen Fahrschülerraum (an der Stelle des jetzigen Ausgangs von der Pausenhalle zum kleinen Hof). Unmittelbar nach Fertigstellung der Aula setzt Kritik ein: Geklagt wird über mangelhafte Akustik, knarrendes Gestühl, unzureichende Bühnennebenräume, übergroße Hitze an warmen Tagen, herab fallenden Putz – Fehler, die – abgesehen von einer Klimaanlage und einem Regieraum – erst im 12. Bauabschnitt beseitigt wurden. Mit der Genehmigung des vierten Bauabschnitts verbindet die Bezirksregierung die Auflage, nach und nach alle Grundstücke des Dreiecks Gartenstraße / Grüne Straße / Blumenstraße anzukaufen. Der Werkraum kann nunmehr in dem angekauften Remterschen Haus untergebracht werden.

Während die Aula noch im Bau ist, zeigt sich weiterer Bedarf an Klassenräumen. Im fünften Bauabschnitt werden 1963 zwei Klassenräume an den Westbau angefügt, und zwar an der Stelle des Perrons. Die alten Rundbogenportale (zwischen den Pfeilern des Studierbereichs) werden zugemauert. Gleichzeitig erhält der Westbau neue Fenster und einen Anstrich.

Die Schülerzahlen steigen weiter. Der zweizügige Ausbau des Gymnasiums reicht nicht mehr aus. 1963 gibt es Pläne, zwischen Westbau und Turnhalle einen zweigeschossigen Bau zu schaffen mit einem Werkraum im Erdgeschoss und einem Musiksaal im 1. Stock. Erneute Bedarfsberechnungen zeigen jedoch, dass wesentlich mehr Raum benötigt wird. Noch geht man davon aus, dass das Gymnasium Bad Zwischenahn nicht zur Vollanstalt ausgebaut wird. Architekt Hofmann erhält den Auftrag, eine Gesamtplanung vorzulegen unter Einbeziehung aller Grundstücke an der Blumenstrasse. Er plant einen zweigeschossigen Bau mit sechs Klassenräumen an der Blumenstrasse (Ostbau), einen eingeschossigen Werkraum zwischen Fahrschülerraum und Ostbau, außerdem den Musiksaal (Z2/1). Unterhalb des Musiksaals wäre der Werkraum zu klein geworden, schließlich musste es ja irgendwo einen Eingang zur Schule geben. Der entstehende kleine Hof (zwischen Ostbau und Turnhalle) eignet sich laut Hofmann gut als Gymnastikwiese. (Allerdings mussten später weiße Acrylglasscheiben gekauft werden, damit die Schüler nicht immer vom kleinen Hof durch die Fenster des Werkraums glotzen konnten.) Da für das neue Bauvorhaben das Remtersche Haus abgebrochen werden muss, baut man als sechsten Bauabschnitt 1964/65 zunächst den Werkraum. Der bisherige Fahrschülerraum wird Maschinenraum.

Erneute Raumbedarfsermittlungen führen zu einer Umbauplanung für den Westbau: Elternsprechzimmer, Krankenzimmer, Lehrerbibliothek, Fahrschülerraum, Stillbeschäftigungsraum für die Referendare des damaligen Vorseminars (W1/0 – als Ausleihbibliothek benutzt), Schülerküche und Photolabor sollen erstellt, Sekretariat und Schulleiterzimmer (nach W2/5 und W2/4) verlegt, das Lehrerzimmer vergrößert und ein Stundenplanzimmer abgezweigt werden. Dadurch gehen vier Klassenräume im Westbau verloren. Der geplante Ostbau wird um die dritte Etage aufgestockt. Neun Klassenräume werden gebaut, davon vier mit Gruppenräumen, dazu der Musiksaal (Z2/1) mit Sammlungsraum (heute teilweise Zimmer von Frau Hallerbach). Dieser siebte Bauabschnitt kann am 1. September 1967 eingeweiht werden. Bürgermeister Post und Landrat Willers unterstreichen, dass der endgültig letzte Bauabschnitt des Gymnasiums erstellt worden sei. Sie haben Grund zu dieser Annahme: In Westerstede soll eine Realschule entstehen, und das Gymnasium Bad Zwischenahn soll zur Vollanstalt ausgebaut werden. Beide Projekte werden Schüler von unserer Schule abziehen.

Man hatte nicht bedacht, dass die im dritten Bauabschnitt erstellten naturwissenschaftlichen Räume, besonders die Biologie und die Chemie, mit dem Anwachsen der Schülerzahl nicht Schritt gehalten hatten. Dieses Problem wird nach zähen Verhandlungen 1974 im achten Bauabschnitt gelöst: Der Raum N1/11 wird umgestaltet, die Räume N2/4, N2/5 und N2/6 zu einem Chemie-Übungsraum mit Sammlung umgebaut, und die verlorenen drei Klassenräume durch einen Anbau (mit vier Klassenräumen) an den Ostbau ersetzt.

Seit diesem 8. Bauabschnitt liegt die Planung beim Architekturbüro Otten, Westerstede. Der Grund für den seltsamen etwa fünfeckigen Grundriss des Anbaus an den Ostbau liegt in einer weitergehenden Planung: Für den Fall einer abermals notwendigen Erweiterung stellt das Architekturbüro eine neue Zielplanung auf. Sie sieht einen kranzförmig um den alten Ballplatz angelegten dreistöckigen Bau mit bis zu 15 Klassenräumen und einer Pausenhalle in der Mitte vor. Der achte Bauabschnitt sollte den Übergang zu diesem Gebäude bilden. Bei dieser Planung wäre der seit der Errichtung des Ostbaus erkennbare architektonische Fehler fortgesetzt worden: Bisher wurde immer am Zaun entlang gebaut; die Schule zerfiel zunehmend in weit auseinander liegende Bereiche; man brauchte einen Regenschirm, um vom Lehrerzimmer in die Klassen zu gelangen; ein Zentrum fehlte. Es sollte erst im neunten Bauabschnitt geschaffen werden. Zunächst werden Ballplatz und Fahrradstände auf der Südspitze des Grundstücks gebaut, und die Gemeinde kauft Ende 1974 das restliche Grundstück zu Jührden: Wegen der Einführung der Sekundarstufe II war im Westbau ein Studierbereich (W1/2, W1/3 – Straßenseite) eingerichtet worden. Nunmehr überlegt man, ihn zu erweitern, indem der Handarbeitsraum (W1/4 - Hofseite) und das Photolabor in das Haus zu Jührden verlegt werden.

Erneute Bedarfsberechnungen erweisen aber – trotz Einführung der Orientierungsstufe und damit verbunden dem Verlust der Jahrgänge 5 und 6 – einen weit höheren Bedarf: 1977 wird eine neue Zielplanung vorgelegt für eine Pausenhalle, sechs Klassenräume, einen neuen Werkraum (Er sollte vor Z1/5 entstehen.) und einen Fahrschüleraufenthaltsraum mit Imbiss (auf der Auffahrt zum Grundstück Kuhlmann – heute Mensa). Das Besondere der Planung ist eine um den ganzen Schulhof laufende Dachterrasse. Der Studierbereich wird in seiner jetzigen Form entworfen.

Von dieser großzügigen Zielplanung genehmigt die Regierung nicht etwa die dringend benötigten Klassenräume, sondern nur den Musikraum (Z2/4), die Übezellen, die Vergrößerung des Studierbereiches und die Pausenhalle. (Hier dürfen provisorische Klassenräume untergebracht werden.) Die Regierung hat für ihre Entscheidung einen einfachen Grund: Die Frage der Einzugsbereiche ist noch nicht abschließend gelöst. Der ab 1979 erbaute neunte Bauabschnitt ist für die Schule der unangenehmste: Es sind größere Abbrucharbeiten (Werkraum, Nebenräume der Turnhalle) erforderlich, das gesamte Zentrum der Schule ist eine Baustelle. Allerdings bietet die Einrichtung dieser Baustelle auch etwas Positives: Die damalige Blumenstraße (heute: An der Krömerei) wird für den Durchgangsverkehr gesperrt, was eine wirkliche (lärmtechnische) Entlastung für den Ostbau mit sich bringt. Aber der Bauunternehmer verzögert den Bau über annähernd zwei Jahre. Dies erfordert u.a. die provisorische Unterbringung von Klassen in den Aulafluren. Andererseits ist dieser Bauabschnitt der entscheidende Schritt, der aus separaten Bauwerken ein zusammenhängendes Ganzes machen sollte.

Mit der (damals) endgültigen Festlegung der Einzugsbereiche und einem ersten Höhepunkt der Schülerzahlen ("Schülerberg": Im Schuljahr 1982/83 besuchten 939 Schüler unsere Schule.) kann 1981 der zehnte Bauabschnitt (Z-Bau) mit dem Rest der Pausenhalle, fünf Klassenräumen, Toiletten und einem zentralen Heizungskeller unmittelbar und in kürzester Bauzeit folgen. Der sechste Klassenraum und der Fahrschüleraufenthaltsraum samt Imbiss fehlen, weil die Grundstücksverhandlungen scheitern. Zu diesem 10. Bauabschnitt gehört auch eine Neugestaltung des Biologie-/Chemieraums N2/10. Der erst 1967 erbaute Werkraum wird vollends abgebrochen. Ein neuer Werkraum (S2/1) ist plötzlich einfach da, weil das Treppenhaus zur Aula im 9. Bauabschnitt umgestaltet wurde, und der Zuschauerraum der Turnhalle hinzu geschlagen wurde. (Man konnte ohnehin von diesem "Zuschauerraum" nur aus der ersten Reihe die Spiele in der Turnhalle verfolgen.) Nur – seit 1978 gibt es in den Lehrplänen des Gymnasiums die Fächer Handarbeiten und Werken als reguläre Schulfächer nicht mehr, aber dieser Werkraum wird von der Kunst benutzt. Seit dem neunten Bauabschnitt ist auch eine Umgestaltung des Verwaltungstraktes im Westbau dringlich. Sie wird im elften Bauabschnitt realisiert, zum einen, um das Treppenhaus an die Wendeltreppe der Pausenhalle anzubinden, zum anderen, weil Lehrertoiletten, Lehrerzimmer und Verwaltungstrakt inzwischen unzureichend sind. Ein großzügiger Umbau erfolgt im Winter 1982/83 unter Einbeziehung der 1957 erbauten ehemaligen Hausmeisterwohnung und des Bodenraumes. Das Lehrerzimmer wird vergrößert, eine Teeküche (W2/8), ein Stundenplanzimmer (W2/6), Lehrertoiletten (W2/9,10), ein Elternsprechzimmer (W2/1), ein Krankenzimmer (W2/2), ein Schulassistentenzimmer (W2/3), eine Lehrerbibliothek (W3/5) und Koordinatorenzimmer (W3/1,2,4,6) werden neu erbaut oder neu genutzt.

1983/84 wird auch – im zwölften Bauabschnitt – die Aula völlig neu gestaltet und die seit 20 Jahren beklagten Mängel (bis auf die gewünschte Klimaanlage und den Regieraum) beseitigt. Anschließend (1985) wird die Turnhalle renoviert.

Es wäre übertrieben, für die folgenden Jahre von einzelnen Bauabschnitten zu sprechen. Der Grund ist einfach: die Schülerzahlen sinken (auf 592 im Schuljahr 2000/2001). Gebaut oder renoviert wird aber eigentlich immer. Im Schuljahr 1986/87 werden die Räume N2/2 und N2/3 zu einem Chemieraum mit Sammlungsraum umgestaltet. N2/10 kann nunmehr ganz für die Biologie zur Verfügung gestellt werden. Sobald die provisorischen Klassenräume nicht mehr benötigt werden, wird für die Fahrschüler gesorgt: In der Pausenhalle wird eine Cafeteria gebaut, in der sich jeder einen Tee oder eine heiße Suppe zubereiten kann. Ein Informatikraum (N2/1) wird 1985 eingerichtet. 2001 kommt ein zweiter (W1/2) hinzu. Der Zeichensaal wird verkleinert und ein Sammlungsraum abgezweigt.

Die Sanierung der Gartenstraße 1996/97 bringt für uns unerwartet einen Gewinn: Es kann vor dem Schulgebäude eine Bushaltestelle mit vier Einstellplätzen geschaffen werden. Dafür müssen zwar eine Reihe von Parkplätzen vor der Turnhalle geopfert werden, aber es gab auch eine Planung, die die Bushaltestelle ganz auf den Ballplatz ("..., den wir sowieso nicht brauchten") verlegen wollte. Was hätte das wohl für den fünfzehnten Bauabschnitt bedeutet?

Als gesonderten – dreizehnten – Bauabschnitt kann man aber die im Schuljahr 1998/99 erfolgte energetische Sanierung der Schule ansehen. Alle Dächer (außer dem des Z-Baus) werden isoliert und mit neuen Dachziegeln/Dachpappe versehen; ein neuer Heizkessel wird eingesetzt; die Hohlwände werden mit Perlite gefüllt und die Einfachscheibenfenster durch solche mit Doppelglas ersetzt (außer den Nordeingängen des Nordbaus).

Völlig unerwartet kommt dann die Abschaffung der Orientierungsstufe. Im Schuljahr 2004/05 müssen wir zwei zusätzliche Jahrgänge aufnehmen. Das ist ohne besondere Maßnahmen nicht möglich. Erstmal wird eine Außenstelle in Apen für zwei Klassen gegründet. Hinzu kommen sieben mobile Klassenräume, die auf dem Ballplatz aufgestellt werden. Trotzdem fiebert man dem Stundenplan entgegen, um zu sehen, ob man die Schüler denn auch alle unterbringen kann.

Die Landesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, Ganztagsschulen einzurichten. Dafür ist eine Mensa erforderlich. Zunächst wird ein Provisorium geschaffen: Es wird eine vorläufige Essensausgabe (unterhalb Z2/1) eingerichtet, und in der Pausenhalle kann gegessen werden. Bereits in den Schuljahren 2004/06 wird an unserer Schule als vierzehnter Bauabschnitt eine Mensa (Architekt: W. Bulmahn) mit Nebenräumen und ein SV-Raum auf dem nunmehr der Stadt gehörenden Kuhlmannschen Grundstück gebaut. Damit sind wir eine der ersten Schulen, die eine solche Mensa erhalten. 2005 wird das bisherige Planungszimmer (W2/6) geteilt und ein Stundenplanzimmer sowie ein Raum für die zweite Sekretärin geschaffen. Seit 2006 können wir das Haus zu Jührden nutzen. Das ehemalige Wohnzimmer ist groß genug, um einen Kurs darin zu unterrichten. Die übrigen kleineren Räume dienen als Besprechungszimmer (z.B. Beratungslehrer). Außerdem wird der große Hof neu gestaltet und gepflastert.

Die Schülerzahlen erreichen ein bisher nicht gekanntes Hoch: Obwohl der Landkreis Friesland die Grenzen des Schuleinzugsbereichs praktisch geschlossen hat, ist die Schülerzahl auf 1376 im Schuljahr 2009/10 gestiegen und soll noch auf etwa 1600 steigen. All diese Schüler müssen erstmal untergebracht werden. Die Zeit der mobilen Klassenräume ist wohl bald abgelaufen, sie bleiben uns aber zunächst noch erhalten, jedenfalls die sieben, die der Stadt gehören. Zunächst wird daran gedacht, eines der Nachbargrundstücke zu bebauen. Aber darüber sind die Nachbarn nicht so glücklich. Daher muss der fünfzehnte Bauabschnitt mit vierzehn neuen Klassen bzw. Fachräumen auf dem schuleigenen Gelände erstellt werden. Der Architekt – W. Bulmahn - erinnert sich offenbar an den achten Bauabschnitt und nimmt die dort vorgestellte Planung wieder auf, allerdings in anderer Form. Zunächst werden die vier 1983 erbauten ("fünfeckigen") Klassenräume abgebrochen und die mobilen Klassenräume (derzeit neun) auf das Gelände des bisherigen Fahrradstandes ausgelagert. Der verbleibende Teil des Ostbaus (von 1967) erhält eine Trittschallisolierung und wird optisch an den Neubau angeglichen. Der alte Ballplatz wird nur zum Teil bebaut, aber vierstöckig. Es wird keine Pausenhalle vorgesehen. Man vergisst auch nicht die Naturwissenschaften. Die Biologie und die Informatik werden komplett in den neuen Trakt ausgesiedelt und machen so Platz für Physik und Chemie. Dieser 15. Bauabschnitt wird am 25.1.2010 eingeweiht. Statt der früher vorgesehenen Pausenhalle ist man jetzt darauf bedacht, möglichst viel Schulhof zu erhalten, denn der wird knapp. Daher steht der Bau sozusaqen "auf Stelzen". Der ehemalige Ballplatz weicht einer Freifläche mit verschiedenen Spielen (z.B. Schach).

Ist damit für alle Zeiten alles gebaut? – Sicher nicht; als sechzehnter Bauabschnitt sollen erstmal die frei gewordenen Biologieräume für die Chemie und die Physik hergerichtet werden. Dann soll die Aula renoviert und mit der erwünschten Klimaanlage ausgerüstet werden. Im siebzehnten Bauabschnitt (für den Herbst 2010 geplant) sollen das Lehrerzimmer und der Studierbereich vergrößert werden, weil sie zu klein geworden sind. Sie sollen an der Stelle der Nordbautoiletten vergrößert werden, die ihrerseits nach N1/1 ausweichen müssten. Die Frage ausreichender Turnhallen ist gänzlich ungelöst. Ein Regieraum für die Aula ist ein weiteres Desiderat. Die Flure im Nordbau müssten seit langem einen neuen Fußbodenbelag erhalten. Die Eingänge auf der Nordseite des Nordbaus müssten eine Doppelverglasung bekommen. Soll der provisorische Fahrradstand auf der Nordseite des Nordbaus eine Dauerlösung werden? Mit dem Verschwinden der Modulklassenräume müsste das entsprechende Gelände (früher Fahrradstände) neu hergerichtet werden. Man sieht, es gibt immer zu tun. Aber die Zeit der großen Erweiterungsbauten könnte tatsächlich ein Ende haben. – Vielleicht. Viel hängt von den Schülerzahlen ab, noch mehr vom vorhandenen Geld. Die Schülerzahl soll bekanntlich erst noch steigen und dann sinken, dank des demographischen Wandels. Bisher kann man es kaum glauben.

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