Aus dem Schulleben

Vortrag am 2. Mai 2024 (Wissenschaftsforum Westerstede)

D. Osewold
Mittwoch, 24. April 2024

Dr. Beate Vajen, Medizinische Hochschule Hannover (MHH):

Patient*innen mit Tumorrisikosyndromen frühzeitig identifizieren und besser versorgen: Erfahrungen aus dem Projekt OnkoRiskNET

Im Wissenschaftsforum Westerstede wird Dr. Beate Vajen am 2. Mai 2024 um 18:30 Uhr in der Mensa des Gymnasiums Westerstede einen Vortrag zum genannten Thema halten.

Kurzfassung: In Deutschland erkranken jährlich knapp 500.000 Menschen an Krebs. Mindestens 10-15% dieser Tumorerkrankungen haben eine erbliche Ursache und treten im Rahmen eines Tumorrisikosyndroms auf. Verantwortlich sind krankheitsverursachende Genveränderungen, die innerhalb der Familie vererbt werden können und zu einer familiären Häufung charakteristischer Tumorerkrankungen und Erkrankungen in jungem Lebensalter führen. Im Rahmen von genetischer Beratung und Diagnostik kann die Diagnose eines Tumorrisikosyndroms gesichert werden. Die Diagnose ermöglicht eine personalisierte Prävention und Therapie und die Identifikation weiterer betroffener Familienmitglieder. In Deutschland fehlt jedoch insbesondere im ländlichen Raum ein flächendeckender Zugang zur humangenetischen Patientenversorgung für Beratung und Diagnostik von Patienten mit einem Tumorrisikosyndrom. Hier setzt das Projekt „OnkoRiskNET – Kooperationsnetzwerk zur wohnortnahen Versorgung von Patienten und Familien mit einem genetischen Tumorrisikosyndrom“ an, welches im Rahmen des Wissenschaftsforums Westerstede vorgestellt wird.

Kontakt Wissenschaftsforum Westerstede:
Dr. Daniel Osewold
Gymnasium Westerstede – Europaschule
daniel.osewold@gym-wst.eu

TSI auf dem „Bandshop“ in Oldenburg

D. Schlichting
Montag, 15. April 2024





Einer Einladung der Musikschule Oldenburg folgend trat unsere Schulband TSI am 14.03.24 abends im Wilhelm 13 auf. Der „Bandshop“ findet etwa viermal im Jahr statt und bietet Jugendbands aus Oldenburg und Umgebung die Gelegenheit, auf einer professionellen Bühne Auftrittserfahrung zu sammeln, sich gegenseitig die Ergebnisse ihrer Probenarbeit zu präsentieren und sich miteinander zu vernetzen.

Neben TSI waren noch drei weitere Bands von Oldenburger Gymnasien eingeladen. Zuerst haderte TSI etwas mit der Programmreihenfolge, da man befürchtete, dass der Auftritt am Ende des Konzerts nur vor leeren Rängen stattfinden würde. Aber weit gefehlt! „Das Beste zum Schluss“, so dachten offensichtlich viele Besucherinnen und Besucher, und sie wurden nicht enttäuscht: TSI zeigte energiegeladene Spielfreude und begeisterte das Publikum mit ihren mehrstimmig gesungenen, klanglich abwechslungsreichen Popsongs. Gerne erfüllte die Band schließlich den Wunsch nach einer Zugabe. Im Anschluss an das vielseitige, etwa zweistündige Konzert gab es noch Zeit, sich auszutauschen und Bekanntschaften mit den Oldenburger Musikerinnen und Musikern zu schließen. Eine rundum gelungene Veranstaltung, die alle – Mitwirkende wie auch Zuhörende – sehr genossen haben.

Wie Kriege enden: Historische Perspektiven auf das 19. und 20. Jahrhundert

Daniel Osewold
Montag, 08. April 2024

Im Wissenschaftsforum Westerstede wird Prof. Dr. Jörn Leonhard, Universität Freiburg am 11. April um 18:30 Uhr in der Aula des Gymnasiums Westerstede einen Vortrag zum genannten Thema halten.

Kurzfassung

Frieden schaffen – aber wie? Kaum eine Frage ist gegenwärtig so drängend und gleichzeitig so umstritten. Wann beginnt überhaupt der Weg aus einem Krieg? Und wie kann er gelingen: mit Waffen oder ohne, durch Verhandlungen oder den Sieg einer Seite? Wann weiß man überhaupt, ob es sich um einen Frieden handelt oder bloß um eine taktische Atempause? Jörn Leonhard blickt in seinem Vortrag auf Kriege der Neuzeit, die alle auf verschiedene Weise irgendwann zu Ende gingen, und zeigt, warum wir die Gegenwart viel besser verstehen, wenn wir uns auf diese Geschichte einlassen.

Zum Vortragenden

Prof. Dr. Jörn Leonhard ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Freiburg. Er ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Für 2024 wurde ihm der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die höchste Auszeichnung für Wissenschaftler in der Bundesrepublik, zuerkannt.

Im Verlag C.H.Beck sind von ihm erschienen:
"Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs" (6. Aufl. 2020)
"Der überforderte Frieden. Versailles und die Welt 1918-1923" (2. Aufl. 2019), (zus. mit Ulrike von Hirschhausen)
"Empires. Eine globale Geschichte 1780-1920" (2023)
"Über Kriege und wie man sie beendet. Zehn Thesen" (2. Aufl. 2024).

Kontakt Wissenschaftsforum Westerstede:
Dr. Daniel Osewold
Gymnasium Westerstede – Europaschule
daniel.osewold@gym-wst.eu

Besuch aus der Politik: Lena Nzume (B’90 / Die Grünen) zu Gast im Politik-LK

Thomas Wilhelm (Jg. 12)
Montag, 11. März 2024

Am Montag, 04. März 2024 stattete die Grünen-Politikerin und Absolventin des Gymnasiums Westerstede Lena Nzume dem Politik-Leistungskurs des 12. Jahrgangs einen Besuch ab. Dabei beantwortete sie verschiedene politische und persönliche Fragen der Schülerinnen und Schüler. Auch hatte sie durchaus eigenen Gesprächsstoff im Gepäck, der für einige Diskussionen sorgte. Es wurden unterschiedlichste Aspekte angesprochen, hauptsächlich in den Bereichen Innenpolitik, Schulpolitik, Migrationspolitik und nicht zuletzt Rassismus – ein Thema, bei dem Nzume als aus Kamerun stammende Deutsche diverse eigene Erfahrungen hat. Sie berichtete von persönlich erlebter Ausgrenzung in- und außerhalb der Schule und machte deutlich, dass sie sich deren Verbannung aus dem Schulsystem zum Ziel gesetzt hat – wobei sie allerdings auch Aspekte wie etwa Racial Profiling bei der Benotung von Schülerinnen und Schülern erwähnte, denen man wohl kaum auf der Ebene des gesamten Apparats wird präventiv begegnen können.

Weitere „Streitthemen“ waren u.a. die Bezahlkarte für Flüchtlinge, der Umgang mit dem Rechtsruck bzw. mit der AfD und ihrer Wählerschaft, die Notwendigkeit von ausländischem Personal, der Umgang mit der Mehrsprachigkeit von Schülerinnen und Schülern sowie die Akzeptanz von Migrantinnen und Migranten in unserer Gesellschaft. In diesem Kontext wurde auf kulturelle Differenzen und vonseiten Nzumes auch auf den Wandel der Definition und Benutzung bestimmter Begriffe wie „Rasse“ oder „Kultur“ eingegangen.

Der Inhalt dieses Treffens sorgte auch in der Unterrichtsstunde am Folgetag noch für Diskussionen im Kurs. Auch über das Angebot Nzumes zu einem Besuch im niedersächsischen Landtag wurde dabei beraten.

Auch wenn politische Differenzen bzw. Meinungsunterschiede in bestimmten Bereichen deutlich wurden, waren der Kurs wie auch alle anderen (eigens eingeladenen) Teilnehmenden dankbar für die Möglichkeit eines solchen Gesprächs und für die Zeit, die sich Nzume für den Besuch genommen hat.

100 Kilo Kunst

Constance Wolter
Dienstag, 28. November 2023





Michelangelos berühmtes Fresko – der göttliche Fingerzeig, mit dem der Schöpfer dem ersten Menschen, Adam, Leben und Seele einhaucht – ist wohl eines der meistzitierten Werke der Kunstgeschichte. Im neuen Verwaltungsgebäude, Lange Straße 15 in Westerstede, wird es – obwohl weiterhin unverkennbares Zitat – zu einer Geste des Willkommenseins, des Unterstützung Erfahrens, denn hier wird die berühmte Geste zum Sich-die-Hände-Reichen umgedeutet. Das passt natürlich hervorragend zum Zweck des Gebäudes, sind hier doch Jobcenter und Veterinäramt untergebracht. Aber es setzt in einer Zeit wie unserer auch ein deutliches Zeichen der Barmherzigkeit und gegenseitigen Unterstützung – und weist damit über den Kontext, in dem Kundinnen und Kunden das Gebäude betreten, hinaus. Einander die Hände reichen – eine Metapher dafür, angenommen zu sein, ankommen zu dürfen, aufgenommen zu werden, Aufmerksamkeit und Zuwendung zu erfahren als Mensch unter Menschen. Nicht trotz, sondern wegen aller Unterschiedlichkeit bezogen auf Herkunft, Kultur, Sprache, Glauben.

In den Sommerferien haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Behörden das neue Gebäude bezogen – dessen großzügiges, lichtdurchflutetes Atrium jedoch noch leer und unpersönlich wirkte. Bis jetzt. Denn in der ersten Herbstferienwoche haben 14 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Westerstede eine Raumskulptur geschaffen, die nun an drei dünnen Stahlseilen schwebend den Lichthof schmückt: ein 100kg schwerer Würfel mit einer fast 4m langen Raumdiagonalen, der auf der Spitze hängend angebracht ist. „Vielfalt“ ist der Titel der Raumskulptur, die auf Initiative des Architekten des Landkreises Ammerland, Andreas Martin, in Auftrag gegeben wurde. Der Titel des Kunstwerks lässt sich auch auf die Gruppe der Schülerinnen und Schüler beziehen, die in den Jahrgängen 8 bis 13 lernen und eine Woche lang unter der Leitung des erfahrenen Künstlers Christian Hermann täglich von 9:30 bis 16:30 Uhr in einer zum Atelier umfunktionierten Halle der DEULA gearbeitet haben. Am Mittwoch, 1. November, wurde das Kunstwerk durch Landrätin Karin Harms der Öffentlichkeit vorgestellt (die NWZ berichtete). Unter dem Begriff „Vielfalt“ oder vielleicht besser Vielfältigkeit lassen sich aber auch die Herausforderungen fassen, mit denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Ratsuchenden des Jobcenters konfrontiert sind, wie dessen Geschäftsführer Günther Siebels zu Beginn der Kreativwoche hervorhob. Vielfältige Krisen, z.B. Kriege und die daraus resultierenden Fluchtbewegungen, erfordern täglich neue Lösungen – und zwar nicht nur auf der großen politischen Bühne, sondern auch ganz konkret vor Ort, wo es darum geht, z.B. von Flucht Betroffene bei ihrer sprachlichen, schulischen und beruflichen Integration zu unterstützen. Dies macht auch der Titel „EnterIntercultural Space“ des von Dirk Weißer, dem Projektkoordinator der Kreisvolkshochschule Ammerland, angeschobenen Projekts deutlich.

Ermutigend und einladend wirkt auch das formatfüllend dargestellte Lächeln auf der gegenüber den Händen liegenden Seite des Würfels. Nur das Lächeln – mehr ist nicht abgebildet, und das wirkt angesichts der zwei Jahre währenden Phase der Pandemie, in der unser Lächeln allzu oft hinter der Maske verborgen blieb, geradezu befreiend. Das gelb-rot-blaue Band, das sich über vier der sechs Würfelseiten zieht, hebt hervor, wie wichtig Netzwerke für uns alle sind. Auf zwei Seiten sind die Silhouetten menschlicher Figuren zu erkennen, die vielfach miteinander verbunden sind und eine Gemeinschaft bilden, in der alle aufgefangen und getragen werden und sich als Teil eines größeren Zusammenhangs und Zusammenhalts erleben dürfen. Dass all das keineswegs selbstverständlich ist, daran gemahnen die beiden Seiten, auf denen zarte Pflanzen umschwärmt von Schmetterlingen zu sehen sind. Freundschaft und Gemeinschaft sind wie Blumen im Garten – wenn wir uns an ihnen erfreuen und sie erblühen sehen wollen, müssen wir uns aktiv um sie kümmern und sie pflegen, damit sie wachsen können.

Einen echten Auftrag für ein Kunstwerk im öffentlichen Raum umzusetzen ist nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch eine einmalige Bildungschance. Den vergleichsweise geschützten Rahmen schulischer Projekte zu verlassen, um an einem Projekt mitzuwirken, das nicht nur zeitliche und thematische Vorgaben macht, sondern eben auch öffentlich zu sehen und mit einem nicht unerheblichen Finanzrahmen ausgestattet ist, kann auch Druck verursachen und die Kreativität lähmen. Die Schülerinnen und Schüler haben sich davon jedoch in ihrem Workflow nicht ausbremsen lassen, und dank der motivierenden Begleitung durch Christian Hermann haben sie pünktlich und sehenswert abgeliefert. Chapeau!

Dzień dobry Westerstede!

Kira Rebling, Erik Boyken, Jordan Fischer (10d)
Montag, 20. November 2023





Im Oktober 2023 fand der Polenaustausch der Klasse 10d statt. Die polnischen Austauschschülerinnen und -schüler trafen früh am 6. Oktober ein, was zu einem etwas hektischen Start führte. Die ersten Treffen im Jaspershof am Ankunftstag förderten das Kennenlernen.

Das eigentliche Programm begann am folgenden Montag, das Wochenende davor wurde genutzt, um die Integration der polnischen Schüler in die Gastfamilien und in die Umgebung zu unterstützen. Während der Austauschwoche gab es Ausflüge, darunter Besuche im Universum in Bremen, die Erkundung von Bremen und Oldenburg sowie eine Exkursion auf die Insel Spiekeroog. Gruppenaktivitäten wie eine Kanutour stärkten den Teamgeist.

In der Freizeit trafen unsere polnischen Gäste und wir uns immer wieder an verschiedenen Orten, um Zeit miteinander zu verbringen, was dem kulturellen Austausch wie auch unseren zwischenmenschlichen Beziehungen zugute kam. Die sprachliche Verständigung war dabei anfangs eine Herausforderung, die wir aber schnell überwinden konnten. Die polnischen Schülerinnen und Schüler stellten so einige Unterschiede zwischen Polen und Deutschland fest, wie die E-Mobilität und die Nutzung von Fahrrädern als Verkehrsmittel. Auch Unterschiede im Schulsystem waren ein Thema unserer Gespräche.

Trotz anfänglicher Barrieren entwickelte sich eine starke Gemeinschaft. Der Austausch förderte das Verständnis für kulturelle Unterschiede und für die Bedeutung interkultureller Erfahrungen. Wir freuen uns auf den Rückaustausch im April in Breslau, um unsere gemeinsamen Erfahrungen zu vertiefen.

Shakespeare durchbricht wieder einmal die vierte Wand auf Schloss Gödens

Emily Weisensee / Bennett Krüger (Jg. 12)
Montag, 13. November 2023





Wenn Eulen im Nachthimmel über die Theaterbühne im Schlosspark Gödens fliegen und eine schaurig-schöne Atmosphäre erschaffen, die man sich nicht entgehen lassen sollte, dann freut man sich umso mehr darüber, dem Rat zu einem Shakespeare-Theaterbesuch auf Schloss Gödens gefolgt zu sein. Auf Empfehlung unserer Kursleitung nahm unser Englisch-Leistungskurs gemeinsam mit anderen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern des Gymnasiums Westerstede am 14.09.2023 den kurzen Weg nach Schloss Gödens auf sich, um das Stück „Romeo und Julia“, aufgeführt von der American Drama Group Europe, ansehen zu können.

Die Theatergruppe, gegründet von dem Amerikaner Grantly Marshall in München, ist seit 1978 erfolgreich. Seither machen es sich internationale Schauspielerinnen und Schauspieler aus den USA, Großbritannien sowie Frankreich zur Aufgabe, klassische und modere Dramen in möglichst vielen Ländern aufzuführen. Die fünf Darstellerinnen und Darsteller der Gruppe, die in Gödens auftraten, waren nicht nur schauspielerisch fantastisch, sondern auch ziemlich coole Leute.

Sie nutzten den außergewöhnlichen Veranstaltungsort Schloss Gödens, um das herausfordernde Theaterstück Shakespeares zu einem einmaligen Erlebnis zu machen. Die Sprache war deutlich anspruchsvoll, aber dank der guten schauspielerischen Leistungen nicht überfordernd, sondern eine willkommene Herausforderung für unseren Englischkurs. Das Publikum konnte bei der Vorstellung direkt im schönen Ambiente des Schlossparks sitzen, und dadurch, dass die Anzahl der Gäste begrenzt war, konnten die Schauspielerinnen und Schauspieler eine große Nähe erzeugen und stellenweise das Publikum sogar auf amüsante Weise direkt einbinden. Gesangseinlagen, die Spannung durchbrechende Witze und so mancher Versuch, deutsch zu sprechen, lockerten die ernste Stimmung des Stücks auf. Besonders imponierten uns die Improvisationskünste und damit das schauspielerische Talent der Aufführenden: Ob fernes Glockenleuten oder penetrantes Kindergeschrei, sie fingen es einfach auf und bauten es humorvoll in die Szene mit ein.

Aber nicht nur das Theaterspiel als solches, sondern auch die Geschehnisse abseits der Bühne machten den Abend trotz aufziehender Kälte durchaus magisch. Vor Beginn der Vorführung hatten wir die Möglichkeit, durch den Schlosspark zu schlendern, das Schloss und die Gärten zu bewundern und die Szenerie auf uns wirken zu lassen. Wenn diese bereits im Hellen verzaubernd wirkte, so zog sie uns mit dem Einbruch der Dunkelheit durch die bereits erwähnten Eulen sowie den Sternenhimmel vollständig in ihren Bann, was die Romantik des Dramas noch verstärkte. Nach der Aufführung konnten wir die Schauspielerinnen und Schauspieler auch auf einer persönlicheren Ebene kennenlernen, indem wir ihnen beim Einräumen ihres Equipments halfen. Obwohl sie zunächst aufgrund ihrer Kompetenz etwas einschüchternd wirkten, waren sie nicht nur freundlich, sondern auch witzig, und sie freuten sich über den Austausch. Sie erzählten uns von lustigen Erfahrungen während anderer Aufführungen und machten zum Abschluss sogar noch ein Selfie mit uns.

Zusammengefasst war dieser abenteuerliche Abend ein großartiges Erlebnis, von dem wir alle viel mitgenommen haben. Wir freuen uns bereits auf die kommende Aufführung im nächsten Jahr, die wir allen Lesenden wärmstens empfehlen.


Hinweis: Die imaginäre Grenze zwischen zum Beispiel dem Filmgeschehen oder der Theaterbühne und dem Publikum wird als “Vierte Wand” bezeichnet. Wenn diese Grenze von den SchauspielerInnen überwunden wird, spricht man vom Durchbrechen der Vierten Wand.

Gegen Judenhass und Gewalt 1938 und 2023 - Gedenkgang in Erinnerung an die Reichspogromnacht

SV
Donnerstag, 02. November 2023





Am 9. November 1938 erreichte die Judenverfolgung in der NS-Zeit eine neue Dimension: Die Nationalsozialisten riefen dazu auf, jüdische Geschäfte und Synagogen zu verbrennen. Schon in der Nacht darauf standen sie in Flammen.

Die Reichspogromnacht gilt als eine der dunkelsten Nächte in der deutschen Geschichte. Aus Oldenburg erfolgte am 22. November 1938 schließlich der Erlass, alle jüdischen Kinder von öffentlichen Schulen zu verweisen – und so erging es auch den vier jüdischen Kindern der Höheren Bürgerschule Westerstede: Hermine Silberbach, Rosa Silberbach, Oskar Silberbach und Leonard Frank. Nur Hermine Silberbach überlebte die Verfolgung durch die Nationalsozialisten.

In Erinnerung an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die damals bedroht, verschleppt und getötet wurden, organisiert die Westersteder Jugend seit der Schändung des jüdischen Friedhofes im Jahre 2008 einen jährlichen Gedenkgang. Der brutale Überfall der Hamas auf Israel hat die Erinnerung an das Grauenhafte und Unvorstellbare wieder wachgerufen. Tote, Verletzte und Verschleppte sind 2023 wieder Gründe jüdischer Angst. Auch in Deutschland wächst der Antisemitismus aus verschiedenen Quellen und öffentliche Kundgebungen begrüßen die Gewalt gegen jüdische Menschen. Der Bundespräsident rief Mitte September in einer Berliner Synagoge dazu auf, nicht zuzulassen, dass die Terroristen einen Keil in unsere Gesellschaft treiben. Die Angst sei groß, aber der Zusammenhalt sei stärker. In diesem Sinne startet der diesjährige Gedenkgang um 19:00 Uhr am Rathaus mit einer kurzen Ansprache des Bürgermeisters.

Von dort gehen die Teilnehmer zunächst zum jüdischen Friedhof, steuern dann die Stadtbibliothek und anschließend das Abraxas an und enden im Innenhof des Gymnasiums bei einem Tee und jüdischem Gebäck. An jeder Station halten Schülerinnen und Schüler kleine Reden zu den historischen Hintergründen der Orte und erzeugen mit Gedichten oder Zitaten Erinnerungskultur.

Alle Menschen aus der Region sind herzlich eingeladen. Viele tun es ihnen an vielen Orten unseres Landes gleich. Für ein gemeinsames Zeichen des Erinnerns, der Mitmenschlichkeit und des Zusammenhalts.

1.000 € für notleidende Menschen in Libyen und Marokko

SV
Mittwoch, 04. Oktober 2023





Die schrecklichen Bilder der beiden Naturkatastrophen in Libyen und Marokko haben auch die Schülerinnen und Schüler unserer Schule erreicht. Das Ausmaß ist verheerend. Tausende Menschen haben ihr Leben verloren, Zehntausende sind obdachlos, ganze Dörfer und Städte liegen in Trümmern. Natürlich gilt es jetzt, humanitäre Hilfe zu leisten und in der Region für sauberes Trinkwasser zu sorgen, um eine Gesundheitskrise zu verhindern. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Westerstede haben, organisiert von der SV, sowohl in Apen als auch in Westerstede quer durch alle Jahrgänge Kuchen gebacken und in den Pausen verkauft. Rund 920 € sind dabei als Spende für die Organisation Deutschland hilft zusammengekommen.

Die SV hat den Betrag aufgerundet und dankt allen Beteiligten!

Eure SV

On y va!

Leevke Icke
Montag, 07. August 2023





Drittortbegegnung der Französischschüler des 8. Jahrgangs mit dem Collège St. Joseph de Navarin aus Boulogne-sur- Mer in Kehl (5.-9.Juni 2023)

Nach einer langen Busfahrt trafen wir am Montagnachmittag in Kehl an der Jugendherberge ein und konnten die Zimmer beziehen, dann begann das Warten: Der Bus unserer französischen Partnerschule stand im Stau, sodass sich das erste Kennenlernen in den Abend verschob. Als dann endlich alle angekommen waren, begannen bei einem Spaziergang nach Frankreich über die „Passerelle des deux Rives“, die die Stadt Kehl über den Rhein mit der Stadt Straßburg verbindet, direkt die ersten Gespräche, mal auf Deutsch, mal auf Französisch und meistens in einer bunten Mischung aus beiden Sprachen.

In den nächsten Tagen stand ein abwechslungsreiches Programm auf dem Plan: Zunächst der Besuch einer französischen Chocolaterie und die Besichtigung der historischen Haut-Koenigsbourg, am folgenden Tag in Straßburg dann eine sehr interessante Führung durch das Europaparlament und nach der Mittagspause, in der alle die Stadt auf eigene Faust erkunden konnten, eine Bootstour über die Kanäle der Stadt.

Am nächsten Tag ging es nach Freiburg, wo zunächst die Innenstadt bei einer Rallye erkundet wurde. Nach der Mittagsfreizeit fand eine Führung durch das ökologische Modellviertel Vauban statt, welches die französischen Schüler aus ihrem Schulbuch kannten und nun live erleben konnten. Die Abendstunden gestalteten die Schüler mit einem deutsch-französischen Karaoke-Abend, einem bi-nationalen Basketballturnier und vielen Gesprächen, Spielen und gemeinsamen Erlebnissen, die die beiden Länder einander näherbrachten und Freundschaften entstehen ließen, die in dem ein oder anderen Fall schon in die Planung eines Austausches im „Brigitte-Sauzay“- oder „Voltaire“-Programm übergingen.

Wir danken dem Deutsch-Französischen Jugendwerk für die finanzielle Unterstützung unseres deutsch-französischen Treffens in Kehl, das eine gelungene Alternative zu unserem bisher üblichen Austauschprogramm darstellte!

Was uns bewegte – Eine kleine Rückschau der Schülervertretung 2023

Mathilda | Vanessa | Felix W | Klaas | Felix B | Tizian | Leon | Nicolas | Marla | Silke
Montag, 03. Juli 2023





Als SV ist es uns wichtig, das Schulleben und die Schulgemeinschaft mit Aktionen zu gestalten und zu fördern. Das bedeutet, dass wir uns Dinge überlegen, die euch Freude bereiten, aber auch, dass wir Themen angehen, die für uns gesellschaftlich wichtig sind. Mit dem Ausklingen des Schuljahres und dem anstehenden Sommerfest, zu dem wir an dieser Stelle noch einmal herzlichst alle einladen, möchten wir die Gelegenheit nutzen, um noch einmal gemeinsam an das letzte Jahr zu erinnern.

Juniorwahl

2022 war in Niedersachsen Landtagswahl. Wahlberechtigt sind bei dieser Wahl alle Bürger*innen, die bereits 18 Jahre alt sind. Wir als Schule wollten aber wissen, welche Parteien unsere Schüler*innen wählen würden. Dementsprechend führte die SV die Juniorwahl durch, bei der alle Schüler*innen ab der 8. Klasse wählen durften. Das Ergebnis wurde zeitgleich mit dem echten Wahlergebnis veröffentlicht und war Thema im Politikunterricht.

Gedenkgang

Uns als Schüler*innen der Schule ist ein tolerantes Miteinander ohne Rassismus besonders wichtig. Aus diesem Grund erinnern wir in Kooperation mit dem Jugendbeirat der Stadt Westerstede jedes Jahr am 9.11. an die Reichspogromnacht und die damit einhergehende Verfolgung und Auslöschung vieler Menschengruppen. Auch in diesem Jahr war uns dies ein Anliegen und so freuten wir uns umso mehr, dass so viele Menschen unserem Aufruf zum Gedenkgang gefolgt sind. In diesem Schuljahr wurde die Veranstaltung zusätzlich von Olec Mün bereichert, der als Nachfahre Westersteder Juden ein Konzert in der Aula gab. Im Jubiläumsjahr der Stadt Westerstede interviewten Tizian und Marla Zeitzeugen und im November soll – neben dem Gedenkgang am 9.11. – ein bleibendes Stück Erinnerungskultur auf dem jüdischen Friedhof entstehen.

Minitange und Winterball

Ein paar Wochen später gestalteten wir unsere Mensa in eine Disko um. Da unser SV-Mitglied Mathilda der Ansicht war, dass die 5. und 6. Klassen eine Disko zur Stärkung der Klassengemeinschaft brauchen, verwandelte sich die Schule an einem Abend in „Minitange“. Es war schön zu sehen, wie viele Kinder an dem Abend zu lauter Musik auf der Tanzfläche ausflippten. Und da sich die Mensa als geeigneter Tanzsaal erwies, entschlossen sich die Oberstufenschüler der SV (Marla, Tizian, Felix W., Felix B., Nicolas, Vanessa, Klaas, Silke und Leon) kurzerhand, den durch Corona etwas „eingestaubten“ Winterball neu zu beleben. Im März tanzten also die Oberstufenschüler*innen bei bester Laune zu unterschiedlichen Rhythmen in der dekorierten Mensa und die Fotobox hielt reihenweise Erinnerungen fest.

Welt-AIDS-Tag

Der 1. Dezember ist seit 1988 ein feststehender Termin zum Bewusstmachen der Rechte HIV-positiver Menschen. Uns als SV ist dieser Tag wichtig und daher sammeln wir in jedem Jahr Spenden und legen Informationsmaterial zur Aufklärung bereit. Wir kooperieren mit der AIDS-Hilfe Oldenburg, die uns in jedem Jahr freundlich bei unserem Spendenaufruf unterstützt, und wir freuen uns, auch in diesem Jahr einen dreistelligen Betrag spenden zu können.

Nikolausaktion

Um alle Schüler*innen auf die Weihnachtszeit einzustimmen, haben wir auch in diesem Jahr die Schule weihnachtlich geschmückt und im Innenhof den großen Weihnachtsbaum aufgestellt. Wir lassen es uns außerdem auch nicht nehmen, für euch den Nikolaus zu spielen. Daher hatten einige fleißige SV-Helferlein in allen Klassenräumen einen Nikolausgruß für euch bereitgelegt.

Weihnachtsbasar

Ein ebenfalls fester Bestandteil unseres Schullebens ist der Weihnachtsbasar, den wir nicht nur für uns, sondern auch für andere machen. Wie in jedem Jahr geht die Hälfte unseres Erlöses an Dr. Andreas Settje und seinen Verein Man Maya Med, der in Nepal die medizinische Versorgung für die dort lebenden Menschen verbessern möchte. Durch eure zahlreichen Angebote auf dem Basar und die hohe Zahl der Besuchenden war der Basar ein großer Erfolg. Viele Schüler*innen nutzten die Möglichkeit und bestellten unter der Regie von Marla und Leon eifrig Kleidung mit einem Schullogo bei der SV. Auch das formt ein Stück Schulgemeinschaft.

Reaktivierung der Spieleausleihe

Seit ein paar Jahren lag unsere Spieleausleihe etwas im Dornröschenschlaf. Unserem jüngsten SV-Mitglied Mathilda war es wichtig, dass es in den Pausen wieder möglich ist, Spiele auszuleihen. Zudem war sie der Ansicht, dass neue Spiele angeschafft werden sollten. Wir haben euch daraufhin gefragt, was euch in den Pausen zum Spielen fehlt und passend zum Sommer für 1500€ Bewegungsspiele gekauft, die nun für euch in den Pausen zur Verfügung stehen. Das Angebot wird intensiv genutzt und darüber freuen wir uns sehr.

OOWV-Wasserspender

Unser Leon hatte bereits sein Abitur geschrieben und hätte sich gedanklich schon von der Schule verabschieden können. Hat er aber nicht. Bei einem Treffen mit der OOWV sowie der Schulleitung und den Hausmeistern hat er den Anstoß gegeben, dass es demnächst an unserer Schule einen Wasserspender geben wird, an dem ihr eure großen Wasserflaschen mit und ohne Kohlensäure auffüllen könnt.

Sommerfest

Zu guter Letzt lasst euch gesagt sein, dass unsere Vorbereitungen für das Sommerfest aktuell auf Hochtouren laufen. Wir schreiben Listen, transportieren Möbel, koordinieren Klassen, organisieren Hüpfburg, Fußball-Dart und Bungeerun und überlegen uns, womit wir euch auf dem Sommerfest eine Freude machen können. Vielfältige Essensangebote (auch vegetarische Optionen) treffen hoffentlich jeden Geschmack.


Feiern wir am Dienstag gemeinsam in den Sommer 2023!


Weitere Artikel gibt es im ARTIKELARCHIV

Unterrichtszeiten

Stunde

Westerstede

Apen

1./2. Stunde 08:00 - 09:30 08:00 - 09:35
1. große Pause 09:30 - 09:50 09:35 - 09:55
3./4. Stunde 09:50 - 11:20 09:55 - 11:30
2. große Pause 11:20 - 11:45 11:30 - 11:45
5./6. Stunde 11:45 - 13:15 11:45 - 13:20
Mittagspause 13:15 - 14:10 13:20 - 14:00
7./8. Stunde 14:10 - 15:40 14:00 - 15:30

Aktuelles


Anmeldung Jahrgang 5
Schuljahr 2024/25

- Anschreiben
- Anmeldeformular
- Anlage zur Anmeldung
- Materialliste
- Bibliotheksordnung, Antolin
- Musikzweig
- Nachhaltige Schultasche
- Schutzbrillen
(Anmeldeschluss: 03.05.2024)

Lernmittel für den Jahrgang 5

- Anmeldung Lernmittel 5
- Informationen Lernmittel 5
- Lernmittelliste 5
- Bestellung Lernmittel 5

Mensaspeiseplan

29.04. - 03.05.


ISERV-Anmeldung

www.gym-wst.eu


Vertretungsplan (Os)

Einsehbar unter IServ - Vertretungsplan

Aktuelle Termine

Keine Veranstaltungen gefunden

Musikzweig

Informationen: hier klicken...

Aus der Presse

Pressearchiv

Europaschule

Oberstufentriathlon

Liebe Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs,

auch in diesem Jahr ist es wieder soweit: Der Triathlon der Oberstufe geht am Dienstag, den 14. Juli 2015 in die nächste Runde. Dabei gilt es, die Ausdauerdisziplinen Schwimmen (300m), Radfahren (ca. 11km) und Laufen (4km) miteinander zu kombinieren. Es ist allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern freigestellt, entweder allein alle drei Disziplinen zu absolvieren oder in einem Dreier-Staffel-Team, so dass jedes Staffelmitglied jeweils eine Disziplin übernimmt. Im Anschluss an den Triathlon findet ein informelles Turnier in verschiedenen „Beachgames“ (Beachvolleyball, Beachsoccer oder Ultimate Frisbee) statt.

Unter folgendem Link werdet ihr umfassend informiert und könnt euch mit Hilfe eines individuellen Passworts, das ihr im Seminarfach von den Mitgliedern des Sportkurses erhaltet, anmelden: http://triathlon.ichbinmartin.de/

Für den 11. Jahrgang besteht Teilnahmepflicht. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht aktiv teilnehmen kann, teilt dies bitte Herrn König per Attest mit und wird dann als Helferin bzw. Helfer eingesetzt. Auch Helferinnen oder Helfer müssen sich über die Homepage anmelden. Bitte meldet euch spätestens bis zum 10. Juli an!
Eine freiwillige Teilnahme diesjähriger Abiturientinnen und Abiturienten sowie ambitionierter Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs ist selbstverständlich auch möglich (Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

Wir freuen uns auf euch und einen gemeinsamen Sporttag an unserer Hössen!

Eure „Ausdauerkurse“

Förderkreis finanziert Equipment für den neuen Probenraum der Arbeitsgemeinschaft Rockmusik




Jetzt ist es endlich soweit: Die AG Rockmusik bekommt ihren eigenen Probenraum!

Nach vielen Jahren, in denen die Rockmusikerinnen und -musiker des Gymnasiums Westerstede ihr gesamtes Equipment jeden Freitagnachmittag in einem Klassenraum im Z-Bau auf- und nach der Probe wieder abbauen und verstauen mussten, wird die Arbeitsgemeinschaft jetzt ihr neues Zuhause in der Alten Aula finden. Ende April begann der Umzug mit allen Verstärkern, Lautsprecherboxen, Instrumenten, Mikrophonen, Kabeln, dem Mischpult und dem Schlagzeug.

Die Anschaffung all dieser Dinge wurde in den vergangenen Jahren durch den Förderkreis großzügig finanziell unterstützt. Gerade im Februar hat der Förderkreis einen neuen E- Bass, einen Bassverstärker und neue Kabel finanziert. Herzlichen Dank dafür!

Was man nicht alles für seine Zukunft tun kann: Mit Frau Kemnitz in Groningen




Man muss ja schon leicht übergeschnappt sein, wenn man morgens um 5 Uhr aufsteht, nur um sich eine Uni anzugucken. Aber wie Frau Kemnitz es so schön zu der deutschen Studentin in der Groninger Hanze University sagte: „Das hier ist die Elite.“ Und wie ich so schön hinzufügte: „Die Elite derjenigen, die keinen Plan von ihrer Zukunft haben.“

Aber von Anfang an. Einige Wochen vor dem 7. März standen meine Freundin und ich in der Pausenhalle vor der Liste, in die man sich als Oberstufenschüler eintragen sollte, wenn man beim Tag der offenen Tür der Hanze University in Groningen dabei sein wollte. Saskia war grundsätzlich für fast alles zu begeistern und auch ich war von der Idee sehr angetan. Als einige Tage später die Liste im Seminarfach rumgegeben wurde, und sich eine weitere Freundin von mir spontan eintrug, zog ich mit. Ich hatte noch nie eine Universität von innen gesehen und Holland fand ich schon immer super. Eine Gelegenheit, einen Tag in Groningen zu verbringen, sollte man doch ergreifen, oder? Here we go. Nachdem auch Saskia zugesagt hatte, stand es also fest.

Und ja, ich bin wirklich verdammt nochmal an einem Samstagmorgen um 5 Uhr aus dem Bett gerollt. Mit Betonung auf gerollt, denn ich weiß nicht mehr, ob ich gerade stand. Haare waschen, Tee in eine Thermoskanne füllen, Haare föhnen, Tasche packen, umziehen und Schuhe an. Um zwanzig vor sechs verließ ich das Haus und traf auf eine lebensmüde Katze, die wohl auch einen guten Grund hatte, samstagmorgens vor Sonnenaufgang unterwegs zu sein. Vielleicht war sie auch einfach nur feiern und hatte vergessen, wie man ein Taxi ruft. Jedenfalls ging es dieser Katze besser als mir, denn sie sah nicht aus wie ein Neugeborenes, das die Augen noch nicht richtig aufmachen kann. Zusammen mit Saskia und ihrem Papa, der sich wohl in demselben Zustand wie die Katze befand, fuhren wir nach Apen und trafen dort auf den Rest der Elite. Neun Leute plus Frau Kemnitz standen zitternd in der kalten Morgenluft und warteten auf den Busfahrer des Public Express, der sich doch tatsächlich die Freiheit herausnahm, in der Tanke weiter zu frühstücken. Als er schließlich gut gelaunt und überschwänglich herauskam und ein wenig überrascht dreinschaute, da er wohl so früh keine Fahrgäste erwartet hatte, konnten wir endlich einsteigen. Auf der Außenwand des Busses stand was von Gratis-W-LAN, aber es funktionierte nicht. Nicht, dass das wichtig ist, aber ich wollte rausfinden, warum eine Fahrt nach Groningen gleich 15 Euro kosten musste. Das nicht funktionierende W-LAN war jedenfalls nicht der Grund dafür.

Trotz der frühen Morgenstunde waren Saskia und ich erstaunlich gesprächig. Nach eineinhalb Stunden Fahrt stiegen wir vor dem Hauptbahnhof in Groningen aus und standen vor einem gut gelaunten, vermutlich frisch geduschten Studenten, der uns fröhlich erklärte, dass der Tag ja erst um 10 beginnen würde und wir auf jeden Fall noch Zeit hätten, Kaffee zu trinken. Es war gerade mal 8 Uhr. Um die Zeit fängt für gewöhnlich die Schule an, verdammt nochmal! Nach einem viertelstündigen Break in einem Starbucks Café, in dem sich ein paar von uns umständlich bei der freundlichen niederländisch sprechenden Bedienung einen kleinen Kaffee bestellt und dafür einen Becher von der Größe eines kleinen Eimers bekommen hatten, stiegen wir in den Bus, den uns der freundliche, frisch geduschte Student gezeigt hatte und der uns zur Uni bringen würde. Busfahren war an dem Tag für die Besucher umsonst, was ich als einen dicken Pluspunkt empfand, der eventuell sogar die bescheuerten dreißig Euro für die Hin- und Rücktour wettmachen würde.

Ob man es glaubt oder nicht, ich war trotz all des Sarkasmus, der sich in meinem inneren Monolog abspielte und den man möglicherweise auch hier heraushört, ziemlich gut drauf. Wir alle waren ziemlich gut drauf, ich war begeistert von den Mitfahrern meiner Gruppe. Wir erzählten uns auf der Busfahrt lustige Geschichten und all sowas. Mareike sprach zum Beispiel von ihrer eigensinnigen Hündin Holly, die man zuerst rufen müsse, dann müsse man sich umdrehen und weggehen, damit Holly das Gefühl habe, dass es ihre eigene Entscheidung sei, nachzukommen. Ich weiß, ich weiß, aber Mareike kann es auch besser erzählen. Wir stiegen irgendwo aus und Frau Kemnitz erinnerte sich, dass wir zu einem grünen Turm mussten. Der war nicht zu übersehen, da er sehr ungewöhnlich gebaut ist. Und weil er grün ist. Aber er stand merkwürdig schief, und wie Mareike es so schön sagte, sah er irgendwie „hingefallen“ aus. Schöne Personifikation! Wir also auf den Turm zu, und da befanden wir uns anscheinend auch schon auf dem Campus. Aber so richtig registrieren taten wir das noch nicht, denn wir wussten noch gar nicht, dass dies überhaupt schon das Gelände der Hanze war. Im Inneren wurden wir dann von Mark, dem frisch geduschten Studenten, erneut begrüßt, und er zeigte uns das Atrium, also die Eingangshalle. Dort warteten wir eine Weile, bis wir in einen Aufenthaltsraum (oder so ähnlich) kamen, kurz bevor wir in die Aula für den Begrüßungsvortrag gingen. Wir unterhielten uns zuvor mit ein paar Studenten, deutschen Studenten, und tranken Tee und Kaffee. Es waren zwar winzige Pappbecher, aber ich hatte so einen Kohldampf, dass es mir egal war: Vielleicht konnte ja ein wenig Tee meinen Magen füllen. Das klappte dann aber doch nicht so recht.

Der Vortrag war, wie ein Vortrag eben sein sollte. Zunächst sprach der Leiter der Universität, in sehr gutem Englisch, und gab eine Einleitung, in der er all die Vorteile der Uni aufzählte. Daraufhin sprach eine Dozentin, in ziemlich gutem Deutsch, und dann erzählten uns die Studenten, darunter Mark, etwas aus ihrer Sicht. Die Vorträge waren gut und sehr informativ. Hier das Wichtigste und das, was mir sonst noch im Gedächtnis geblieben ist, zusammengefasst: Die Hanze University hat über 300 Partneruniversitäten auf der ganzen Welt. Der Unterricht ist sehr praktisch orientiert, d.h. man geht nicht einfach zur Uni, hört sich Vorträge an und muss dann alles Zuhause nacharbeiten, sondern an macht auch Gruppenarbeit und Ähnliches. Es ist sehr viel weniger verklemmt als an einer deutschen Uni. Man duzt sich auch hin und wieder mit den Dozenten und ihre Türen stehen immer offen, während man in Deutschland zwei Wochen auf einen Termin warten muss, wenn man mal mit jemandem sprechen will. Außerdem unterrichten die Dozenten hier freiwillig, während die Professoren in Deutschland dies eher nur tun, weil sie neben ihrer Forschungsarbeit dazu verpflichtet sind.

Nach dieser Einführung konnten wir uns die unterschiedlichen Fakultäten aussuchen und uns diese ansehen. Die meisten Besucher gingen zu International Business. Dies ist auch der beliebteste Zweig an der Uni, wegen den vielen Partneruniversitäten, und der Abschluss ist sehr angesehen. Ich aber hatte kein Interesse an dieser Fakultät, ich war schon immer mehr an der Sozialpädagogik interessiert und ging also mit dieser Gruppe mit. Die meisten der Anwesenden wollten allerdings Psychologie studieren, wie ich später erfuhr, was auch Teil dieser Fakultät war. Ich könnte jetzt noch viel erzählen, über weitere Vorträge und alles, aber so spannend waren die jetzt auch nicht. Jedenfalls nicht für euch, ich fand sie sehr aufschlussreich und beeindruckend. Allein der Campus hat mich umgehauen. Die Fakultätsgebäude sehen von innen ziemlich schick aus, und auch das restliche Gelände ist sehr sauber und gut gepflegt. Es gibt sehr viele Sportmöglichkeiten, beispielsweise im Zentrum für Sportwissenschaften, wo man außerhalb des Unterrichts trainieren darf. Auch ein Fußballplatz und sogar ein Tennisplatz sind vorhanden. Die Universität mag zwar was kosten, aber immerhin bekommt man dafür etwas geboten.

Was noch interessant sein könnte, ist die Frage der Sprache. Nicht jeder kann Niederländisch, das ist klar, aber es sind so viele Deutsche an der Uni, dass dies kein großes Problem zu sein scheint. Und nicht nur Deutsche, es kommen Leute aus aller Welt hierher. Um die Sprache zu lernen, macht man vor Studienbeginn einen vierwöchigen Intensivsprachkurs und legt vier Prüfungen ab, um ein Diplom zu erhalten, das einem dann erlaubt, an der Hanze zu studieren. Nachdem Kea und ich zusammen bei der Sozialpädagogik gewesen waren, wollte sie sich gerne noch Diätetik und Ernährungswissenschaften angucken. Dazu mussten wir uns umständlich auf Englisch beraten lassen, wo das Gebäude dafür war und in welchen Bus wir einsteigen mussten. Offen gesagt stiegen wir einfach in irgendeinen Bus ein, in den auch andere Besucher einstiegen. Diese konnte man anhand der orangenen Beutel erkennen, die zu Beginn der Veranstaltung verteilt worden waren. Als wir einstiegen, hatten wir natürlich keinen Plan, wo wir austeigen mussten. Also mussten wir raten. Schließlich fand ich einen Plan am Fenster und las die Straße vor, Roitstraat oder so, wo wir wohl austeigen mussten. Als ich die Straße laut aussprach und dazu sagte, dass das wohl nicht hier wäre, meldete sich die Niederländerin vor uns, machte wirbelnde Handbewegungen und sagte mehrmals „Roitstraat, Roitstraat!“ Wir sprangen auf und rannten noch rechtzeitig zur gerade schließenden Tür. Dann folgten wir den anderen Studenten und schafften es schließlich zum entsprechenden Unigebäude. Auch darüber könnte ich euch ziemlich viel erzählen, aber bis auf das Trimmrad mit dem Mixer auf dem Gepäckträger sage ich jetzt mal nichts. Am besten ist es, wenn jeder mal selbst zum Tag der offenen Tür geht.

Als wir zurückfuhren, hatten wir ein bisschen Sorge, dass wir die anderen verpassen würden, denn um 15 Uhr begann die Stadtführung. Wir kamen fünf Minuten zu spät und passten die anderen, die wohl ein bisschen besorgt um uns schienen, gerade noch auf dem Platz vor dem Haupteingang ab. Nur Frau Kemnitz kam herausgeschlendert und schien sich weniger Gedanken um uns gemacht zu haben: „Eure Buskarten!“, verkündete sie, und während wir noch schnell zur Toilette sprinteten, gingen sie schonmal zum Bus, der in die Innenstadt fuhr. Von der Stadtführung seilten wir uns ab, denn wir hatten Hunger und es gab ein Pfannkuchenschiff, wo wir unbedingt hinwollten. Und verdammt, war das lecker. Wer jemals Pfannkuchen in Kombination mit Schiff hört, sollte sofort reagieren! Sowas kann nur gut enden! Nach einem reichhaltigen und sehr späten (15:30 Uhr) Mittagessen hatten wir endlich wieder die Kraft, uns noch einmal aufzuraffen und die Innenstadt zu erkunden, obwohl unsere Füße bluteten. Aber da ich dann auch noch einen Churros-Laden fand (man muss ja essen...) und den Tag mit dem Gedanken abschließen konnte, dass es schon ziemlich toll sein muss, hier zu studieren, war alles schnell verziehen.

Groningen ist eine Fahrradstadt, was mir als positiv auffiel, denn ich liebe es Rad zu fahren. Die Niederländer sind viel lockerer als die Deutschen und überaus weltoffen und tolerant. Außerdem ist das Schulsystem besser aufgebaut und organisiert. Also warum nicht? Sogar Saskia konnte umgestimmt werden, die sich zuvor schon einer ganz anderen Uni verschrieben hatte. Eine neue Sprache kann man dazu ebenfalls lernen, und dass ist doch eine Herausforderung, die für viele von uns intererssant ist. Viele wollen ins Ausland gehen, als Au Pair oder mit Work and Travel, aber wieso nicht gleich dort studieren? Klar, Groningen ist jetzt keine Weltreise, aber obwohl es so nah dran ist, ist es doch ganz woanders. Und wenn man Hemmungen hat, da man zwar ins Ausland will, aber gleichzeitig nicht seine Freunde oder Familie für eine so lange Zeit verlassen möchte, ist dies die ideale Lösung. Ich würde mich riesig darüber freuen, dort zu studieren, den Groningen ist eine wundervolle Studentenstadt und hat ordentlich was zu bieten. Wer eine Herausforderung sucht, sollte sich wirklich entscheiden, hier zu studieren. Aber am besten geht man selbst zum Tag der offenen Tür, im Jahr 2016. Und allein, oder mit Freunden! Das ist etwas anderes, als wenn man mit den Eltern dort hingeht. Ich für meinen Teil war lockerer und selbstständiger, als wenn meine Mutter hinter mir gestanden hätte. Der Tag war einfach spitzenmäßig, auch wenn wir um fünf Uhr aufstehen mussten, und mit den richtigen Leuten macht sowieso alles Spaß. Da verging die Zeit wir im Fluge und wir konnten uns getrost und mit angenehm schmerzenden Beinen ins Bett fallen lassen. Und das nicht ohne den Gedanken, dass wir einen spannenden, aufregenden Tag hatten, der noch dazu wirklich informativ war.

Auf den Spuren der Moorsoldaten – Besuch der Gedenkstätte Esterwegen




Nachdem bereits am Dienstag, 3. März zwei Geschichtskurse unserer Schule mit Frau Seeba und Herrn Tegeler in Esterwegen gewesen waren, machten wir – drei Geschichtskurse des 12. Jahrgangs – uns in Begleitung von Frau Manßen und Frau Hackbarth am Donnerstag, 5. März ebenfalls auf den Weg zum ehemaligen Konzentrationslager Esterwegen, das nahe Papenburg liegt und als Gedenkstätte ein Ziel für Geschichtsexkursionen des Gymnasiums ist. Zunächst wurden wir durch einen bebilderten Vortrag von Frau Mithöfer in das Thema eingeführt. Wir erfuhren einiges über die Geschichte und den Charakter des Konzentrationslagers und hörten auch eine neue Version des Liedes der Moorsoldaten, welches den Überlebenswillen der damaligen Häftlinge widerspiegelt. In diesem Lied besangen die Häftlinge ihre alltägliche, harte Moorarbeit, die sie zu verrichten hatten, und die etliche Gefangene mit dem Leben bezahlen mussten. Im Anschluss an diese Einführung durften wir mit eigenen Interessensschwerpunkten die eigentliche Ausstellung erkunden. In dieser konnte die Geschichte der Emsland-Konzentrationslager, zu denen auch Esterwegen zählte, ebenso nachvollzogen werden wie auch Biografien und Erfahrungsberichte von Zeitgenossen und ehemaligen Insassen des Konzentrationslagers. Hierzu bestand neben dem Betrachten von Bildern und dem Lesen von Texten an Schautafeln die Möglichkeit, Interviews anzuhören und Filmsequenzen anzuschauen.
Ein kleiner Teil unserer Gruppe hatte die Ausstellung schon zwei Jahre zuvor besucht, sodass sie die Aufgabe bekam, etwas über die Art der Gestaltung der Gedenkstätte zu erkunden und dies im Anschluss daran vorzustellen. Dafür begaben wir uns auf das Außengelände. Dort erfuhren wir, dass das Außengelände bewusst so gestaltet ist, dass jedem Besucher eigene Assoziationen und Interpretationen möglich sind. Es wurde beispielsweise keine Wohnbaracke nachgebaut, sondern Baumgruppen sind so angeordnet, dass sie die Umrisse solcher Baracken darstellen, damit man sich lediglich die Anordnung des Geländes vorstellen kann. In der Zeit des Nationalsozialismus war das gesamte Gelände von einer hohen Mauer umgeben, sodass den Insassen eine Flucht kaum möglich war. Diese Mauer wird lediglich an manchen Stellen durch rostige Stahlwände angedeutet.
Im Anschluss an die Betrachtung des Außengeländes wurde uns, ebenfalls durch kurze Vorträge einiger Schüler, etwas über das Lager in der Zeit nach 1945 berichtet. Wir erfuhren, dass es nach Ende des Krieges zunächst von ehemaligen Häftlingen bewohnt und später von der Bundeswehr in umgebauter Form genutzt wurde. Erst 2006 begannen die Arbeiten an der Gestaltung des Geländes zu einer Gedenkstätte.
Zum Abschluss der Exkursion sahen wir einen Dokumentarfilm aus dem Jahr 1991 über ein Treffen der „Moorsoldaten“, der aufgrund der vielen Interviews mit ehemaligen Häftlingen sehr emotional und dabei überaus interessant war und das bis dahin Erfahrene abrundete.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.